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U15-Girls von Vorwärts Spoho spielen sich ins Finale des Kreispokals
Mit 5-1 gewannen die Spoho-Mädels hochverdient das Halbfinale beim TuS rrh. unter Flutlicht im Schatten des Viktoria-Stadions. Richtiges Spätsommerabendwetter gab es leider nicht an diesem Donnerstag und auch sonst wurde der Abend etwas schwierig.
Schon die Anfahrt war abenteuerlich. Vom Nordfeld zum Spielort in Köln-Höhenberg eine knappe Autostunde… Zoobrücke dicht, Deutzer Brücke gesperrt und die Autobahn? Allein die Frage…
Immerhin war der Spoho-Übungsleiter um 18:45 vor Ort und nach und nach trudelten die Spielerinnen ein. Eigentlich war 18:30 als Treffpunkt anvisiert. Um 18:55 fragten dann die Mädels, ob sie sich schon mal umziehen sollten. Natürlich, sobald die Trikots da wären. In diesem Moment fiel einer Spielerin, die hier namentlich nicht erwähnt werden möchte, regelrecht die Farbe aus dem Gesicht. Sie hatte die Trikottasche zu Hause vergessen. Drama! Schon vor dem Spiel. Schnell wurde die Mutter der Spielerin angerufen, die wollte die Trikots natürlich auch sofort bringen, musste aber erst ein Auto organisieren. Ob das noch von der Zeit her passen würde? Es war ja kaum noch eine halbe Stunde Zeit bis zum offiziellen Anpfiff. Alternativen wurden gesucht. Der TuS konnte leider keine Trikots ausleihen. In purer Verzweiflung machte sich der Spoho-Coach auf den kurzen Weg über die Straße zur Viktoria. Vielleicht hatten die ja etwas im Angebot. Aber außer einem netten Gespräch mit einigen NLZ-Trainern gab es dort leider auch nichts zu holen. Mittlerweile saß die halbe Mannschaft an einem Handy, um den Weg der Trikottasche von Müngersdorf zum Spielort online zu beobachten. Der Verkehr war allerdings nur unwesentlich weniger geworden und es wurde eine zähe Angelegenheit. Doch dann klappte es aber doch, wenn auch knapp. Schiedsrichterin und gegnerischer Trainer waren natürlich schon informiert und das Spiel wurde um 19:40 angepfiffen. Aufwärmen wird übrigens total überbewertet.
Der TuS wurde von wirklich sehr vielen Eltern und anderen Zuschauern, die regelrecht im Block neben der Bank postiert waren, unterstützt. Und die Erwartungshaltung an das eigene Team schien hoch zu sein. Doch Spoho übernahm nach kurzer Abtastphase direkt das Kommando und ging nach sieben Minuten durch Greta N. auch in Führung. Die Gastgeberinnen, mit einigen durchaus starken Spielerinnen bestückt, versuchten viel durch Einzelaktionen, scheiterten aber immer wieder an der wirklich gut organisierten Vierer-Abwehrkette um die Innenverteidigerinnen Carla L. und Lene sowie Annika und Hanna Kr.. auf den Außenpositionen. Spoho machte das Spiel, der TuS versuchte zu kontern, kam aber nicht an der schnellen und gut gestaffelten Defensive vorbei. Dann folgte nach einer knappen Viertelstunde ein Doppelschlag. Hanna Ke. zum einen und Greta B. mit direktem Freistoß aus über zwanzig Metern. 3-0. Spoho verpasste es dann leider, die Führung noch etwas komfortabler auszubauen und der TuS konnte quasi mit dem Halbzeitpfiff per Weitschuss auf 1-3 verkürzen. Das war eigentlich unnötig.
In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Spoho kontrollierte das Spiel und spielte weiterhin offensiv, der TuS wurde zunehmend frustrierter und war weiterhin vor allem mit Einzelaktionen unterwegs, die aber nicht zum (Tor-) Erfolg führten. Leider hatten sich Zuschauer und auch die Trainerbank immer weniger unter Kontrolle und aus irgendeinem Grund wurde nun die Schiedsrichterin für die drohende Niederlage verantwortlich gemacht. Warum? Keine Ahnung. Im Gegenteil, diese machte einen guten Job und wir können uns auch an keine wirkliche und schon gar nicht richtungsweisende Fehlentscheidung erinnern. Doch die Stimmung wurde immer aufgeheizter, je näher das Ende des Spiels kam. Die Unparteiische musste leider die Trainerbank der Heimmannschaft aufsuchen und die Leute bitten, sich zu benehmen. Doch die Stimmung hatte sich schon längst von den Zuschauern und auch der Trainerbank, die so ziemlich jede Entscheidung lautstark kritisierten, auf den Platz und die eigenen Spielerinnen übertragen. Es gab gar Rufe, wie „Wurdest Du gekauft?“ Also echt…
Spoho erhöhte in Minute 49 durch Greta N. auf 4-1, eine Art Vorentscheidung und keine fünf Minuten später gab es eine rote Karte gegen die Heimmannschaft wegen Schiedsrichterbeleidigung. „Scheiß Schiri“ kam wohl nicht so gut an. Und auch diese klare und eindeutige Entscheidung wurde lautstark kritisiert, was die Grundeinstellung bei den Gastgebern an diesem Abend nochmals deutlich machte. Spoho blieb aber cool und ließ nun in Überzahl erst recht nichts mehr anbrennen. Kurz vor Schluss erzielte Hanna Ke. mit ihrem zweiten Treffer dann den verdienten 5-1 Endstand.
Glückliche und abgekämpfte aber zufriedene Gesichter in Spoho-Grün, die das erste Pokalfinale überhaupt für ein Spoho-Mädchenteam, wenn unsere Recherchen korrekt waren, erreicht hatten. Hier wurde möglicherweise Spoho-Geschichte geschrieben! Allerdings kommt mit Bayer 04 Leverkusen dann eine ganz andere Hausnummer zum Endspiel. Die kleinen Werkselfen besiegten auf ihrem Weg ins Finale DJK Südwest (18-0), Olympia Köln (2-0) und den 1. FC Köln (3-1). Ort und Zeit stehen noch nicht fest, wir berichten.
Überschattet wurde dieser Abend aber dadurch, wie respektlos mit einer sehr guten und auch sehr jungen Schiedsrichterin von erwachsenen Menschen umgegangen wurde. Und das nur, weil ihre eigene Mannschaft hinter den Erwartungen zurückblieb und dies stellte die Freude doch in den Hintergrund. Schade eigentlich.
Für Vorwärts Spoho spielten: Carla A. (Tor), Hanna Kr., Lene, Carla M., Hanna Ke., Greta B., Lotta, Smilla, Toni, Mira, Vanessa, Greta N., Ella H. und Eva.