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Die jungen Germanen gingen mit großen Hoffnungen in das brisante Pokalduell. Nach der bitteren, knappen Niederlage gegen dieselbe Mannschaft nur eine Woche zuvor wollten die Halberstädter unbedingt Revanche nehmen und sich für die nächste Pokalrunde qualifizieren. Doch der Start hätte nicht schlechter verlaufen können.
Erste Halbzeit - Ein schwieriger Start für die Hausherren: Von der ersten Minute an übernahm die JSG Vorharz das Kommando auf dem Platz. Die Gäste pressten hoch und setzten die junge Germania-Elf sofort unter Druck. Bereits in der 2. Spielminute schlug der Blitz ein: Theo Perplies (9) nutzte eine Unachtsamkeit in der Halberstädter Defensive eiskalt aus und brachte seine Mannschaft mit 1:0 in Führung. Ein Schock für die Hausherren, die sich von diesem frühen Rückschlag sichtlich beeindrucken ließen.
Die JSG Vorharz witterte Morgenluft und setzte nach. Besonders Hannes Becker (11) entwickelte sich zum Albtraum der Germania-Verteidigung. Nach mehreren gefährlichen Vorstößen war es schließlich soweit: In der 11. Minute vollendete Becker nach schöner Vorarbeit zum 2:0 für die Gäste. Die Halberstädter wirkten zu diesem Zeitpunkt völlig von der Rolle und fanden kein Mittel gegen die druckvollen Angriffe der Gäste.
Die Trainer von Germania Halberstadt erkannten die prekäre Lage und griffen bereits in der 10. Minute zum ersten Wechsel. Doch die Hoffnung auf Stabilisierung wurde jäh zerstört: Nur fünf Minuten später war es erneut Hannes Becker, der mit seinem zweiten Treffer des Tages das 3:0 markierte und die Vorentscheidung herbeiführte.
Die Sorgen auf der Germania-Bank waren greifbar. In der 18. Minute wurden gleich zwei weitere Wechsel vorgenommen - Georg Hlady (7) und Theodor Vogler (6) sollten frischen Wind bringen. Doch bis zur Halbzeit blieb es beim ernüchternden 0:3-Rückstand.
Zweite Halbzeit - Aufbäumen ohne Fortune: Nach der Pause zeigte Germania Halberstadt ein völlig anderes Gesicht. Die Mannschaft schien die Halbzeitansprache verinnerlicht zu haben und kam mit neuem Mut aus der Kabine. Die jungen Germanen warfen alles nach vorne und belohnten sich zunächst mit deutlich mehr Ballbesitz und gefährlichen Aktionen.
In der 42. Minute dann der erlösende Moment: Pelle Rohrbeck (12), der schon mehrfach für Gefahr gesorgt hatte, netzte zum 1:3 ein. Plötzlich keimte Hoffnung auf bei den Hausherren und ihren Fans. Könnte hier noch das große Fußballwunder gelingen?
Doch die Freude währte nur kurz. Wie ein Weckruf wirkte der Halberstädter Treffer auf die Gäste. Nur eine Minute später antwortete Theo Perplies mit seinem zweiten Tor des Tages und stellte mit dem 4:1 die alte Drei-Tore-Führung wieder her. Ein Schlag für die aufkommenden Germania-Hoffnungen.
Doch Aufgeben war für die jungen Halberstädter keine Option. Pelle Rohrbeck bewies erneut sein Torriecher und markierte in der 44. Minute seinen zweiten Treffer zum 2:4. Ein versöhnlicher Abschluss einer aus Sicht der Hausherren enttäuschenden Partie, auch wenn die Moral in der Schlussphase stimmte.
Besonderheiten und Fazit
Das Pokalduell endete nach 54 intensiven Minuten – und bot dabei alle Emotionen, die der Fußball bereithält. Beide Trainer griffen tief in ihre taktischen Trickkisten: Insgesamt wurden acht Wechsel vorgenommen, wobei Germania Halberstadt mit fünf Wechseln deutlich mehr Veränderungen vornahm als die Gäste aus Vorharz.
Besonders bemerkenswert war die Wandlung des Spielcharakters nach der Pause. Während die erste Hälfte von der Dominanz der JSG Vorharz geprägt war, entwickelte sich nach dem Seitenwechsel ein völlig anderes Spiel. Germania Halberstadt zeigte Charakter und Kampfgeist, auch wenn es letztendlich nicht zum großen Comeback reichte.
Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Mit zahlreichen Eckbällen (Germania Halberstadt 6, JSG Vorharz 7) und Torschüssen war dies ein intensives und umkämpftes Duell, das an Dramatik nichts zu wünschen übrig ließ.
Das bittere Ende einer Hoffnung: Für die jungen Germanen bedeutet diese 2:4-Niederlage das Aus im Pokal und das Ende des Traums von weiteren Erfolgen in diesem Wettbewerb. Besonders bitter: Es war bereits die zweite Niederlage binnen einer Woche gegen denselben Gegner. Die JSG Vorharz erwies sich erneut als starker Gegner und qualifizierte sich für die nächste Pokalrunde.
Dennoch können die Halberstädter mit erhobenem Haupt vom Platz gehen. Insbesondere die Moral in der zweiten Halbzeit und die beiden sehenswerten Treffer von Pelle Rohrbeck zeigten, dass in dieser jungen Mannschaft viel Potenzial steckt. Der Weg zurück führt nun über die Liga, wo die Erfahrungen aus diesem intensiven Pokalspiel sicherlich von Wert sein werden.
Endstand: VfB Germania Halberstadt II – JSG Vorharz 1. – Heudeber 2:4
Tore: 0:1 Theo Perplies (9.) , 0:2 Hannes Becker (11.), 0:3 Hannes Becker (16.), 1:3 Pelle Rohrbeck (42.), 1:4 Theo Perplies (43.), 2:4 Pelle Rohrbeck (44.)