Hemelingen-Torwart Marcel Pfaar und seine zweite Pokalchance
Der SV Hemelingen spielt zum erstmals in seiner Geschichte im DFB-Pokal. Torhüter und Kapitän Marcel Pfaar spricht mit FUSSBALL.DE übers Duell mit dem VfL Wolfsburg.
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"Wir hoffen, dass die Region Petrinja wieder auf die Beine kommt": Helfer vom SV NK Croatia Karlsruhe 1995.[Foto: NK Croatia Karlsruhe]
Als am 29. Dezember 2020 in der Region Petrinja die Erde bebt, mehrere Orte verwüstet werden und sieben Menschen ihr Leben unter den Trümmern der eingestürzten Häuser lassen, wissen im 1200 Kilometer entfernten Karlsruhe kroatische Fußballfreunde, was zu tun ist: Sie müssen helfen, sofort. Nur einen Tag später machen sich mehrere Transporter mit Hilfsgütern auf den Weg ins Katastrophengebiet.
Zvonimir Buhin, Marko Evic, Mario Pejic, Rajko Pavkovic, Ilija Pranjic und Darko Knezevic heißen die Fahrer. Sie alle gehören zum Vorstand des SV NK Croatia Karlsruhe oder spielen selbst aktiv in der ersten Mannschaft des Klubs aus Baden. "Als ich die Bilder aus Petrinja gesehen habe, habe ich über Facebook gleich einen Aufruf gestartet: Wer kann helfen, wer kann Sachen oder Geld spenden?" Das berichtet die NK-Vorsitzende Marija Jakovic. "Am nächsten Morgen waren wir um neun Uhr bei uns auf dem Sportplatz, um Kleidung und andere Dinge entgegenzunehmen, und um elf Uhr fuhr der erste vollgepackte Bus mit Hilfsgütern los. Die Unterstützung war überwältigend - und zwar nicht nur von Leuten, die mit unserem Verein zu tun haben, sondern von Menschen aus ganz Karlsruhe und Umgebung."
Vom Deutschen Roten Kreuz besorgt sich Marija Jakovic eine Liste, was vor Ort am nötigsten gebraucht wird: Hygieneartikel, haltbare, trockene Nahrungsmittel, Kleidung und Decken oder Kerzen, weil in den betroffenen Dörfern die Stromversorgung ausgefallen ist. Ein Ladenbesitzer stiftet Babynahrung, ein Klubsponsor besorgt 500 Paar Winterschuhe. Bis zum Abend sind es fünf Busse und ein großer Lkw, zur Verfügung gestellt von einem weiteren Gönner des NK Croatia Karlsruhe, die sich auf den Weg nach Kroatien machen.
"Um neun Uhr haben wir angefangen, um elf Uhr fuhr der erste vollgepackte Bus mit Hilfsgütern los"
Als die Helfer aus Deutschland im Katastrophengebiet ankommen, werden sie aber erst mal gestoppt. Nicht, weil sie dort nicht willkommen sind, ganz im Gegenteil. Doch die Stadt Petrinja ist überfüllt mit Lieferwagen, die Kroaten aus ganz Europa mit gespendeten Gütern für ihre Landsleute in der betroffenen Region gesammelt haben. "Ich habe in der Zwischenzeit auch Kontakt zum Kroatischen Fußball-Verband aufgenommen, um mich zu erkundigen, wo die Not besonders groß ist", erzählt Marija Jakovic. "Also haben unsere Fahrer die umliegenden Dörfer Glina und Donji Kukuruzari angesteuert, damit auch dort genügend Hilfsgüter ankommen. Als sie dort ankamen, haben die Menschen gesagt: 'Wir haben viel erlebt, auch den Krieg im ehemaligen Jugoslawien, aber jetzt sieht es bei uns schlimmer aus als nach der schlimmsten Schlacht. Die Menschen sitzen draußen auf der Straße, wärmen sich am Feuer und versuchen, sich gegenseitig Halt zu geben. Aber vor allem für die älteren ist es eine ganz schwierige Situation."
1969 von kroatischen Einwanderern gegründet und zunächst als dritte Mannschaft des FSV Alemannia Rüppurr am Ball, meldete sich der SV NK Croatia Karlsruhe 1995 offiziell für das Vereinsregister an. Die erste – und auch einzige – Mannschaft spielt aktuell in der Kreisliga B , gekickt wird auf dem Rasenplatz am Rüppurrer Schloss. Während in den vergangenen Jahren Spieler aus verschiedenen Nationen – Kroaten, Serben, Bosnier, Deutsche und Türken – für den Klub am Ball waren, besteht die Truppe aktuell ausschließlich aus Kroaten.
Einige Spieler oder Vorstandsmitglieder kommen aus der Erdbebenregion oder haben Verwandte beziehungsweise Bekannte dort. "Auch deshalb haben wir uns dazu entschieden, vier Familien direkt zu unterstützen und ihnen beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu helfen", verrät Marija Jakovic. Heute machen sich ein weiterer Transporter sowie ein Bus mit Baumaterial auf in die Region Petrinja. Nach der Rückkehr wollen sie in Karlsruhe beratschlagen, was als Nächstes wann nach Kroatien geschickt werden soll.
Schon in den zurückliegenden Jahren hat der Verein immer wieder mit Hilfsaktionen seine soziale Ader gezeigt. Ob während des Bürgerkriegs im ehemaligen Jugoslawien oder als dieselbe Region von einer Überflutung heimgesucht wurde: Der SV NK Croatia Karlsruhe war sofort dabei, als es darum ging, Spenden für die Landsleute in der Heimat zu sammeln. "Das werden wir auch weiterhin tun", verspricht Marija Jakovic. "Aber jetzt hoffen wir erst einmal, dass die Region Petrinja wieder auf die Beine kommt und von weiteren Katastrophen verschont bleibt."
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