Melden von Rechtsverstößen
Lange mussten die 1784 Zuschauer im Sportforum Hohenschönhausen warten, ehe die Partie Fahrt aufnahm. Dann aber schlug der BFC Dynamo in kurzer Abfolge zu: Innerhalb von drei Minuten entschieden Reincke (74.) und Polte (77.) das Duell gegen den Greifswalder FC, der über weite Strecken ebenbürtig war, am Ende aber ohne Punkte die Heimreise antrat.
Die Ausgangslage versprach Brisanz: Der BFC, zuletzt mit durchwachsenen Ergebnissen, wollte nach oben Anschluss halten. Greifswald, nach vielen Umbrüchen im Sommer und ohne Torjäger Benyamina, kämpft weiter um Stabilität. So entwickelte sich eine Partie, die in den ersten 45 Minuten eher vom Kampf und den schwierigen Witterungsbedingungen geprägt war.
Das typische „Sportforum-Wetter“ – Regen, Wind, tiefes Geläuf – tat sein Übriges. Dynamo begann schwungvoll, Karatas zwang Jakubov bereits nach wenigen Minuten zu einer Parade (2.), Polte verfehlte kurz darauf knapp per Kopf (3.). Doch mit zunehmender Dauer stellte sich Greifswald besser auf die Berliner ein. Nach einer Viertelstunde verzeichneten die Gäste erste Abschlüsse, ein abgefälschter Ball landete auf dem Tornetz (12.). In dieser Phase wirkte die BFC-Defensive wacklig, besonders über Standardsituationen kam Unruhe auf (33., 37.). Die beste Gelegenheit der ersten Hälfte hatten jedoch die Gastgeber: Breitfeld zog in der 28. Minute aus vollem Lauf ab, verfehlte aber den Winkel nur knapp.
Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst ein zähes Ringen. Beide Mannschaften neutralisierten sich, die Partie drohte im Mittelfeld zu versanden. Greifswald witterte seine Chance, als Farr frei zum Abschluss kam, den Ball aber in den Berliner Abendhimmel setzte (55.). Kurz darauf hatte Montcheu die große Möglichkeit, scheiterte jedoch frei vor Keeper Ortegel (71.). Es war die Schlüsselszene: Statt in Rückstand zu geraten, schlug Dynamo eiskalt zurück.
Zunächst war es Willi Reincke, der nach einem gewonnenen Zweikampf Maß nahm und den Ball sehenswert aus der Distanz in den Winkel jagte – 1:0 (74.). Nur drei Minuten später fiel die Vorentscheidung: Eine Ecke segelte in den Strafraum, Polte lauerte am kurzen Pfosten und köpfte zum 2:0 ein (77.). Mit dieser Doppelschlag-Mentalität hatte der BFC die Partie innerhalb weniger Augenblicke auf seine Seite gezogen.
In der Schlussphase hätte Dadashov nach Vorarbeit von Knezevic sogar auf 3:0 erhöhen können, doch Jakubov verhinderte Schlimmeres (92.). Am Ende blieb es beim verdienten Heimsieg der Berliner, der allerdings enger war, als es das Resultat vermuten lässt. Greifswald zeigte trotz Ausfällen, dass die Mannschaft im Kollektiv konkurrenzfähig ist, verpasste es aber, ihre wenigen klaren Chancen zu nutzen.
Für den BFC bedeutet der Dreier vor allem eins: ein Ausrufezeichen in einer Phase, in der Geduld und Effizienz gefragt sind. Der Trainer dürfte mit der Reaktion seiner Mannschaft nach durchwachsener erster Hälfte zufrieden sein – und mit der Art, wie zwei Standardsituationen konsequent genutzt wurden.