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Mit einer reifen, in den entscheidenden Momenten abgeklärten Vorstellung hat der BFC Dynamo das Berliner Stadtduell gegen die VSG Altglienicke mit 3:0 für sich entschieden und damit seine Ambitionen auf einen Platz in der Spitzengruppe der Regionalliga Nordost unterstrichen.
Bereits in der Anfangsphase sorgte Ivan Knezevic mit seinem Treffer in der siebten Minute für den frühen Dosenöffner, bevor Rufat Dadashov (36.) und Kristijan Makovec (51.) das Ergebnis auf eine komfortable Höhe schraubten. Altglienicke, die unter der Woche noch selbstbewusst auf das bevorstehende Landespokal-Halbfinale gegen eben jenen BFC geblickt hatten, kam kaum zur Entfaltung und musste sich vorwerfen lassen, offensiv viel zu harmlos agiert zu haben.
Im Sportforum Hohenschönhausen war die Partie noch keine zehn Minuten alt, als sich der BFC Dynamo erstmals in jener Konsequenz zeigte, die das Spielverlauf prägen sollte. Nach einem fein getimten Zuspiel von Lankford fand Ivan Knezevic zentral vor dem Strafraum eine Lücke, ließ seinen Gegenspieler mit einer kurzen Körpertäuschung aussteigen und traf mit einem überlegten Flachschuss zur frühen Führung (7.). Es war der Auftakt in eine erste Halbzeit, in der die Gastgeber klar den Ton angaben – nicht mit einem Feuerwerk an Offensivaktionen, sondern mit Kontrolle, Struktur und punktuell gesetzten Nadelstichen.
Altglienicke bemühte sich zwar um Spielkontrolle, kam jedoch nur selten in gefährliche Räume. Eine Ausnahme bildete ein Kopfball nach einem Eckstoß in der 13. Minute, den BFC-Keeper Paul Hainke mit einer spektakulären Flugeinlage parierte – die wohl beste Möglichkeit für die Gäste über die gesamte Spielzeit hinweg. Im Anschluss verflachte die Partie zusehends, ehe Dadashov sie mit einem technisch fein herausgespielten Treffer wieder elektrisierte: Ausgangspunkt war er selbst, über links wurde der Ball in die Tiefe verlagert, der Rückpass erreichte den zentral postierten Stürmer, der mit der nötigen Ruhe zum 2:0 verwandelte (36.).
Die Gäste kamen mit drei Wechseln aus der Kabine und versuchten, das Spielgeschehen mit neuem Schwung in ihre Richtung zu lenken. Doch der BFC war in dieser Phase zu abgeklärt, zu präsent in den Zweikämpfen und vor allem zu effizient, um noch einmal Zweifel aufkommen zu lassen. Nur sechs Minuten nach Wiederanpfiff setzte sich der agile Joey Breitfeld mit einem dynamischen Lauf durch das Zentrum durch und hatte das Auge für den besser postierten Mitspieler: Kristijan Makovec brauchte am Ende nur noch den Fuß hinzuhalten – 3:0 (51.).
Es war die frühe Entscheidung in einem Stadtduell, das auf dem Papier ausgeglichen schien, auf dem Platz aber eine klare Rollenverteilung offenbarte. Während Altglienicke kaum Lösungen gegen das gut abgestimmte Gegenpressing des BFC fand und die offensive Durchschlagskraft der Vorsaison erneut vermissen ließ, verwaltete Dynamo die Führung mit Ruhe und Übersicht. Die wenigen Tempoverschärfungen nach der Pause dienten eher der Spielkontrolle als dem Versuch, das Ergebnis weiter auszubauen.
In der Schlussphase wechselte BFC-Coach Heiner Backhaus mehrfach durch, brachte mit Hüther, Stockinger und Zogjani frische Kräfte, die vor allem defensiv für Stabilität sorgen sollten. Die Partie verflachte zusehends, das Spielgeschehen verlagerte sich ins Mittelfeld – ohne dass die Souveränität der Hausherren ernsthaft gefährdet wurde. Mit dem klaren Heimsieg sichert sich der BFC nicht nur das Prestige im Hauptstadtduell, sondern setzt auch vor dem anstehenden Pokal-Halbfinale ein deutliches psychologisches Zeichen.
Der BFC Dynamo präsentierte sich im Duell mit der VSG Altglienicke in nahezu allen Belangen überlegen: taktisch diszipliniert, individuell effizient und mannschaftlich geschlossen. Bereits in der ersten Hälfte legte die Mannschaft den Grundstein für den Erfolg, ließ nach dem Seitenwechsel nichts mehr anbrennen und spielte die Partie mit professioneller Reife zu Ende. Altglienicke enttäuschte vor allem im Offensivspiel und konnte zu keiner Zeit die eigene Qualität auf den Platz bringen. Im Hinblick auf das bevorstehende Pokalduell haben die Rollen damit zumindest sportlich bereits eine Vorentscheidung erfahren.