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Ein Derby mit vielen Wendungen, intensiven Zweikämpfen und am Ende einem gerechten Resultat: Hertha BSC II und der BFC Dynamo trennten sich im Stadion auf dem Wurfplatz 2:2. Dabei hatten die Hohenschönhausener gleich doppelt Grund, sich zu ärgern – sie gaben nicht nur eine frühe Führung aus der Hand, sondern mussten nach einer erneuten Wende durch Hertha spät den Ausgleich hinnehmen.
Es war gerade einmal die zweite Spielminute, da herrschte im weinrot-weißen Lager grenzenloser Jubel. Ein schneller Umschaltmoment, zwei präzise Stationen, und schon stand Dadashov frei vor Mohwinkel – der Routinier blieb eiskalt und vollendete zum 0:1. Ein Start nach Maß für die Gäste, die mit erst vier Punkten aus den ersten sechs Spielen angereist waren und dringend ein Erfolgserlebnis brauchten.
In der Folge entwickelte sich ein offenes, von Tempo und Leidenschaft geprägtes Stadtduell. Während Dynamo zunächst die Kontrolle hatte und durch Putaro gefährlich blieb, kam Hertha II über Standards und Einzelaktionen ins Spiel. Ajvazi und Gouram vergaben beste Chancen, scheiterten entweder an der eigenen Präzision oder am glänzend aufgelegten BFC-Keeper Ortegel, der seine Mannschaft mit starken Paraden mehrfach im Spiel hielt. So ging es mit einer knappen, aber keineswegs unverdienten Führung der Gäste in die Pause.
Nach Wiederbeginn drehte die Partie in ihrer Statik. Hertha kam wacher aus der Kabine, suchte die Tiefe und belohnte sich in der 55. Minute: Gouram verwandelte einen Freistoß direkt und brachte die Gastgeber zurück ins Spiel. Dynamo wankte kurz, fing sich dann aber wieder. Putaro vergab die erneute Führung knapp, ehe die Partie zunehmend hektischer wurde und beide Trainer ihre Wechselkarten zogen.
Die Schlussphase hatte es in sich: In der 81. Minute schien Hertha das Spiel tatsächlich zu drehen. Ogbaidze setzte sich robust im Strafraum durch und schloss gefühlvoll zum 2:1 ab – Jubel im Lager der Blau-Weißen. Doch die Freude währte nur drei Minuten. Wieder war es Dadashov, der nach einer Hereingabe goldrichtig stand und per Doppelpack das 2:2 markierte. In den verbleibenden Minuten drängten beide Teams auf den Lucky Punch, doch weder Hertha noch Dynamo gelang der entscheidende Treffer.
Unter dem Strich war es ein Duell, das die unterschiedlichen Ausgangslagen beider Mannschaften deutlich machte. Hertha II bestätigte ihren Ruf als unbequemer Gegner, der auch Rückstände gegen erfahrene Teams wegsteckt und seine junge Mannschaft mutig nach vorn schickt. Für Dynamo dagegen bleibt das Gefühl einer verpassten Gelegenheit: Trotz frühem Führungstor und erfahrener Achse reichte es erneut nicht zu drei Punkten.
Während Hertha II mit diesem Remis im Mittelfeld gefestigt bleibt, steckt Dynamo weiter im Tabellenkeller fest und wartet auf den dringend benötigten Befreiungsschlag. Das 2:2 ist leistungsgerecht, doch für den BFC fühlt es sich wie eine Niederlage an.