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In einer über weite Strecken umkämpften, von taktischer Vorsicht und fehlender Zielstrebigkeit im letzten Drittel geprägten Begegnung sicherte sich der FSV 63 Luckenwalde am Dienstagabend durch einen verwandelten Strafstoß in der Nachspielzeit einen eminent wichtigen 1:0-Heimsieg gegen den FC Viktoria 1889 Berlin.
Das Spiel im Werner-Seelenbinder-Stadion entwickelte sich lange Zeit zu einem Abnutzungskampf im Mittelfeld – mit einem späten, dramatischen Höhepunkt, der die brandenburgischen Gastgeber im Abstiegskampf zurück ins Rennen wirft.
Der Druck auf die Mannschaft von Trainer Michael Braune war vor der Partie spürbar, galt es doch, den Anschluss an das rettende Ufer herzustellen. Die Berliner Viktoria, mit zwei Siegen im Gepäck angereist, schien derweil gewillt, ihren Positivtrend fortzusetzen und sich aus der gefährdeten Zone weiter zu entfernen. Entsprechend intensiv begann das Spiel, ohne jedoch in der ersten Halbzeit zwingende Offensivaktionen hervorzubringen. Beide Teams agierten mit Vorsicht, neutralisierten sich weitgehend im Zentrum, und Torchancen blieben Mangelware. Der FSV ließ die nötige Konsequenz im letzten Drittel vermissen, während Viktoria auf Ballkontrolle setzte, aber ohne Tiefgang blieb.
Zur Pause reagierte Braune und brachte mit Mattmüller und Koplin zwei frische Kräfte, um die defensive Stabilität zu wahren und zugleich neue Impulse über die Außenbahnen zu setzen. Tatsächlich gelang es Luckenwalde fortan besser, die Räume zwischen den Linien zu bespielen, ohne jedoch in der Box entscheidend präsent zu werden. Viktoria stellte sich ihrerseits zunehmend auf ein Remis ein, der eigene Offensivdrang verflachte nach der Einwechslung von Dikarev für Elekwa (60.) spürbar. Erst mit dem späten Doppelwechsel von Littbarski und Phong (80.) versuchten die Berliner, nochmals Impulse zu setzen – ohne Erfolg.
Das Spiel schien auf eine torlose Punkteteilung hinauszulaufen, als in der ersten Minute der Nachspielzeit die bis dahin geordnete Berliner Defensive einen Moment lang die Orientierung verlor. Nach einem Angriff über die linke Seite und einer undurchsichtigen Szene im Strafraum entschied der Unparteiische auf Strafstoß – eine Entscheidung, die zwar nicht ohne Widerspruch blieb, aber letztlich vertretbar war. Fabio Schneider übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum umjubelten 1:0 (90.+1). Die Erleichterung auf Seiten der Gastgeber war spürbar – zum zweiten Mal in Folge entschied ein Treffer in letzter Minute ein Spiel zugunsten des FSV, der sich damit auf Tabellenrang 16 vorschiebt und den direkten Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wahrt.
Die Gäste aus Berlin hingegen müssen den Blick wieder verstärkt nach unten richten. Zwar zeigte Viktoria phasenweise die reifere Spielanlage, doch fehlte im Angriffsdrittel jegliche Durchschlagskraft, um die Partie selbst in eine günstige Richtung zu lenken. Die Defensive, bis zum Elfmeter stabil, ließ letztlich in der entscheidenden Szene die Kompaktheit vermissen. Es bleibt eine ärgerliche Niederlage, die den leichten Aufwärtstrend der vergangenen Spiele jäh unterbricht.
Für Luckenwalde war es der fünfte Saisonsieg – und womöglich der bedeutendste. Denn mit Blick auf die Rückrundentabelle, in der die Brandenburger mittlerweile auf dem siebten Rang rangieren, ist das Momentum nun klar auf Seiten des FSV. Am kommenden Wochenende beim Chemnitzer FC wartet jedoch ein Prüfstein ganz anderer Kategorie.