Während Fußballdeutschland über den Confed Cup-Triumph und den U 21-Europameistertitel jubelt, hat eine weitere nationale Auswahl auf internationaler Bühne für einen großen Erfolg gesorgt. Die Fußballauswahl der Uni Tübingen hat beim World Elite University Football Tournament brilliert und darf sich nun Weltmeister nennen.
Im Vergleich zu den großen Namen der Nationalelf und der U 21 sind die Spieler des Weltmeisters aus Tübingen weitgehend unbekannt. Das erfolgreiche Uni-Team besteht aus Amateurfußballern im Alter von 22 bis 27 Jahren, die allesamt Sportstudenten an der Eberhard Karls Universität sind. Wenn die Erfolgskicker nicht ihre Universität auf der Weltbühne präsentieren, spielen sie bei sieben unterschiedlichen Landesliga- bzw. Verbandsligaklubs im Tübinger Raum.
Das Erstaunlichste am Erfolg der Süddeutschen: Die Mannschaft trainierte nur ganze drei Mal gemeinsam, bevor es ins ferne China zur Uni-WM ging. Dem Trainerduo um Dennis Murr und Robert Schreiner, der am Institut für Sportwissenschaft angestellt ist, gelang es in Windeseile aus den begabten Amateurspielern eine schlagkräftige Truppe zu formen.
Fernab des Unialltags - trotz des Semesterendspurts wurden die Studenten zehn Tage lang vom Hochschulbetrieb freigestellt - überzeugten die Tübinger vor allem durch eine bärenstarke Defensivleistung. Während des gesamten Turniers blieb das Team um Torhüter Marcel Binanzer ohne einen einzigen Gegentreffer. 16:0 gewann die deutsche Auswahl in der Vorrunde gegen die University of South Carolina. Im Viertelfinale wurde Melbourne mit 6:0 geschlagen. Der 2:0-Sieg der Tübinger Akademiker im Halbfinale gegen die britische Elite-Uni aus Cambridge ebnete den Weg ins Finale.
Im Endspiel von Peking krönte die zusammengewürfelte Truppe ihre starke Turnierleistung am vergangenen Sonntag mit einem 2:0-Sieg gegen die British Columbia-Universität aus Kanada. Spielführer Pirmin Glück und Florian Frenkel schossen die Tübinger Auswahl dabei zum verdienten Titelgewinn.
Das World Elite University Football Tournament wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal überhaupt ausgetragen. Die Tübinger waren dabei die ersten Teilnehmer aus Deutschland. Sie hatten sich als Zweiter der Deutschen Hochschulmeisterschaften qualifiziert, da der Hochschulmeister aus Bochum auf eine Turnierteilnahme verzichtet hatte.
Die Studenten-Weltmeister und ihre Vereine: Pirmin Glück, Uli Schmetzer, Tammo Heinzler, David Fridrich, Jonas Frey, Kay Rosmer - alle von der TSG Tübingen
Marcel Binanzer, Stefan Vogler, Marc Pettenkofer, Lucas Schreijäg - alle von der TSG Balingen
Dennis Murr, Daniel Frank - beide vom SV Nehren
André Schwiedel, Philipp Badke - beide vom SV Pfrondorf
Tobias Clauß - 1. Göppinger SV
Oliver Glotzmann - VfL Sindelfingen
Florian Frenkel - TV Oeffingen
Autor/-in: Achim Winckler