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Altglienicke hat ein zähes, intensives Duell gegen formstarke Meuselwitzer knapp für sich entschieden. Vor allem dank eines kühlen Schützen vom Punkt und eines Torwarts, der seine Wackler aus Halbzeit eins unbeschadet überstand: Nietfeld verwandelte in Minute 75 den fälligen Strafstoß, nachdem Wurr im eigenen Drittel erst wegrutschte und den durchstartenden Saliger dann von hinten traf.
Die erste Hälfte war eine Achterbahnfahrt für die Hausherren. Die VSG begann zwar scharf im Anlaufen, doch die klareren Gelegenheiten hatte der ZFC – begünstigt durch Altglienickes fahrigen Aufbau. In der 15. Minute missriet Klatte ein Querschläger weit vor dem eigenen Tor; Pauling legte auf Trübenbach, der aus rund 35 Metern das verwaiste Gehäuse links verfehlte. Drei Minuten später wieder Distanzversuch Trübenbachs nach schwachem Abstoß – erneut vorbei (18.). Und als wenig später eine scharfe Halbfeldflanke durch Freund und Feind segelte, prallte Klatte den Ball unglücklich vor die Füße, ohne Folgen (24.). Altglienicke brauchte Zeit, kam dann über Manske und Schickersinsky zu Flankenmomenten (22./41.), doch in der Box fehlten Timing und Präzision. Weil Meuselwitz’ beste Chance kurz vor der Pause liegenblieb – Trübenbach verpasste eine flache Hereingabe um Zentimeter (29.) – ging es leistungsgerecht torlos in die Kabinen.
Nach dem Wechsel erhöhten die Berliner die Schlagzahl, ohne zwingend zu werden. Meuselwitz hielt das Zentrum kompakt und lauerte – und hätte beinahe zugeschlagen: Kaymaz traf nach Direktabnahme im Strafraum die innere Seite des Pfostens (61.), der Ball sprang ins Feld zurück. Das war der Wachmacher für Altglienicke. Kébé nickte eine Ecke knapp vorbei (67.), Rieder zielte aus 13 Metern flach neben den Pfosten (68.). Dann drehte sich die Partie binnen Sekunden: Wurr verlor auf dem nassen Rasen die Kontrolle, Saliger startete durch, der Verteidiger traf die Hacken – Elfmeter (73.). Nietfeld blieb eiskalt und schoss flach links ein (75.).
In der hektischen Schlussphase wurde es unübersichtlich. Joker Kizildemir sah nach Foul (70.) und erneut rüdem Einsteigen Gelb-Rot (83.), zuvor hatte Roßbach direkt nach seiner Einwechslung Gelb kassiert (80.). Der ZFC warf mit langen Bällen alles nach vorn (90.), blieb aber im Altglienicker Abwehrverbund hängen. Brisant: Die TV-Bilder zur Elfer-Szene ließen erkennen, dass das Foul außerhalb begann – der Kontakt selbst blieb klar strafwürdig (88.). Am Resultat änderte das nichts: Altglienicke verteidigte den knappen Vorsprung mit allem, was der Kader hergab, und brachte den dritten Sieg in Serie über die Zeit. Meuselwitz dagegen wird hadern – mit der Chancenverwertung vor der Pause, dem Pech beim Pfostentreffer und der unglücklichen Wurr-Sequenz vor dem 0:1.
Unterm Strich entschied Effizienz über Ästhetik: Die VSG machte aus einer knappen Druckphase den einzigen Treffer des Abends, überstand danach die Wuchtphase der Thüringer und bewahrte trotz Unterzahl die Ordnung. Der ZFC nahm aus einer reifen Auswärtspartie nichts Zählbares mit – weil das Momentum genau in Minute 73 wegrutschte.