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Der BFC Dynamo hat sein Geduldsspiel gewonnen. Nach einem Kallenbach-Blitztreffer (5.) bissen sich die Berliner gegen tief und leidenschaftlich verteidigende Eilenburger in die Partie, glichen durch Fritzsche (24.) aus und entschieden sie spät – wenn auch glücklich – per abgefälschtem Distanzschuss von Reincke (75.).
Eilenburg startete frech und bekam früh die Tiefe. Nach einem Berliner Ballverlust war Kallenbach im Strafraum plötzlich frei, tanzte zwei Gegenspieler aus und schob gegen die Laufrichtung Ortegels ins lange Eck – 0:1 (5.). Der Treffer gab den Nordsachsen Rückenwind, Mauer und Pestel setzten Nadelstiche, ehe sich das Spielbild nach rund zehn Minuten drehte: Der BFC übernahm die Regie, ließ den Ball laufen, fand gegen den engen 4-4-1-1-Block jedoch zunächst zu selten saubere Schnittstellen.
Die Wende leitete eine Berliner Standard-Sequenz ein. Polte schleuderte einen langen Einwurf in den Fünfer, Gunte verlängerte – Fritzsche reagierte am zweiten Pfosten am schnellsten und drückte zum 1:1 ein (24.). Fortan belagerte der BFC den Strafraum, Reincke und Knezevic suchten mit Abschlüssen aus der zweiten Reihe Lösungen (30./15.), Eilenburg verteidigte kompromisslos, Keeper Pieles pflückte und faustete, was zu fassen war. Vor der Pause blieb es beim Remis; die Gäste setzten nur sporadisch Entlastung über Standards (45.).
Nach dem Seitenwechsel änderte sich an den Rollen wenig. Berlin schraubte die Ballzirkulation nach oben, suchte breiter und geduldiger die Halbräume. Putaro prüfte Pieles (48.), Gunte setzte einen Kopfball nach Freistoß neben das Tor (56.). Der FCE kam kaum noch sauber aus der ersten Pressinglinie, hielt aber mit viel Disziplin dagegen. Pieles kassierte für demonstratives Verzögern Gelb (62.), blieb aber der Fels im Flatterlicht: gegen Reincke aus 14 Metern parierte er stark (62.), wenig später packte er im Nachfassen zu (70.).
Als die Partie zu verflachen drohte, fiel die Entscheidung mit Fortune. Eine scheinbar harmlose Flanke wurde 25 Meter zentral vor dem Tor zu Reincke abgewehrt, der aus der Bewegung abzog. Jarosch fälschte unglücklich ab – unhaltbar sprang der Ball ins Eck (75.). Der Treffer passte zum Berliner Anlaufen, aber auch zur Dramatik eines Abends, in dem Eilenburg bis dahin vieles richtig gemacht hatte. Rodewald reagierte offensiv (81., Kosak und Borck), Volbert justierte im Zentrum (73., Breitfeld; Shcherbakovski).
Die Schlussphase war offen. Berlin konterte – Oellers verpasste knapp (88.) –, Eilenburg warf alles nach vorn. In Minute 90 donnerte ein direkt getretener Eckball von rechts an die Latte; mehr Pech geht kaum. In der Nachspielzeit handelten sich Zaruba und Weiß noch Verwarnungen ein, der BFC brachte mit späten Wechseln (90.+2) Zeit von der Uhr. Nach 93 Minuten war der Arbeitssieg im Ziel.
Der BFC Dynamo brauchte Anlauf, Struktur und Standards, um Eilenburgs dichten Riegel zu knacken – und ein Quäntchen Glück beim 2:1. Der FCE verteidigte lange vorbildlich, verpasste aber nach dem Traumstart die Entlastung und wurde für einen einzigen unglücklichen Kontakt bestraft.