Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Sängerknabe: Gerald Asamaoh - auch musikalisch begabt. [Foto: Imago]
Gerald Asamoah ist vielleicht so etwas wie die Mutter aller Kabinen-DJs. Zumindest in Deutschland. Denn neben Fitnesstrainern und Gummibändern importierte Jürgen Klinsmann auch diesen Job vor der WM 2006 in den deutschen Fußball. Es war allerdings nicht so, dass diese Rolle für Gerald Asamoah wie auf den Leib geschneidert war. Er wurde vom Bundestrainer in dieses Amt berufen. Wie er es ausfüllte und was davon geblieben ist, schildert der 43-malige Nationalspieler und Stand-by-Profi der Schalker U 23 im FUSSBALL.DE-Interview.
FUSSBALL.DE: Herr Asamoah, wie wird man Kabinen-DJ?
Gerald Asamoah: Bei mir war das Zufall, weil wir Afrikaner ja den Rhythmus im Blut haben (lacht) . Nein, Spaß beiseite. Jürgen Klinsmann hatte es bei der Nationalmannschaft eingeführt, dass wir vor dem Training in der Kabine noch Musik hören. Jeder durfte mal seinen Ipod auf die Box setzen. Das haben zu Beginn hauptsächlich die amerikanischen Trainer gemacht. Und irgendwann, das war im Trainingslager in der Schweiz nach einer Mannschaftsbesprechung, meinte der Trainer zu mir: Asa, ab heute machst Du den DJ, du hast mehr Ahnung von dem Thema. Ab da war klar, dass ich zu jedem Training meinen Ipod mitbringen musste.
Sind Sie im Nachhinein überrascht, dass Sie auch für dieses Amt vom Bundestrainer nominiert werden mussten?
"Die WM 2006 lief für mich aus sportlicher Sicht nicht so gut. Ich habe ja kaum gespielt. Aber ein Teil meiner Arbeit lag somit in der Kabine. Und das hat ja ganz gut funktioniert."
Asamoah: Nein, überhaupt nicht. Jürgen Klinsmann hat alles geplant. Er wusste in jedem Moment, was er macht und tut.
Wie hat Ihnen Ihr Job als Kabinen-DJ gefallen?
Asamoah: Die WM 2006 lief für mich aus sportlicher Sicht nicht so gut. Ich habe ja kaum gespielt. Aber ein Teil meiner Arbeit lag somit in der Kabine. Und das hat ja ganz gut funktioniert.
Sitzt man als Kabinen-DJ auf einem Schleuderstuhl?
Asamoah: Das kann man durchaus so sagen. Es hört sich einfach an, aber so ist es nicht. Schließlich muss man Musik finden, die alle mögen. In einer Mannschaft treffen viele unterschiedliche Geschmäcker aufeinander, deswegen muss man versuchen, das auf einen Nenner zu bringen. Zum Glück hatte ich die richtige Mischung gefunden, was passte.
Wie sehr haben Sie sich mit einer Play-List beschäftigt?
Asamoah: Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht. Ich habe mir überlegt, was zu unserer Situation passt. Immerhin standen wir vor der Heim-WM, zählten nicht zu den Top-Favoriten, aber wir wussten auch, dass die Erwartungen der Fans groß waren. Wir wussten, dass der Weg in diesem Turnier nicht einfach für uns sein würde. Von daher passte das Album von Xavier Naidoo sehr gut.
Haben die anderen Spieler das sofort so akzeptiert?
Asamoah: Naja, wir Spieler sind ja auch ein Stück weit abergläubisch. Von daher hieß es, nachdem wir das erste Spiel gewonnen hatten: Asa, Du musst das gleiche Lied noch einmal spielen. Und so ging es halt weiter. Das war dann gesetzt, zumindest kurz bevor wir die Kabine verlassen mussten. Davor konnte jeder seine eigene Musik hören.
Das heißt, es gab nur zum Ende eine genaue Play-List?
