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Elfmeterschießen|07.07.2018|11:00

Amateur-Alltag: Der Nervenkrieg vom Punkt

Linke oder rechte Ecke, flach oder hoch? - Beim Elfmeterschießen schießen einem viele Gedanken durch den Kopf.[Foto: imago]

Die englische Nationalmannschaft galt als Inbegriff des Scheitern beim Elfmeterschießen - bis zu dieser WM. Aber wieso scheitern gestandene Profis und abgezockte Ameteurkicker regelmäßig beim Krimi vom Punkt? Joel Grandke beschreibt in der neuesten Folge der FUSSBALL.DE-Kolumne Amateur-Alltag die Drucksituation beim Elfmeterschießen.

Fußball-Weisheit #54: „Dann kam das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief’s ganz flüssig. (Paul Breitner) Da klimpert‘s kräftig im Phrasenschwein. Es ist beruhigend zu hören, dass der Magen-Darm-Trakt von Sportsfreund Breitner auch in Stresssituation intakt zu sein scheint. Läuft bei dir, Paule! Wie voll die Hosen der Spieler waren, die bei der aktuellen WM bereits vom Elfmeterpunkt antreten mussten, ist uns freilich nicht bekannt. Eine gewisse Nervosität wird aber selbst der abgezockteste Profi zugeben, der vor den Augen der gesamten Fußballwelt zum Eins-gegen-Eins mit dem Keeper antreten muss. In den Achtelfinals wurden bereits drei Spiele im Penaltyschießen entschieden, weitere Krimis dieser Art könnten folgen. Der Druck liegt eindeutig beim Schützen: Aus elf Metern sollte ein Spieler schließlich in der Lage sein, den Ball unbedrängt zu versenken. Ausreden, bei denen ein schlechtes Zuspiel des Teamkollegen beklagt oder sich über den zu harten Kontakt eines Gegenspielers beim Abschluss beschwert wird, gibt es nicht. Wer einen wichtigen Elfer verschießt, ist für einen Moment der wohl einsamste Mensch auf der Welt. Da wird das Gesicht häufig unter dem Trikot vergraben, die aufmunternden Worte der Kollegen wirken wie leere Worthülsen.

Man muss nicht vor einem Millionenpublikum um die internationale Fußball-Krone kicken, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie sich so etwas anfühlt. Auch im Amateurbereich gibt es diese Momente, in denen der Druck steigt und sich die breitner’sche Frage stellt: Selbstvertrauen oder Hose voll? Mann oder Maus? Der Vergleich zwischen dem Kreispokalfinale in Worpswede und dem WM-Endspiel in Moskau mag ein wenig hinken, aber wer vor ein paar hundert Leuten schon mal zum Elfer angetreten ist, weiß, dass einem dabei schon ordentlich die Pumpe gehen kann. Du übernimmst in gewisser Weise die Verantwortung für deine gesamte Truppe, mit der du dich über die ganze Saison bis ins Finale gekämpft hast. Am Spielfeldrand drückt die gesamte Gemeinde, die fest an dich glaubt, die Daumen: „Der Junge ist ein Guter. Den macht er auf jeden Fall!“ Und wer will sich noch Jahre später die Geschichte anhören, wie sein Club „fast den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte“ gefeiert hätte, wäre da nicht dieser eine unglückliche Fehlschuss gewesen? Einige Kicker sind für solch einen Nervenkrieg wie gemacht, andere treten bei der Frage des Trainers, wer denn gleich schießen möchte, lieber still und heimlich in den Hintergrund.

Distanz ist nicht der Rede wert

"Ein Schuss aus elf Metern könnte so einfach sein."

Ein gutes Nervenkostüm ist bei der Ausführung sicher von Vorteil, aber garantiert noch längst keinen Erfolg. Schon auf dem Weg von der Mittellinie zum Elfmeterpunkt, bei dem alle Augen auf den Schützen gerichtet sind, beginnt es in dessen Kopf gewaltig zu rattern: „Der entscheidende Elfmeter. Wenn ich nicht treffe, war es das. Also wohin mit dem Ball? Linke oder rechte Seite? Oder doch mutig in die Mitte, in dem Vertrauen, dass der Keeper sich schon eine Ecke aussuchen wird? Schieße ich hoch, halbhoch oder flach? Gehe ich volles Risiko und jage den Ball mit Vollspann aufs Tor oder schiebe ich ihn lieber platziert mit der Innenseite?“ Ein Schuss aus elf Metern könnte so einfach sein. Die Distanz ist kaum der Rede wert. Aus dem Spielverlauf sind Abschlüsse aus dieser Entfernung meist sichere Tore. Beim Strafstoß kommt sogar noch hinzu, dass der Torwart auf der Linie verharren muss und so keine Chance hat, den Winkel zu verkürzen.

