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Der FSV Zwickau hat das Spitzenspiel gegen den Halleschen FC mit 2:1 für sich entschieden und seine Serie ausgebaut. In einer Partie mit zwei Gesichtern drehten die „Schwäne“ nach frühem Rückstand die Begegnung dank eines abgefälschten Eixler-Schusses in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+2) und eines Traumtors von Martens (62.).
Der HFC legte los wie die Feuerwehr: hohes Anlaufen, viele Positionswechsel im offensiven Mittelfeld, früh Druck auf die Zwickauer Innenverteidigung. Elezi hatte den Führungstreffer auf dem Fuß, scheiterte aber erst an Hiemann, der stark um den Pfosten lenkte (19.), und zielte wenig später knapp vorbei (22.). Auch nach Standards blieb es brenzlig; Hartmanns Eingaben fanden wiederholt den Strafraum, ohne einen Abnehmer zu finden. Zwickau brauchte eine gute halbe Stunde, um Zugriff zu bekommen, lauerte zunächst auf Umschaltmomente und setzte Dobruna über den rechten Flügel ein – dessen Kopfball aus kurzer Distanz strich am Tor vorbei (27.).
Ausgerechnet in Zwickaus besserer Phase schlug Halle zu: Nach präziser Flanke von Hartmann köpfte Fakhro eingelaufen aus fünf Metern ins kurze Eck – Somnitz einen Schritt zu spät, Hiemann ohne Abwehrchance (37.). Der Rückstand wirkte als Weckruf. Zwickau presste höher, gewann zweite Bälle und kam noch vor der Pause zu drei klaren Szenen: Eixler scheiterte zunächst an Müller (39.), dann fehlten Möbius und erneut Eixler bei Kopfbällen Zentimeter (40.). Sekunden vor dem Halbzeitpfiff landete Eixlers Schuss von der Strafraumkante abgefälscht von Becker unhaltbar im langen Eck – 1:1 (45.+2). Damit war die Statik des Spiels gedreht.
Nach Wiederbeginn hätte Halle noch einmal den Ton setzen können. Ein weiter Einwurf von Löhmannsröben segelte in den Fünfer, Hartmann stocherte aus kurzer Distanz – Ziemer blockte in letzter Sekunde (48.). Es blieb die größte Chance der Gäste im zweiten Durchgang. Zwickau stand nun höher, schloss die Halbräume, verteidigte den Strafraum konsequent und nutzte die Momente nach ruhenden Bällen. Die Führung fiel folgerichtig spektakulär: Freistoß aus 35 Metern, die erste Hereingabe abgewehrt – Martens nahm den zweiten Ball aus rund 16 Metern direkt und jagte ihn in den linken Winkel (62.). Müller ohne Abwehrmöglichkeit, das Stadion elektrisiert.
Schröder reagierte mit einem Dreifachwechsel (65.) und später frischen Offensivbeinen (76.), doch dem HFC fehlten Tempo in den Passfolgen und Tiefenläufe hinter die Kette. Ecken im Dutzend (am Ende elf) verpufften, weil Zwickau die erste Zone rigoros verteidigte und Hiemann souverän das Zentrum behauptete. Stattdessen setzten die Gastgeber Nadelstiche: Möbius vergab den möglichen Deckel im Konter an Müller (74.), Eixler und Ziemer kamen nach Ecke zu Abschlüssen (75.). In der Schlussphase drängte Halle optisch, blieb jedoch fehlerhaft im letzten Drittel, während Zwickau die Restverteidigung sauber hielt und über kluge Wechsel Zeit und Ordnung sicherte.
Unterm Strich ein Sieg der Glaubwürdigkeit: Zwickau überstand die starke HFC-Phase, zeigte Reife in der Spielkontrolle und entschied die Schlüsselduelle nach der Pause. Halle hingegen wartet weiter auf einen Dreier – zu wenig Zielstrebigkeit nach dem 0:1, zu wenig Lösungen gegen einen zunehmend kompakten Gegner.
Zuschauer: 7070
Spielstätte: GGZ-Arena, Zwickau
Schiedsrichter: Eugen Ostrin – Chris Rauschenberg, Reinhard Meusel
Tore: 0:1 (36.) Fakhro, 1:1 (45.+2) Eixler, 2:1 (61.) Martens
Mannschaftsaufstellungen:
FSV Zwickau: Hiemann – Senkbeil (86. Gelb), Dobruna, Somnitz (64. Gelb), Möbius (90.+1 von Baer), Martens (81. Dittrich), Startsev (70. Jacobi), Sengersdorf, Eixler (90.+1 Fobassam), Ziemer, Haubner (90.+1 Breitenbücher)
Hallescher FC: Müller – Halili, Löhmannsröben, Fakhro (77. Baro), Hartmann (64. Polat), Stierlin (77. Wosz, 33. Gelb), Weber (64. Damelang), Hauptmann, Becker (64. Kulke), Landgraf, Elezi