SV Spellen: "Echte Mädchen spielen Fußball"
Der SV Spellen engagiert sich in besonderem Maße sozial – vor allem im Mädchen- und Frauenfußball. Dafür wurde der Klub beim DFB-Punktespiel mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
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Ein denkwürdiger Abend und ein unglaubliches Ergebnis: Der FC Viktoria Scheps gewinnt mit 22:21 nach Elfmeterschießen. [Foto: FUSSBALL.DE]
Toni Kleemann ist nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. „Wichtig ist die Liga“, sagt der Trainer des FC Viktoria Scheps aus der Nähe von Oldenburg. Der Ammerlandpokal, in dem seine Mannschaft gerade spektakulär in das Achtelfinale eingezogen ist, interessiert ihn eigentlich nur am Rande. Eigentlich. Wenn da nicht dieser irre Elfmeterkrimi gewesen wäre, dieser 22:21-Sieg seiner Mannschaft über den klassenhöheren Kreisligisten TuS Wahnbek..
„Das sieht man nicht alle Tage, das war schon einzigartig“, sagt Nordlicht Kleemann. „Aber heute Abend ist wichtiger.“ Da tritt seine Mannschaft in der 1. Kreisklasse an. Die will der Absteiger der vergangenen Saison so schnell wie möglich wieder verlassen. „Der Pokal ist nur Zugabe“, sagt Kleemann.
Aber was für eine. Als die Aufholjagd des FC Viktoria Scheps gegen den TuS Wahnbek vollbracht war, sanken die Spieler erschöpft zu Boden. Bis zur 85. Minute hatten sie im Zwischenrundenspiel des niedersächsischen Ammerlandpokals nach zwei schnellen Gegentoren in der Anfangsphase mit 0:2 zurückgelegen. Dann glichen der eingewechselte Patrick Block (85.) und Stefan Rohde (89.) noch aus. „Ich hatte mir wegen unserer vielen Verletzten nicht viel ausgerechnet“, sagt Kleemann. „Mir ging es nur darum, dass wir uns gut verkaufen.“
Das anschließende Elfmeterschießen wurde zur denkwürdigen Angelegenheit. Sage und schreibe 42 Elfmeter waren nötig, um den Sieger des Pokalduells zu ermitteln. Erinnerungen wurden wach an den 27. August 1995, auch damals hatte es zwischen dem Regionalligisten SV Sandhausen und dem VfB Stuttgart 2:2 nach regulärer Spielzeit und Verlängerung gestanden. Das Spiel ging als längstes Elfmeterschießen in die Geschichte des DFB-Pokals ein - Endstand: 13:12. Der Stuttgarter Hendrik Herzog verschoss den entscheidenden Elfmeter.
"Bei einigen Schützen habe ich immer noch Zweifel, ob der Ball genau dorthin fliegen sollte, wo er dann gelandet ist"
Es geht aber auch ganz anders: Im Achtelfinale der WM 2006 gelang den Schweizern im Elfmeterschießen beim 0:2 gegen die Ukraine kein Treffer. 1986 scheiterten gar alle vier Schützen des FC Barcelona im Finale des Europapokals der Landesmeister an Steaua Bukarests Torhüter Helmuth Ducadam. Auch hier hieß es am Ende 0:2.
In Scheps zeigten sie, wie man Elfmeter schießt. Dabei war es für die Schützen nicht gut losgegangen. Gleich den ersten Elfer parierte der Schepser Torhüter Fendrik Meints. Sein Teamkollege Lukas Pratzer konnte daraus kein Kapital schlagen, er setzte seinen Elfmeter postwendend an den Pfosten. Das war es dann erstmal mit den Fehlschüssen. Die nächsten 39 Elfer wurden allesamt verwandelt. Fast alle Schützen mussten zum zweiten Mal ran. „Die waren alle gut geschossen“, meint Kleemann: „Da waren keine Torwartfehler dabei. Bei einigen Schützen habe ich aber immer noch Zweifel, ob der Ball genau dorthin fliegen sollte, wo er dann gelandet ist."
Der Trainer hatte sich vor dem Elfmeterschießen keine großen Hoffnungen gemacht. „Vor der Saison haben wir eine Sportwoche gespielt und mussten auch dort ins Elfmeterschießen. Da haben wir kläglich versagt.“ Zudem war Viktorias nominell treffsicherster Elfmeterschütze Jamie-Nicolai Greift in der zweiten Halbzeit des Pokalspiels verletzt ausgewechselt worden.
Sogar Torwart Meints traf vom Elfmeterpunkt und hatte seinen Fehler aus der ersten Minute damit mehr als wieder gut gemacht. Den Schuss von Matthias Eilers hatte Feints kurz nach dem Anpfiff zum 0:1 ins eigene Tor prallen lassen. „Das war eigentlich ein Eigentor“, sagt Trainer Kleemann. Am Ende versenkte Meints nicht nur seinen Elfmeter souverän, sondern hielt auch noch den 21. Elfmeter der Wahnbeker. Strenggenommen bereits den 22., denn schon im Spiel hatte Tobias Kieper per Strafstoß zum 2:0 getroffen.
Nach 120 Minuten und 42 Elfmetern hatte schließlich Nils Hinrichs den Deckel draufgemacht und den Wahnsinnssieg der Viktoria perfekt gemacht. „Ich bin unserem Torwart sehr dankbar“ sagt Kleemann. Zeit zum Erholen ließ er seinen Jungs trotzdem nicht. Die Kreisklasse ruft. „Wir wollen wieder aufsteigen“, sagt der Coach. Das Feiern muss warten.
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