Hannovers U 23 kurz vor Meistertitel
Die U 23 von Hannover 96 steht nach dem 4:0 (1:0) gegen den SSV Jeddeloh kurz vor dem Titelgewinn in der Regionalliga Nord.
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Ercan Aydogmus möchte trotz eines Knorpelschadens in der kommenden Saison in der Landesliga auflaufen. [Foto: Getty Images]
Im Fußball-Westen ist Ercan Aydogmus eine Kultfigur. Der Stürmer geht Jahr für Jahr mit viel Einsatz auf Torejagd – trotz seines Alters von mittlerweile 37 Jahren. Im Frühjahr sollte damit nach einem Knorpelschaden eigentlich Schluss sein. Aber Aydogmus kämpfte sich zurück und spielt in der kommenden Saison für den SV Scherpenberg in der Landesliga.
Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Aydogmus über seine Rückkehr auf den Fußballplatz, die Beweggründe für seinen Wechsel und die schönsten Momente seiner Karriere.
FUSSBALL.DE: Herr Aydogmus, nach einem Knorpelschaden hatten Sie im Frühjahr bereits ihr Karriereende verkündet. Jetzt folgt das Comeback beim SV Scherpenberg. Haben Sie selbst noch daran geglaubt?
Ercan Aydogmus: Als ich am Anfang die Diagnose erhalten habe, konnte ich es zunächst gar nicht fassen. Ich habe gar nicht realisiert, was es bedeutet, einen Knorpelschaden zu haben. Mit der Zeit habe ich dann verstanden, dass es schwer wird, zurückzukommen. Aber ich bin sehr ehrgeizig und die Reha verläuft ohne Probleme. Wir steigern von Tag zu Tag die Intensität. Mittlerweile bin ich fest davon überzeugt, dass ich wieder auf dem Platz stehen werde.
"Meine Eltern können jetzt auch wieder regelmäßig zu den Spielen kommen"
Andere Fußballer hätten bei so einer Verletzung mit 37 Jahren die Schuhe sicherlich an den Nagel gehängt.
Aydogmus: Ich liebe den Fußball und wollte so einfach nicht aufhören. Viele hätten ihre Karriere bestimmt beendet. Ich freue mich aber auf die neue Herausforderung und will es allen und mir selbst noch einmal beweisen. Die Chancen dafür sind auf jeden Fall richtig gestiegen. Die Ärzte haben mir grünes Licht gegeben.
Ihre neue sportliche Heimat ist künftig die Sportanlage „Im Wäldchen“, ein Ascheplatz.
Aydogmus: Asche macht mir gar nichts aus. Ich komme von den alten Plätzen. Früher habe ich noch im alten Schillerstadion beim VfB Homberg gespielt. Ich freue mich einfach, wieder anzugreifen und bei der Truppe dabei zu sein. Es ist Zeit, zu zeigen, was ich noch kann.
Der SV Scherpenberg trägt seine Heimspiele nur wenige Kilometer von ihrem Elternhaus aus. War diese Heimatnähe letztlich ausschlaggebend für den Wechsel?
Aydogmus: Ich komme direkt aus der Gegend und kenne Trainer Kay Bartkowiak noch aus alten Zeiten in Homberg. Und wenn das Umfeld stimmt, fällt einem die Entscheidung umso leichter. Ich habe von Beginn an gesagt, dass es für mich eine Herzensangelegenheit ist. Meine Eltern können jetzt auch wieder regelmäßig zu den Spielen kommen, was früher nicht immer der Fall war. Deswegen habe ich nicht lange überlegt und zugesagt.
Bis Sie vollständig genesen sind, wird es noch mehrere Wochen dauern. Gibt es schon eine Prognose, wann Sie wieder auf Torejagd gehen können?
Aydogmus: Ich bin auf einem guten Weg und hoffe, dass es möglichst schnell klappen wird. In den nächsten Wochen werde ich auch auf den Platz gehen und Pässe, Torschüsse und Antritte trainieren. Wenn dabei alles gut läuft, steht einer schnellen Rückkehr nichts im Wege. Aber ich werde kein unnötiges Risiko eingehen. Ich will der Mannschaft helfen und das geht nicht, wenn ich nur halbfit bin.
Was sind Ihre persönlichen Ziele für die neue Saison?
Aydogmus: Als Aufsteiger wollen wir uns in der Landesliga gegen den Abstieg wehren. Diese Aufgabe will ich gemeinsam mit den Jungs meistern. Gleichzeitig will ich meine Erfahrung an die jungen Spieler weitergeben und der Mannschaft mit meinem Einsatz und meinen Toren helfen. Der Verein hat mir viel Vertrauen geschenkt und das muss und werde ich zurückzahlen.
Sie haben schon viel im Fußball erlebt. In Ihrer Vita stehen unter anderem mehrere Aufstiege mit verschiedenen Vereinen. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Aydogmus: Ich habe fast nur positive Erinnerungen. Mit 37 Jahren habe ich viel erreicht und bin froh, dass ich das alles erleben durfte. Es waren wunderschöne Aufstiege mit dem VfB Homberg, dem Bonner SC , Viktoria Köln und dem Wuppertaler SV dabei. Ein ganz besonderes Spiel war aber die Partie gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München , als wir mit Fortuna Köln in letzter Sekunde in die 3. Liga aufgestiegen sind. Das war die Krönung meiner Laufbahn. Es ist nicht selbstverständlich, dass ich damals mit 35 Jahren noch die Chance bekommen habe, in der 3. Liga zu spielen. Das sagt viel über einen Verein aus.
Auch bei den Fans waren Sie in der Regel immer beliebt.
Aydogmus: Wenn man als Spieler gefeiert wird, wirkt sich das auch auf die eigene Leistung aus. Aber diesen Respekt muss man sich erst verdienen. Ich kann mich bei den Fans nur bedanken, dass sie mich immer unterstützt haben. Es war egal, wo ich gespielt habe oder ob ich zu einem Erzrivalen gewechselt bin. Auch während meiner Verletzung habe ich viel positives Feedback erhalten.
Haben Sie sich selbst schon ein Datum gesetzt, wann endgültig Schluss sein soll mit Fußball?
Aydogmus: Das ist eine sehr gute Frage (lacht). Solange ich gesund bin und meine Beine mich noch tragen, will ich weiterspielen. Mittlerweile arbeite ich nebenbei und das passt gut zusammen. Erst einmal muss ich aber wieder vollständig fit werden und dann werden wir sehen, wie lange ich noch spielen kann.
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