Lieber Mädchenfußball-AG als Mittagspause
Derya Kaya gründete an der Sophie-Opel-Schule in Rüsselsheim eine Mädchenfußball-AG. Mit FUSSBALL.DE spricht die Lehrerin in der DFB Women's Week auch übers DFB-Projekt "Gemeinsam am Ball".
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Sechsmal konnte der FSV Zwickau in dieser Regionalligasaison bereits jubeln. [Foto: Imago]
Absturz, Umbruch, Aufbruch. Wenn man sich es ganz einfach machen möchte, kann man die jüngere Vergangenheit des FSV Zwickau auf diese drei Worte reduzieren. 1996 standen die Sachsen noch kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga. Danach folgte ein fast schon einmaliger Niedergang bis in die Landesliga. Der Tiefpunkt war 2005. Seitdem geht es langsam aber beständig wieder aufwärts.
Spätestens seitdem Torsten Ziegner vor etwas über drei Jahren die Zwickauer als Trainer übernommen hat, ist wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. In der vergangenen Saison erreichte die Mannschaft einen beachtlichen zweiten Platz in der Regionalliga Nordost. Und in dieser Spielzeit hat das Team einen wahren Sensationsstart geschafft. Die Zahlen nach sechs Spieltagen sind beeindruckend perfekt: Sechs Spiele, sechs Siege, 18 Punkte, 16:0-Tore. Besser geht es eigentlich nicht.
Kein Team aus den fünf Regionalliga-Staffeln kann solch eine Bilanz mit ausschließlich Siegen vorweisen. Mehr Punkte auf dem Konto hat einzig Jahn Regensburg (22) aus der Bayern-Staffel, dort sind aber auch bereits acht Partien absolviert.
"Wir sind zufrieden bisher. Das ist doch ganz klar. Aber die Saison ist noch lang und es wird zwangsläufig Rückschläge geben"
Bei aller Euphorie ist Ziegner nun bemüht, zumindest die Mannschaft einigermaßen auf dem Boden der Tatsachen zu halten: „Wir sind zufrieden bisher. Das ist doch ganz klar. Aber die Saison ist noch lang und es wird zwangsläufig Rückschläge geben. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Dann wird sich zeigen, wie gefestigt die Mannschaft wirklich ist.“
Bisher hat sie alle Hürden mit großer Souveränität gemeistert. Unter anderem gab es direkt am ersten Spieltag ein viel beachtetes 3:0 beim starken BFC Dynamo Berlin . Die endgültige Feuertaufe findet am Sonntag in einer Woche statt (13. September). Dann geht es zu Wacker Nordhausen, dem möglicherweise größten Konkurrenten um den Aufstieg in die 3. Liga.
„Wir haben das nötige Selbstvertrauen, um auch dort mit breiter Brust anzutreten“, sagt Ziegner. „Wir werden uns einen Plan ausdenken, wie wir dort bestehen können. Dann werden wir am Ende sehen, was dabei rauskommt. Grundsätzlich bin ich aber absolut zuversichtlich, weil ich von meiner Mannschaft überzeugt bin.“
Man merkt deutlich, dass sich in Zwickau gerade etwas entwickelt – und zwar etwas Nachhaltiges. Im kommenden Jahr soll das neue Stadion entstehen, spätestens dann möchte der Klub gerne in der 3. Liga vertreten sein. Dass der Sprung dorthin nicht so riesig ist, macht gerade Nordost-Aufsteiger 1.FC Magdeburg vor, der sich mit einer fast unveränderten Mannschaft in der Spitzengruppe etabliert hat.
Soweit sind die Zwickauer natürlich noch nicht. Sie wollen auch gar nichts überstürzen. Das hat in der Vergangenheit nämlich zu dem bitterbösen Absturz geführt. Es soll Schritt für Schritt aufwärts gehen – langsam aber beständig. Nachhaltig, solide, mit Bedacht. Das sind die neuen Schlagwörter in Zwickau. Und ganz wichtig: Es wird nur noch das Geld ausgegeben, was auch vorhanden ist.
Dass der Klub aber offenbar wirklich auf dem richtigen Weg ist, zeigt eine Tatsache ganz deutlich: Vor einigen Jahren bestand die Mannschaft aus reinen Amateuren. Alle Spieler sind tagsüber arbeiten oder studieren gegangen. Danach gab es in einer Übergangsphase eine Semi-Professionalität. Und seit dieser Saison verdienen alle Spieler ausschließlich mit dem Fußball ihr Geld.
„Dass wir wieder so weit sind, ist ein Verdienst vieler fleißiger Helfer im Hintergrund“, sagt Ziegner. „Wir als Trainerteam haben so natürlich eine deutlich größere Flexibilität, besonders was die Trainingsplanung betrifft. Wir können zwei Einheiten am Tag durchführen, ohne dass wir die Arbeitergeber der Spieler um Erlaubnis bitten müssen.“
Allerdings gibt es auch immer noch eine Sache, die den Verantwortlichen Sorgen bereitet. Und das ist die Unterstützung in der eigenen Stadt. Zu den Heimspielen kommen oft nur 1.500 bis 2.000 Zuschauer. Für einen normalen Regionallisten ist das eine stolze Zahl. Aber für einen traditionsreichen Klub wie den FSV Zwickau ist das nicht genug. „Wir können nicht mehr machen, als jede Woche Leistung anzubieten und auf diesem Weg die Fans zurückzugewinnen.“ Der Verein ist im Aufbruch, jetzt müssen noch die Fans nachziehen.
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