Melden von Rechtsverstößen
Ein Punkt, der sich wie ein kleines Erfolgserlebnis anfühlt: Der personell arg dezimierte ZFC Meuselwitz stemmte sich vor 425 Zuschauern mit großer Hingabe einem nach der Pause drückend überlegenen Greifswalder FC entgegen und verteidigte das 1:1 bis zum letzten Pfiff. Rehder brachte den ZFC nach einer halben Stunde per Kopf verdient in Führung (30.), Wagner glich mit einem 25 Meter-Schuss aus.
Meuselwitz startete mutig und direkt. Über die linke Seite setzte Balde früh ein Ausrufezeichen, Oke köpfte aus spitzem Winkel über das Tor (1.). Der ZFC scheute das Risiko nicht, suchte nach Ballgewinnen die vertikale Lösung – und fand in Trübenbach den aktivsten Zielspieler. Der Angreifer zwang Jakubov mit Flachschuss zur Parade (13.), traf wenig später abgefälscht das Lattenkreuz (17.) und meldete sich aus 24 Metern erneut (40.). Greifswald hielt mit Wucht und Schusskraft dagegen: Hüther schrammte früh am rechten Winkel vorbei (13.), Richardson prüfte Sedlak aus der Distanz (9., 23.), ehe Günay nach Abstimmungsproblemen im ZFC-Zentrum gleich zweimal aus bester Lage an Sedlak scheiterte (15.). Es war ein offener Schlagabtausch mit klaren Szenen beiderseits, allerdings mit den saubereren Abläufen auf Meuselwitzer Seite.
Folgerichtig fiel das 1:0 nach einem Standard: Trübenbachs zuvor abgefälschter Freistoß (30.) leitete die Ecke ein, die präzise auf den langen Pfosten gezogen wurde – Rehder stieg frei hoch und köpfte wuchtig ein (30.). Bis zur Pause bekam der ZFC die Partie kontrollierter, band Pauling und Teßmer enger ein und erstickte Greifswalder Ansätze früh. Ndualus Ausrutscher in die Bande (44.) blieb der letzte Aufreger eines ersten Durchgangs, der Meuselwitzer Effizienz und Konsequenz im Strafraum belohnte.
Nach dem Seitenwechsel kippte das Kräfteverhältnis schlagartig. Greifswald kam mit Wucht und Rhythmus zurück, setzte die Außenbahnen höher und variierte die Hereingaben. Ein Eckenhagel rollte heran, Ndualu zwang Sedlak aus vier Metern zu einer Reflexparade (48.), kurz darauf klärte Rehder am langen Pfosten vor dem einlaufenden Stürmer (52.). Als Kaymaz im Aufbau den Ball nicht sauber klärte und Harz im Strafraum zu Fall kam, blieb der Pfiff aus (54.) – der Ausgleich fiel dennoch wenig später: Wagner fasste sich aus 25 Metern ein Herz und jagte den Ball hoch links in die Maschen (56.). Ausgleich, Momentum, Spielkontrolle – alles beim GFC.
Meuselwitz schwamm nun sichtbar, einfache Annahmen misslangen (68.), der zweite Ball landete zu oft in roten Füßen. Richardson zwang Sedlak zweimal ins rechte Eck (63., 70.), weitere Flanken segelten gefährlich durch den Fünfer, wurden jedoch in höchster Not bereinigt. Trainer Georg-Martin Leopold hatte kaum Stellschrauben; die Bank gab wenig her, die angeschlagenen Eckardt und Fischer blieben draußen. Halasz kam für Pauling (78.), später ersetzte Burghold den müden Balde (88.) – Maßnahmen zur Frischhaltung und Stabilisierung der Halbräume. Greifswald wechselte offensiv (Montcheu 71., Daedlow 87.), blieb feldüberlegen, doch die letzte Klarheit im Abschluss fehlte. Farrs robustes Einsteigen gegen Keßler brachte Gelb (80.), ebenso zuvor Vogt (35.) und spät Richardson (90.) – Indikator für den wachsenden Druck, aber auch für Meuselwitzer Widerstand.
In der hektischen Schlussphase verteidigte der ZFC tief im 4-1-4-1, rückte die Kette eng zusammen und gewann die entscheidenden Blockduelle. Standards der Gäste blieben gefährlich, doch Sedlak strahlte Ruhe aus und die Verbundverteidigung stand, wann immer es zählte. Als der letzte Eckball verpuffte (87.), war der Punktgewinn greifbar – und er wurde mit Applaus quittiert.
Unterm Strich: Meuselwitz mit starker, mutiger erster Hälfte und einem leidenschaftlichen Überlebenskampf nach der Pause; Greifswald mit klaren Vorteilen im zweiten Durchgang, dem verdienten Ausgleich – und dem unerfüllten Anspruch auf den Sieg, weil Tempo und Präzision im Strafraum nicht oft genug zusammenfanden.
Zuschauer: 425
Spielstätte: Hauptplatz bluechip Arena, Meuselwitz
Schiedsrichter: Michael Näther – Jens Klemm, Nicholas Köhler
Tore: 1:0 (31.) Rehder, 1:1 (55.) Wagner
Mannschaftsaufstellungen:
ZFC Meuselwitz: Sedlak – Rehder, Trübenbach, Kaymaz, Oke, Pfeil, Keßler, Teßmer, Pauling (77. Halasz), Balde (80. Burghold), Schmökel
Greifswalder FC: Jakubov – Kaizer, Farr (79. Gelb), Günay (87. Daedlow), Hüther, Richardson (90.+3 Gelb), Vogt (35. Gelb), Ndualu (70. Montcheu), Wagner, Eglseder, Harz