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Das Derby zwischen Eintracht Rossow und Fortuna Zerrenthin hielt, was es versprach – pure Emotionen, packende Zweikämpfe und ein Spielverlauf, der die Zuschauer trotz Fritz-Walter-Wetter bis zur letzten Minute in Atem hielt. Zwar füllten sich die Ränge im Sportpark zu Rossow aufgrund des anhaltenden Regens nicht wie erhofft, doch 74 zahlende Zuschauer trotzten den erneuten widrigen Bedingungen und
Schon früh übernahm Rossow das Kommando, ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen und kombinierte sich gezielt nach vorne. In der 16. Minute belohnte sich die Eintracht für ihren forschen Start: Achterberg zirkelte einen direkten Freistoß sehenswert ins Netz – bereits sein zweiter Treffer dieser Art in der laufenden Saison. Dass dies kein Zufall war, bewies seine Technik und Präzision eindrucksvoll.
Doch Rossow versäumte es, nachzulegen. Trotz hochkarätiger Chancen und glänzend herausgespielter Möglichkeiten scheiterte die Offensive am überragenden Keeper der Gäste oder am eigenen Abschlusspech. Eine alte Fußballweisheit bewahrheitete sich prompt: „Machst du vorne nicht die Buden, bekommst du sie hinten rein.“ In der 27. Minute schloss ein bis dato unauffälliger Zerrenthiner Akteur per Pike aus der Distanz ab und stellte den Spielverlauf auf den Kopf – Ausgleich zum 1:1 und damit Derby-Modus aktiviert!
Von da an agierte Zerrenthin deutlich sicherer, während Rossow nicht mehr die gleiche spielerische Leichtigkeit wie in der Anfangsphase zeigte. So ging es mit dem Remis in die Pause – ärgerlich aus Sicht der Hausherren, die das Geschehen bis dahin dominiert hatten.
Nach dem Seitenwechsel versuchte Rossow erneut die Führung zu übernehmen, doch die Präzision in den entscheidenden Pässen fehlte. Stattdessen gingen die Gäste nach einem abgefälschten Freistoß und einem darauf folgenden Chaos im Strafraum glücklich mit 2:1 in Führung. Die Strafe für die leichtfertig vergebenen Chancen der Hausherren war damit endgültig vollzogen.
Doch die Eintracht ließ sich nicht unterkriegen. Mit Wut im Bauch stürmten die Blau-Gelben nach vorne, um die drohende Niederlage abzuwenden. Pfosten, Latte – alles war dabei, doch das erlösende Tor wollte lange nicht fallen. Erst in der 80. Minute brach Rüh den Bann und besorgte den verdienten Ausgleich zum 2:2, sodass am Ende eine gerechte Punkteteilung in die Statistik einging.
Eintracht Co-Trainer Berkholz analysierte gewohnt nüchtern: „Wir müssen uns einfach früher belohnen. Gerade in Halbzeit eins hätten wir problemlos mit 3:0 führen können. Aber das ist Derby, das ist Fußball. Dass wir unsere Chancen nicht konsequent nutzen, zieht sich schon länger durch unsere Spiele. Wir predigen es immer wieder: Mehr Ruhe und Präzision vor dem gegnerischen Tor sind entscheidend.“
Mit dem Remis bleibt Rossow auf Rang 7 der Tabelle, während Fortuna Zerrenthin weiter auf dem letzten Platz verweilt. Kommende Woche gastiert die Eintracht beim direkten Tabellennachbarn in Blankensee – tabellarisch geht es für beide um nichts mehr, doch Rossow will sich anständig in die Sommerpause verabschieden.
Derbyfieber, Spannung bis zur letzten Minute und am Ende eine Punkteteilung, die das Kräfteverhältnis an diesem verregneten Fußballnachmittag widerspiegelt – das Duell zwischen Rossow und Zerrenthin hatte alles, was das traditionelle Lokalderby, blau-gelb gegen schwarz-gelb, ausmacht!