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Ein abgeklärter FSV Zwickau hat gegen den ZFC Meuselwitz den ersten Heimsieg der Saison eingefahren. Matchwinner war Linksfuß Nils Somnitz, der per Strafstoß (36.) die Führung besorgte und nach einem einstudierten Freistoß (57.) zum 2:0 nachlegte.
Vor 4.268 Zuschauern in der GGZ-Arena kontrollierten die Gastgeber die Partie über weite Strecken, während Meuselwitz nach ordentlicher Anfangsphase im letzten Drittel zu harmlos blieb.
Zwickau setzte früh ein Zeichen, presste hoch und zwang den ZFC zu unpräzisen Eröffnungen. Nach einer Eckball-Wühlerei am kurzen Pfosten (7.) lag das 1:0 bereits in der Luft, ehe Meuselwitz über Hansch die erste Duftmarke setzte – sein Flugkopfball strich hauchdünn vorbei (12.). In dieser Phase agierten die Gäste mutig, suchten das Zentrum über Kaymaz und Schmökel und kamen zu weiteren Halbfreiheiten (19., 23.). Zwickau antwortete mit klarerer Struktur: Startsev diktierte die Rhythmik, Martens und Möbius schoben in die Halbräume, Breitenbücher lauerte auf Tiefenläufe. Sedlak im ZFC-Tor parierte gegen Möbius (29.), ehe die Partie kippte.
Die Schlüsselszene: Nach einem eingerückten Zuspiel auf Eixler kam Innenverteidiger Wurr im Strafraum einen Tick zu spät – Schiedsrichter Tim Gerstenberg zeigte folgerichtig auf den Punkt (35.). Somnitz blieb eiskalt und schob gegen die Laufrichtung des Keepers ein (36.). Der Treffer gab Sicherheit: Ziemer schob aus der Kette nach, die Flügelverteidiger setzten höhere Trigger, Meuselwitz verlor an Feldposition. Kurz vor der Pause verpasste der FSV das 2:0 doppelt, als erst Möbius an Sedlak scheiterte und Haubner auf der Linie geblockt wurde (45.).
Coach Rico Schmitt zog zur Halbzeit die richtigen Register und brachte mit Sengersdorf, Jacobi und Zimmermann frische Beine. Zwickau kam wuchtig aus der Kabine, erarbeitete über die linke Seite Standards – und nutzte einen davon mustergültig: Flacher Freistoß auf den kurzen Raum, Somnitz löste sich im Rückwärtslaufen, behauptete sich am Fünfer und schloss trocken ins linke Eck ab (57.). Keine Abseitsposition, der Laufweg perfekt getimt (58.).
Meuselwitz reagierte mit einem Dreifachwechsel (62.) und stellte auf mehr Vertikalität um, doch die Offensivbemühungen verpufften zu oft an Zwickaus konsequenter Strafraumverteidigung. Senkbeil und Ziemer räumten kopfballstark ab, Hiemann blieb bei Distanzversuchen aufmerksam. Die einzige echte Drangminute der Gäste resultierte aus einem Umschaltmoment: Baldé zog aus 20 Metern ab, Hiemann war schnell unten und lenkte zur Seite (77.). Ansonsten blieb Zwickau Herr der Lage, ohne überzudrehen, zog Tempo aus den Ballbesitzphasen und suchte Nadelstiche über Zimmermanns Tiefenläufe (80.).
Disziplinierte Restverteidigung, klare Zonenbesetzung bei Flanken und eine sauber abgestimmte Standardmechanik – Zwickau brachte die Führung seriös über die Zeit. Gelbe Karten gegen Startsev (26.), Eixler (41.) und Senkbeil (60.) sowie auf ZFC-Seite gegen Kaymaz (43.) blieben Randnotizen einer fairen Begegnung. In Summe bestätigte der FSV seine Heimserie (nun 17 Liga-Heimspiele ohne Niederlage) mit einer reifen Vorstellung gegen einen ZFC, der engagiert begann, nach dem Rückstand aber zu wenig Bindung in die Box fand.
Für Meuselwitz bleibt die Erkenntnis: Die Staffelung im Aufbau passt, doch im letzten Drittel fehlen Timing und Wucht, um stabile Defensivreihen aufzubrechen. Zwickau wiederum hat mit Somnitz einen verlässlichen Standard-Schützen und einen klaren Plan für die Balance aus Kontrolle und Vertikalität – ein Bauplan, der an diesem Nachmittag den Unterschied machte.