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In einer Begegnung, die der Regionalliga Nordost alles abverlangte, was sie im Kern auszeichnet – Intensität, taktische Kompaktheit, rustikale Duelle und einen Hauch Emotionalität –, hat der ZFC Meuselwitz am Sonntagnachmittag dem drittplatzierten FSV Zwickau mit 2:0 die Grenzen aufgezeigt.
Früh in Führung gegangen, überstand das Team in der Folge mehrere Druckphasen der Gäste, vergab selbst einen Elfmeter und setzte mit dem entscheidenden zweiten Treffer von Kießling einen späten Konterpunkt – gegen einen FSV, der zwar mit viel Ballbesitz operierte, aber in der finalen Zone die Durchschlagskraft vermissen ließ.
Von Beginn an war zu spüren, dass Meuselwitz, trotz gesichertem Klassenverbleib, dem Favoriten aus Zwickau keinen Raum für ein entspanntes Auswärtsspiel lassen wollte. Bereits in der zehnten Minute belohnte sich der ZFC für eine mutige Anfangsphase: Nach einem dynamischen Vorstoß von Pistol über die linke Seite, der sich mit klugem Timing in den freien Raum schob, landete dessen präziser Rückpass im Rückraum bei Haubner, der aus elf Metern trocken abschloss – 1:0 für die Gastgeber. Es war ein Treffer aus dem Lehrbuch: hoher Ballgewinn, schnelles Umschalten, flacher Abschluss.
Zwickau wirkte überrascht, versuchte jedoch rasch zu reagieren. Die Mannschaft stellte sich breiter auf, verlagerte das Spiel zunehmend über die Flügel – insbesondere über die linke Seite, wo Kuffour wiederholt bis zur Grundlinie vordrang. Doch weder Zimmermann (20.), der freistehend das verwaiste Tor verfehlte, noch Eixler (25.) per Kopf konnten die sich bietenden Chancen verwerten. Meuselwitz verteidigte leidenschaftlich und in der Defensive gut abgestimmt – Keßler und Rehder lieferten eine kompromisslose Vorstellung im Zentrum.
Dass der zweite Durchgang mit einem Paukenschlag hätte beginnen können, unterstrich der Elfmeterpfiff in Minute 50, nachdem Pauling im Strafraum von Somnitz gelegt worden war. Hansch trat an, doch Zwickaus Schlussmann Hiemann parierte stark in der linken unteren Ecke – ein Moment, der die Partie hätte kippen lassen können. Zwickau schien durch die vergebene Gelegenheit wachgerüttelt, brachte in der 64. Minute gleich vier neue Spieler, darunter Albert und Martens, um frischen Offensivimpuls zu erzeugen.
Doch Meuselwitz blieb stabil – nicht durch Ballbesitz, sondern durch Struktur. Die Viererkette agierte mit enger Staffelung, das zentrale Mittelfeld rund um Wurr und Hansch presste im richtigen Moment, ohne ins offene Messer zu laufen. Zwickaus Angriffsbemühungen blieben unvollendet. Albert verpasste am langen Pfosten eine Flanke (87.), Pilgers Kopfball wurde von Sedlak mit einem blitzschnellen Reflex entschärft (71.). Es war das klassische Muster einer überlegenen, aber nicht effizient agierenden Gastmannschaft.
Die Entscheidung fiel in der 76. Minute – und sie war sinnbildlich für den Spielverlauf. Pfeil setzte sich über links gegen einen zu hoch stehenden Startsev durch, bediente flach in den Rückraum, wo der mitgelaufene Kießling aus acht Metern präzise vollstreckte. Ein Tor, das Zwickaus riskantes Aufrücken bestrafte und Meuselwitz endgültig auf die Siegerstraße brachte.
In der Schlussphase verflachte das Spiel, Zwickau wirkte zunehmend ratlos. Die späte Rote Karte gegen Martens (89.) passte in dieses Bild von Frustration und verpasstem Anspruch. Meuselwitz brachte die Führung souverän über die Zeit, mit cleverem Zeitspiel, taktischem Geschick und einer geschlossenen Teamleistung.