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Mit einer energischen und zeitweise überlegenen Vorstellung hat Hertha BSC II das Duell der Tabellennachbarn in der Regionalliga Nordost für sich entschieden. Die hoch veranlagte U23-Auswahl aus der Hauptstadt setzte sich gegen einen personell stark dezimierten ZFC Meuselwitz klar mit 4:1 durch.
Bereits zur Pause hatten sich die Thüringer auf die Rolle des Getriebenen einrichten müssen, nach der Pause sorgten weitere Berliner Treffer für eine vorzeitige Entscheidung, ehe Hansch der Ehrentreffer für die Gäste gelang. Für Meuselwitz bleibt trotz der deutlichen Niederlage der Klassenerhalt in Reichweite, während Hertha BSC II seinen Anspruch als spielstarke Ausbildungsmannschaft unterstrich.
Von Beginn an übernahm Hertha BSC II die Initiative. Die Mannschaft von Trainer Ante Čović kontrollierte Tempo und Rhythmus der Partie und nutzte ihre technischen Vorteile konsequent aus. Schon in der Anfangsphase kamen die Gastgeber zu ersten guten Gelegenheiten: Ben-Hatira und Lum setzten die Defensive der Ostthüringer früh unter Druck, während Keeper Fietz sich mehrfach auszeichnen musste.
Meuselwitz hingegen zeigte zwar den Willen, aktiv mitzuspielen, konnte die Berliner jedoch kaum in Verlegenheit bringen. Besonders im Aufbauspiel unterliefen dem ZFC zu viele einfache Ballverluste, die den Gegner zu schnellen Gegenstößen einluden. Die personelle Notlage – mit mehreren U19-Spielern auf der Bank – zeigte ihre Wirkung in der Abstimmung, insbesondere im Rückzugsverhalten der Viererkette.
Nach einer halben Stunde münzte Hertha die Überlegenheit in Zählbares um. In der 33. Minute fasste sich Boris Mamuzah Lum ein Herz und zog aus gut 20 Metern ab – der Aufsetzer schlug unhaltbar für Fietz zum 1:0 ein. Nur drei Minuten später erhöhte Änis Ben-Hatira auf 2:0: Nach einem leichtfertigen Ballverlust der Meuselwitzer im Mittelfeld wurde der Ex-Bundesligaprofi auf der rechten Seite freigespielt, behielt im Strafraum die Nerven und schob platziert ins lange Eck ein (36.).
Diese Doppelschläge wirkten wie ein Nackenschlag für die Gäste, die zwar bis zur Pause noch versuchten, durch schnelles Umschaltspiel Nadelstiche zu setzen, jedoch spätestens am souveränen Goller im Berliner Tor scheiterten.
Mit dem Wiederanpfiff intensivierte Hertha BSC II noch einmal seine Offensivbemühungen. Während Meuselwitz sich zunächst bemüht zeigte, den Anschluss zu erzwingen, offenbarten sich zunehmend größere Räume, die Hertha eiskalt nutzte. In der 61. Minute unterlief Fietz ein folgenschwerer Fehler: Einen harmlosen Abschluss von Ben-Hatira ließ der Keeper durch die Hände rutschen – das 3:0 war die Vorentscheidung.
Nur vier Minuten später setzte der eingewechselte Ogbaidze den nächsten Nadelstich. Nach einer sehenswerten Kombination schloss der quirlige Angreifer aus spitzem Winkel ab und ließ Fietz erneut keine Chance (65.). Hertha agierte nun mit beeindruckender Spielfreude, kombinierte schnell und direkt, während Meuselwitz nur noch reagieren konnte.
Trotz des klaren Rückstands zeigte der ZFC Moral. Nach einem kuriosen Lattenknaller, der einem Befreiungsschlag entsprang, war es Florian Hansch, der im Nachsetzen den 1:4-Ehrentreffer für die Gäste markierte (74.). In der Schlussphase schöpfte Meuselwitz durch die Hereinnahme zweier U19-Spieler noch einmal etwas Mut, doch die Partie war längst entschieden.
Hertha BSC II verwaltete den komfortablen Vorsprung souverän und ließ in den letzten Minuten keine weiteren gefährlichen Aktionen des ZFC mehr zu. Auch ein letzter Distanzschuss von Teßmer stellte Goller vor keine ernsthafte Prüfung.
Hertha BSC II präsentierte sich in Spiellaune und dominierte eine personell gebeutelte Meuselwitzer Mannschaft über weite Strecken nach Belieben. Der klare 4:1-Erfolg war Ausdruck der technischen und physischen Überlegenheit der Berliner Nachwuchsauswahl, während der ZFC – trotz ehrbaren Kampfgeists – seine Grenzen an diesem Tag klar aufgezeigt bekam. Für die Thüringer bleibt die Hoffnung, dass die Niederlage im Saisonfinale keine nachhaltigen Spuren hinterlässt.