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Ein einziger Moment in der Nachspielzeit raubte dem Chemnitzer FC den greifbar nahen Heimsieg. In einem intensiven, phasenweise hitzigen Duell gegen den Abstiegskandidaten FC Eilenburg kassierten die Himmelblauen durch einen späten Treffer von William Kallenbach das 2:2 – und ließen damit zwei sicher geglaubte Punkte liegen.
Dabei hatte alles nach dem dritten Heimsieg der Saison ausgesehen. Nach einem unruhigen Beginn, in dem der CFC eiskalt erwischt wurde, fanden die Gastgeber schnell zu ihrem Rhythmus. Eilenburg startete forsch und nutzte gleich die erste Gelegenheit: Nach sechs Minuten war Pestel im Strafraum zur Stelle und schob nach einem unübersichtlichen Getümmel überlegt flach rechts unten ein – 0:1. Der frühe Rückstand wirkte wie ein Weckruf für die Elf von Benjamin Duda. Nur acht Minuten später besorgte Bozic den Ausgleich: Der Chemnitzer Mittelstürmer stieg nach einer punktgenauen Flanke am höchsten und köpfte zum 1:1 ein (14.).
Von da an spielte fast nur noch Chemnitz. Grimaldi, erneut Bozic und Alberico sorgten für ständigen Druck auf die Eilenburger Viererkette. Nach 28 Minuten hatte Bozic den Führungstreffer auf dem Fuß, doch sein fulminanter Schuss aus 17 Metern knallte an die Querlatte – ein Treffer mit Prädikat »Tor des Monats« blieb ihm verwehrt. Kurz vor der Pause fiel dann aber doch das verdiente 2:1: Nach feinem Kombinationsspiel über die linke Seite legte Bozic quer auf Grimaldi, der aus kurzer Distanz mühelos einschob (43.).
Nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild – Chemnitz spielbestimmend, Eilenburg lauernd auf Fehler. Doch die Gäste blieben mit sporadischen Nadelstichen gefährlich. Mattmüller vergab frei vor Adamczyk die größte Möglichkeit (57.), nachdem Kosak kurz zuvor ebenfalls kläglich gescheitert war (48.). Auf der Gegenseite verpasste Alberico das 3:1, als Pieles glänzend reagierte (53.).
Dann kippte die Partie. In der 63. Minute gerieten Bozic und Eilenburgs Zaruba aneinander, der CFC-Stürmer trat nach – Rot. Chemnitz nun in Unterzahl, und doch blieb die Duda-Elf zunächst das aktivere Team. Mergel und Stockinger suchten weiter den Weg nach vorn, während Eilenburg trotz numerischer Überlegenheit kaum Lösungen fand. Erst in der Schlussphase übernahmen die Gäste zunehmend das Kommando, drängten Chemnitz tief in die eigene Hälfte.
Die Nachspielzeit brachte schließlich den bitteren Ausgang: Nach einer letzten Flanke herrschte Chaos im Strafraum, Kallenbach reagierte am schnellsten und jagte den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte (90.+4). Adamczyk war ohne Abwehrchance – der Lucky Punch war perfekt.
Chemnitz stand konsterniert auf dem Platz, während die Eilenburger jubelnd zum Gästeblock rannten. Für den CFC fühlte sich das Remis wie eine Niederlage an, zumal man lange das Spiel kontrolliert und die klareren Chancen gehabt hatte. Eilenburg dagegen nahm den späten Punkt mit, als wäre es ein Sieg.