So viel zur Theorie. Als unser Schütze sich den Ball auf dem Elfmeterpunkt zurechtlegt, muss er sich direkt ein paar Grußworte vom gegnerischen Keeper anhören: „Ich weiß genau, dass du ins rechte Eck schießt! Halbhoch, wie immer!“ Psychologische Kriegsführung gehört dazu. Der Schiedsrichter ermahnt den Torhüter, der sein Ziel aber längst erreicht hat. Im Kopf des Stürmers, der tatsächlich in die rechte Ecke zielen wollte, fängt das Kopf-Chaos wieder von vorne an: „Springt er wirklich in diese Ecke? Oder blufft er nur? Wäre der Schuss in die Mitte vielleicht die sicherste Variante?“ Während er Anlauf nimmt, hampelt der Torhüter auch noch wild herum, als wäre er Mitglied der Kindertanz-Gruppe seiner vierjährigen Tochter. Unser Schütze will sich davon aber nicht mehr beirren lassen. Er ist sich sicher, dass der Keeper nur blufft. Er visiert die rechte Seite an. Er will das Leder ohnehin so hart und platziert treten, dass der Torwart selbst dann keine Chance haben würde, wenn er doch im richtigen Eck wäre. Nun zählt es.

Psychologische Kriegsführung

Der Schiri gibt den Ball frei, der Schütze läuft entschlossen an. Nach zwei Schritten hört er den Torwart wieder rufen: „Rechtes Eck, bin schon unterwegs!“ Und plötzlich sind die Zweifel wieder da: „Vielleicht doch lieber links? Der Keeper hat nun schon zigfach gewarnt, dass er nach rechts gehen will. Aber Halt: Meint er eigentlich die rechte Ecke von ihm oder von mir aus gesehen?“ Diese Gedanken schießen ihm in Sekundenbruchteilen durch den Kopf. Er ist sich immer noch unschlüssig, als er zum Schuss ausholt: „Links? Rechts? Mitte?“ Das ernüchternde Ergebnis ist schließlich eine Mischung aus allem. Während der Torwart in die linke Ecke hechtet, trudelt der Ball ohne jeden Druck Richtung Tormitte. Wer glaubt, dass unser Schütze den Keeper im letzten Moment doch noch elegant verladen hat, liegt falsch. Der Elfer ist schließlich so schwach geschossen, dass sich der Torwart nach seinem Sprung wieder aufrichten kann und den Kullerball noch locker mit den Händen erreicht. Es folgt die Höchststrafe: Er hält den Ball sogar fest.

Der Keeper ballt die Faust, während der Schütze am liebsten im Boden versinken würde. Dabei hatte sein Teamkollege den ersten Elfer mindestens genauso dilettantisch versiebt. Dieser hat die Vollspann-Variante durchgezogen, den Ball dabei aber so weit über das Tor gejagt, dass man nicht mal mehr die Ersatzspieler mit der Suche beauftragt hatte. Das Geschoss könnte in einem Radius von einem Kilometer überall heruntergekommen sein – wenn es nicht noch Tage später als unbekanntes Flugobjekt durch den Luftraum kreist. Der Gelackmeierte bleibt aber stets der letzte Schütze, dessen Fehlversuch symbolisch für die Niederlage steht. Beim nächsten Mal kann es natürlich wieder ganz anders aussehen und sein Elfer das Spiel zugunsten seines Clubs entscheiden. Es ist stets ein Schuss, der zwischen Vereinslegende und Unglücksrabe entscheiden kann. Man sollte das Ganze aber sportlich nehmen. Es gibt schließlich weitaus wichtigere Dinge im Leben. Solange es in den anderen Lebensbereichen so flüssig läuft wie in Paul Breitners Hose, ist die Enttäuschung nach dem Fehlversuch auch schnell wieder vergessen. Nicht verzagen, sogar die Engländer haben bei der WM bewiesen, dass kein Elfmeter-Fluch für die Ewigkeit ist.

Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

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