Was hat Artur Alt nicht schon alles erlebt: Triumphe, Debakel, Abstiege, Aufstiege, Entscheidungsspiele, schöne Tore, böse Fouls. Fast immer hat der Schiedsrichter alles im Griff gehabt, fast immer hat er es mit seiner ausgleichenden Art geschafft, erhitzte Gemüter zu beruhigen. Am Samstag, 27. August, wird er um 18 Uhr sein 8000. Spiel anpfeifen: Dabei stehen sich die AH-Teams des SV Gessertshausen und der SpVgg Westheim/Hainhofen gegenüber.
Artur Alt ist ein Mensch der Zahlen. Wie aus der Pistole geschossen sprudeln sie nur so aus ihm heraus. Zehn Jahre hat er in der Landesliga gepfiffen, 21 Jahre in der Bezirksliga, 55 Jahre im Männerbereich, 1280 Mal hat er am Training der Schiedsrichter teilgenommen. 35 Jahre war er als Schiedsrichter-Einteiler tätig, hat dabei die Ansetzungen für 120.000 Spiele vorgenommen. 30 Jahre stand er der Schiedsrichter-Vereinigung Augsburg als stellvertretender Obmann vor.
Ob er der Schiedsrichter ist, der in der deutschen Geschichte die meisten Fußballspiele geleitet hat? "Ich kenne keinen anderen, der mehr hat", meint der 77-Jährige selbstbewusst. Sicher sagen kann er, wie viele er hat. Über jedes führt er Buch, 129 Seiten sind mittlerweile mit Schreibmaschine vollgeschrieben. Unzählige Seiten Papier, die stumme Zeugen eines bewegten Schiedsrichter-Lebens sind. Früher sei die Dokumentation einfacher gewesen, erzählt er. Da gab es Auftragskarten. Heute werden die Spiele allesamt nur noch digital per E-Mail eingeteilt.
"So habe ich eben in Sandalen gepfiffen"
Um zu verstehen, mit welcher Leidenschaft der gebürtige Augsburger seit 1960 sein Hobby an der Pfeife nachgeht, sei folgende Geschichte berichtet: Ein A-Klassen-Spiel (heute Kreisliga) in Ecknach bei Aichach leitete Artur Alt mit einem besonderen Schuhwerk. "Mir war zuvor eine Palette mit Baustoffen auf den Fuß gefallen. Der wurde so dick, dass ich in keinen Schuh mehr reingepasst habe. So habe ich eben in Sandalen gepfiffen", erzählt er mit einem Augenzwinkern. "Ich bin eben ein zäher Hund."
Ein andermal kehrte er mit seiner Frau Gerda vom Urlaub aus Brasilien zurück. Neben dem Kartenspielen (Schafkopf) reist er nämlich unheimlich gern. "Als ich um 10 Uhr zuhause angekommen bin, fand ich einen Brief eines Schiedsrichters vor, der mitteilte, an diesem Tag nicht pfeifen zu können." Dann hat Alt seine Sporttasche gepackt und ist nach Horgau gefahren, um dort um 13 Uhr ein Reservespiel zu leiten...
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Schiedsrichter-Karriere ab 14
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