In Rhede grassiert das Sammelfieber. Klebebilder sind in dem 20.000-Einwohner-Ort schwer gefragt. Der Grund ist nicht etwa die laufende Bundesligasaison, sondern der ansässige Fußballverein.
Der VfL Rhede hat sich eine besondere Aktion ausgedacht: Der Klub aus der Oberliga Niederrhein hat in Kooperation mit dem örtlichen Rewe-Markt ein eigenes Sammelalbum im Stile der berühmten Panini-Alben herausgebracht.
In den Niederlanden hat es solche Aktionen bereits gegeben, auch in Hamburg hat der SC Sternschanze ein Vereins-Sammelalbum aufgelegt.
"Das ist eine sensationelle Geschichte", meint VfL-Trainer Manuel Jara. Auch der Leiter des Rewe-Markts, Christoph Steverding, in dessen Filiale das Album und die Klebepäckchen erhältlich sind, ist begeistert: "Einfach klasse, wenn man sieht, dass ein 50-jähriger Mann eine Frau vor ihm an der Kasse fragt, ob er ihre Stickerpäckchen haben kann, oder Kinder auf die Bilder reagieren wie ein Fischschwarm, der seit drei Tagen nicht mehr gefüttert wurde", sagt er.
"Ich hatte noch nie ein volles Album, aber jetzt ist es natürlich das Ziel, alles zu bekommen"
Der Startschuss fiel vor drei Wochen beim Heimspiel des VfL gegen den KFC Uerdingen. Der Hype ist groß, die mediale Resonanz sprengt alle Dimensionen in Rhede. Sat.1 und das WDR waren schon da, auch Die Welt, das Fachmagazin 11 Freunde und andere haben berichtet.
In Rhede wird gehandelt
In jedem der insgesamt 400 Sammelalben sind 380 Bilder enthalten - vom ältesten Senior bis zum jüngsten Junior des VfL Rhede. Wie man es vom großen Vorbild kennt, sind die Bilder der Spieler in Tütchen zu je fünf Fotos verpackt. Die Aktion läuft noch bis kurz vor Weihnachten.
Manuel Jara kann es immer noch kaum glauben, dass er jetzt als Sammelbild zu haben ist. "Ich hatte noch nie ein volles Album, aber jetzt ist es natürlich das Ziel, alles zu bekommen", sagt der Trainer. Längst wird in Rhede gehandelt und getauscht, was das Zeug hält.
Neben der Freude am Sammeln steckt hinter der Aktion natürlich die Hoffnung auf eine Werbewirkung für den Verein. "Wir versuchen im Marketingbereich alles, um weiter nach vorne zu kommen", hat Jara auf reviersport.de erklärt.
Der erste Amateurverein Deutschlands mit einem eigenen Sammelalbum zu sein, ist da sicherlich nicht die schlechteste Idee.