Henrich: "Größtes Spiel der Klubgeschichte"
Am Finaltag der Amateure will Daniel Henrich mit Türk Gücü Friedberg im Endspiel um den Hessenpokal in Frankfurt für eine Sensation sorgen und in den DFB-Pokal einziehen.
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[Foto: Manfred Malinka / KFA Ostthüringen]
Am 8. Januar 1977 hat Karlheinz "Charly" Biel seinen Schiedsrichter-Ausweis erhalten, kurz darauf leitete er sein erstes Spiel, in der zweiten Kreisklasse Gera. Bis heute sind einige Einsätze hinzugekommen, genau genommen sind es aktuell 1730. "Zwischenzeitlich musste ich wegen einer Leistenoperation pausieren, sonst wären es schon ein paar mehr", sagt der 81-Jährige.
"Charly" Biel ist einer der dienstältesten Schiedsrichter Deutschlands, in seiner Heimat Thüringen gibt es wohl kaum jemanden, der länger an der Pfeife ist als der gebürtige Geraer. So treu, wie er seinem Hobby, der Schiedsrichterei, geblieben ist, so treu ist er auch seinem Verein. Am 10. Februar 1957 trat er der BSG Einheit Gera bei, die später erst BSG, dann TSG Metall und schließlich OTG Gera hieß - 66 Jahre sind es inzwischen, die er nun schon im Klub verweilt.
Auf dem Platz ist der gelernte Maurer ein grundsolider Kicker, mit der Pfeife in der Hand wird er zu Respektperson. Wenn "Charly" Biel die Spielleitung innehat, dann herrscht Ruhe in den Reihen. "Leider ist das in den vergangenen Jahren schwieriger geworden, da stellt man schon eine zunehmende Respektlosigkeit gegenüber den Unparteiischen fest", meint er. "Das kommt meistens weniger von den Spielern, sondern von den Übungsleitern oder den Zuschauern von draußen."
"Wenn ich gesund bleibe, möchte ich die 2000 noch gerne voll machen"
Ein Grund, in hohem Alter mit seinem liebsten Hobby aufzuhören, ist das aber nicht. "Ich mache das ja gerne und freue mich immer über den netten Austausch mit den jungen Leuten", sagt "Charly" Biel. Seit einigen Jahren ist der Senior nur noch als Linienrichter im Einsatz, assistiert im Gespann Kollegen, die seine Söhne oder gar Enkel sein könnten. "Die meisten sagen: 'Schön, Charly, dass du noch dabei bist!' Das hört man natürlich gerne."
Der spätere Oberliga-Schiedsrichter Matthias Müller nahm ihm vor fast 50 Jahren die Schiedsrichterprüfung ab. Später wurde Biel Mitglied in der Schiedsrichterkommission des Kreisfachausschusses Fußball Gera-Stadt und Ansetzer für die Partien. Eine Aufgabe, die damals - in vordigitalen Zeiten - viel akribische Handarbeit erforderte. "Bis zum 30. Juni 2010 war ich als Ansetzer tätig", sagt Biel. "Die Kollegen konnten sich immer auf mich verlassen."
Wenn ein Schiedsrichter mal nicht anwesend war, steckte ihm Biel die Ansetzungskarte persönlich in den Hausbriefkasten - und zwar meistens per Fahrrad. "Ich habe mein ganzes Leben lang kein Auto gehabt", sagt er. "Wenn der Weg zum Spiel zu weit war, bin ich mit dem Zug hingefahren, aber ansonsten immer mit dem Rad." Als während der Coronazeit keine Schulungen stattfinden konnten, trat er besonders kräftig in die Pedale. Damit seine Kollegen die aktuelle Schiedsrichterzeitung lesen konnten, brachte Biel das Blatt persönlich auf zwei Reifen vorbei.
Wer so lange dabei ist, darf sich natürlich auch mal über eine besondere Auszeichnung freuen. "Charly" Biel hat im Laufe seiner Schiedsrichterlaufbahn einige davon gesammelt: Vom Deutschen Fußball Verband der DDR gab es 1974 die Ehrennadel in Bronze, 1979 dann in Silber und 1989, kurz vor der deutschen Wiedervereinigung, schließlich in Gold. Weitere Auszeichnungen sind 1994 die goldene Ehrennadel des Thüringischen Fußball-Verbandes, 2001 die Verdienstnadel des Nordostdeutschen Fußballverbandes und als verdienter Schiedsrichter im KFA Ostthüringen 2016. Hinzu kommt die Bronzenadel seines Vereins, der OTG Gera, wo er auch viele Jahre als Obmann ehrenamtlich tätig war.
Nach so einer langen und verdienstvollen Karriere fehlt nur noch die Frage, wie lange er denn noch de Fußball erhalten bleibt. Das 1000. Spiel als Schieds- oder Linienrichter absolvierte Biel am 3. September 2000. "Wenn ich gesund bleibe, möchte ich die 2000 noch voll machen", sagt er.
Mit langen Spaziergängen mit seiner Frau und natürlich gelegentlichen Fahrradtouren hält sich der bald 82-Jährige fit. Jetzt, in der Winterzeit, dürften allerdings vorerst keine weiteren Einsätze auf dem Fußballplatz dazukommen. Wenn es nächstes Jahr aber wieder wärmer wird, dann will "Charly" Biel bereit sein.
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