Asamoah: Richtig. Und dazu gehörten „Dieser Weg“, das war das Hauptlied, und „Was wir alleine nicht schaffen“.
Was wurde sonst noch gehört?
Asamoah: Nach dem Spiel ging es Querbeet. Da liefen sogar Schlager, wir haben alles gehört.
Sind Sie auch privat DJ und haben einen Plattenteller im Keller?
Asamoah: Nein, gar nicht. Ich habe meinen Ipod – und der reicht mir auch. Aber ich wurde schon häufiger gefragt, ob ich mal irgendwo auflegen möchte. Das habe ich bisher immer abgelehnt. Ich bin ja noch aktiv und außerdem kein richtiger DJ, der Platten zuhauf hat. Aber: Man weiß ja nie.
Wie groß ist die Plattensammlung?
Asamoah: Ich habe viele Lieder auf dem Ipod und dem Laptop. Ich habe nach der WM auch viele CDs zugesandt bekommen, von Künstlern mit der Bitte, ihnen zu helfen. Junge Leute, die ihr erstes Album aufgenommen hatten, wollten, dass ich mir ihre Musik anhöre und ihnen sage, ob das Zukunft hat.
Wie halten Sie sich in Sachen Musik auf dem Laufenden?
Asamoah: Das ist schwer. Man bekommt nebenher so einiges mit. Aber ich schaue jetzt nicht Musikfernsehen, um mich auf den neuesten Stand zu bringen. Ich habe Freunde, bei denen ich mal was höre, das ich aufgreife. Ich höre Radio. Aber so wie das früher einmal war, ist es heute nicht mehr. Letztens war ja die Preisverleihung, 1Live-Krone , und da waren unter den Newcomern Leute, die ich gar nicht kannte. Da habe ich gemerkt, dass ich irgendwo hängengeblieben bin.
Was ist derzeit Ihre Lieblingsmusik?
Asamoah: Ach, ich höre alles quer durch die Bank. Es gibt jetzt kein Lied, das bei mir permanent läuft. Was in diesem Jahr gut funktionierte, war „Auf uns“ von Andreas Bourani. Das war wie 2006 mit „Dieser Weg“ – wenn man das gehört hat, hat man auch automatisch an die WM zurückgedacht. Das hat gewirkt.
Wie dankbar ist Ihnen Xavier Naidoo, dass Sie „Dieser Weg“ 2006 aufgelegt hatten?
Asamoah: Wir haben einen sehr guten Kontakt. Wir tauschen uns regelmäßig aus, haben in der Vergangenheit auch ein paar Sachen gemeinsam gemacht. Klar hat Xavier mir nach der WM gedankt. Sein Name ist nach dem Turnier ja noch populärer geworden. Man kannte ihn zwar, doch danach war sein Bekanntheitsgrad enorm. Unabhängig davon denke ich, dass er ein begnadeter Künstler ist, der meine Hilfe gar nicht benötigte.
Sind Sie auch jetzt noch bei der U 23 des FC Schalke der Kabinen-DJ?
Asamoah: Nein, das machen jetzt die jungen Spieler, die haben einen anderen Geschmack. Ich bin älter geworden und höre mittlerweile was Ruhigeres. Die Jungs hören die aktuellen, die heißen Sachen, da bin ich nicht mehr so drin. Aber wenn ich einschreiten muss, dann mache ich das auch (lacht) .
Was läuft derzeit in der Kabine der Schalker U 23?
Asamoah: Da läuft alles. Die Jungs hören aber eher den starken Hiphop. Da kommen die harten Beats.
Welches Lied ist das letzte, bevor die Mannschaft auf den Platz geht.
Asamoah: Da gibt es kein festes. Ich bin schon so weit weg von dem Thema, dass ich noch nicht mal genau sagen kann, welche Titel laufen.
1. Dieser Weg - Xavier Naidoo
2. Auf uns - Andreas Bourani
3. Eye of the Tiger - Survivor
4. Protectors of the Earth - Two Steps from Hell
5. Thunderstruck - AC/DC.
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