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Nach einem etwas holprigen Saisonstart mit zwei krachenden Niederlagen aus den ersten beiden Saisonspielen gegen Weingarten und Daxlanden, konnte die Elf unter Starcoach Baches zuletzt einen für viele „Experten“ doch recht unerwarteten Punkt gegen den haushohen Favoriten SG Fackel einfahren – und das keineswegs unverdient.
Nun galt es diesen Aufschwung gegen die GSK Karlsruhe, die mit ebenfalls gerade einmal einem Zähler (aber einem wesentlich besseren Torverhältnis) auch nicht den besten Auftakt in die noch junge Saison verzeichnen konnte, zu bestätigen.
Dieses Vorhaben schien das Kollektiv aus der Nordweststadt zunächst auch direkt in die Tat umsetzen zu wollen und ging bereits in der 19. Minute, durch einen sehenswerten Treffer vom blonden Hühnen Pascal Schorb (aka PS9) nach butterweichem Steckpass in die Spitze von Lars Cwienk, in Führung. Doch der scheint trügte und wie so oft in letzter Zeit verlor man im Anschluss an den Führungstreffer den Spielfluss komplett, verlor wichtige Zweikämpfe und spielte teils haarsträubende Fehlpässe, die den Gegner zurück ins Spiel brachten - und kassierte postwendend das 1:1 in der 29. Minute. Zudem verletzte sich Torwartikone Kai Diaz bereits früh im Spiel, konnte aber zum Glück für die Gäste weiterspielen und war wie immer ein starker Rückhalt in der Defensive. Doch auch dieser war machtlos, als die Heimmannschaft noch vor der Pause zum 2:1 und gleich nach Beginn der 2. Hälfte gar auf 3:1 erhöhte, woraufhin die ersten Fans in Erwartung einer erneuten Schmach in Scharen zu den Ausgängen strömten. Kaum jemand im beschaulichen Stadion an den Saumseen hätte zu diesem Zeitpunkt jene Darbietung menschlichen Aufbegehrens gegen die drohende Niederlage für möglich gehalten, die sich den Augen der staunenden Zuschauerschaft in der Folge darbieten sollte. Denn frei nach Goethes „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen“ schien die Gästemannschaft im Folgenden wie ausgewechselt und schaffte es, in Person der unermüdlichen ukrainischen Dampfwalze Serhii Diachok, in der 50. Minute den wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen. Als dann auch noch wenig später das 3:3 durch Doppelpacker Pascal Schorb fiel, nach maßgeschneiderter Hereingabe des wiedererstarkten „Mini-Boba“ Vladyslav Tamash, gab es kein Halten mehr auf den Rängen. Endlich schaffte es die Mannschaft, mit viel Aggressivität und kontrolliertem Passspiel, dem völlig überrumpelten und augenscheinlich etwas erschöpften Gegner den Schneid abzukaufen. In dieser Phase erinnerte vieles an die glanzvollen vergangenen Tage der letzten Rückrunde, an die sich so mancher Anhänger der SpG Nordweststadt nur zu gerne zurückerinnert. So war es auch wenig überraschend, dafür umso erfreulicher, als der wuselige Anas Lahjiou das Spiel in der 66. Minute mit seinem Treffer zum 3:4 komplett drehte und sein Team damit auf die Siegerstraße führte. Denn die GSK hatte nun keine Pfeile mehr im Köcher und brachte, bis auf einen halbwegs gefährlichen Abschluss kurz vor Ende der regulären Spielzeit, kaum noch etwas zustande. Am Ende standen hart erkämpfte aber wohlverdiente 3 Punkte, wobei nicht einmal das Bier aus einem in die Jahre gekommenen Umzugskarton mehr die Euphorie trüben konnte.
Kommentar des Autors:
Zunächst einmal ein ganz großes Lob an die Mannschaft! Dieser Sieg zu diesem Zeitpunkt war extrem wichtig, um jetzt eine Kehrtwende einzuleiten. Mit 4 Punkten aus 4 Spielen schmerzt der Blick auf die Tabelle nun schon deutlich weniger, als es noch vor zwei Wochen der Fall war. Jetzt gilt es, die Unsicherheit und Verkrampfung der letzten Wochen abzuschütteln und zu altem Selbstbewusstsein zurückzukehren. Die 1. Halbzeit gegen SG Fackel und die 2. Halbzeit im heutigen Spiel haben gezeigt, was in diesem Team steckt und sicherlich einige Kritiker kurzzeitig eines Besseren belehrt - allerdings darf man sich jetzt keinesfalls auf diesen Leistungen ausruhen. Die nächsten Wochen werden zeigen, welches Rolle diese Mannschaft in dieser Saison einnehmen kann – Punktelieferant oder Angstgegner.
Geschrieben von Ralph Hertenstein