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In einer intensiven, aber torlosen Regionalliga-Partie zwischen dem Greifswalder FC und der BSG Chemie Leipzig konnten am Ende beide Mannschaften lediglich einen Punkt verbuchen. Vor 1.291 Zuschauern im Volksstadion – darunter mehr als 700 mitgereiste Fans aus Leipzig-Leutzsch – dominierte Chemie über weite Strecken das Geschehen, scheiterte jedoch immer wieder an der eigenen Chancenverwertung.
Trotz zahlreicher Gelegenheiten schafften es die Sachsen nicht, ihre Feldüberlegenheit in etwas Zählbares umzusetzen, während Greifswald erst spät ins Spiel fand und beinahe mit einem Lucky Punch noch den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte.
Die Gäste aus Leipzig zeigten von Beginn an, dass sie die lange Anreise an die Ostsee keineswegs nur für einen Punktgewinn angetreten hatten. Bereits nach wenigen Sekunden verpasste Dennis Oke eine gefährliche Hereingabe von rechts knapp. Chemie setzte früh auf schnelles Umschaltspiel und versuchte, mit präzisen Pässen in die Schnittstellen der Greifswalder Abwehr einzudringen. Doch entweder fehlte im letzten Drittel die Genauigkeit, oder die gut organisierte Defensive um GFC-Abwehrchef Jovan Vidovic hielt den Angriffen stand.
Die beste Möglichkeit des ersten Durchgangs hatte erneut Oke, der nach 44 Minuten den Ball knapp über den Querbalken zirkelte. Greifswald hingegen wirkte über weite Strecken harmlos und ideenlos. Besonders das Fehlen ihres Top-Torjägers Stanley Ratifo, der noch von Länderspielreisen zurückerwartet wird, machte sich bemerkbar. Soufian Benyamina blieb weitgehend isoliert und fand kaum Bindung zum Spiel seiner Mannschaft.
Nach dem Seitenwechsel brachte Interimstrainer David Bergner mit Jannis Engel frischen Wind in die Greifswalder Defensive, was zunächst wenig an der Dominanz der Gäste änderte. Chemie drängte weiterhin mit Nachdruck, ließ dabei jedoch wiederholt gute Chancen liegen. So scheiterte Manassé Eshele Mäder mit einem abgeblockten Versuch, während Anton Kanther Marino aus aussichtsreicher Position nur Jakubov im Greifswalder Tor prüfte.
Erst nach gut 70 Minuten erwachte die Heimelf plötzlich und wagte sich offensiver nach vorne. Lucas Griebsch setzte mit einem beherzten Distanzschuss, der knapp am Tor vorbei strich, das erste ernsthafte Signal der Gastgeber. Die Schlussphase gehörte dann klar den Ostseestädtern, die nun entschlossen auf Sieg spielten. In der 83. Minute sorgte der eingewechselte Robert Kratzer mit einem beherzten Solo für die größte Greifswalder Torchance. Sein Schuss verfehlte jedoch hauchdünn den linken Pfosten.
Chemie Leipzig wirkte in den letzten Minuten der Partie zunehmend verunsichert und verlor an defensiver Stabilität. Die Greifswalder drängten jetzt energisch auf den entscheidenden Treffer, fanden jedoch kein Mittel, um den aufmerksamen Chemie-Schlussmann Benjamin Bellot zu überwinden. So blieb es am Ende bei einem torlosen Remis, das den Gästen aus Leipzig angesichts des Spielverlaufs sicherlich weniger schmecken dürfte als dem gastgebenden Greifswalder FC, der sich spät, aber effektiv gegen die drohende Heimniederlage stemmte.
Die Sachsen aus Leutzsch dürften angesichts der Vielzahl an vergebenen Gelegenheiten auf der langen Rückreise hadern, während Greifswald den Punktgewinn aufgrund der deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit durchaus als Erfolg verbuchen darf.