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Flüchtling träumt vom Profifußball |10.01.2015|12:00

Der lange Weg zur Freiheit - und zum Fußball

Hossein Atai ist in Maschhad (Iran) geboren und ist ein leidenschaftlicher Fußballer. [Foto: privat]

Was es heißt, ein Flüchtling zu sein, musste Hossein Atai schon in frühen Jahren erfahren. Die Leidenschaft für den Fußball hat den 17-Jährigen stets begleitet, der Traum vom Profifußball motivierte ihn durchzuhalten. Nach schrecklichen Erfahrungen während seiner Flucht freut er sich nun auf sein erstes offizielles Spiel für den FV Biebrich 02.

Kontrolle. Hossein Atai versteckt sich. Still sein, nicht bewegen. Ein Polizist nähert sich im Dunkeln an den LKW. Plötzlich durchfahren Atai Stromschläge - ein Elektroschocker. Um seine Schreie zu unterdrücken, beißt er sich in seinen Arm. Angst erfüllt den jungen Afghanen. Sekunden werden zu Stunden. Geschafft. Der Polizist dreht sich um und verschwindet.

„Viele Freunde haben sich umgebracht, weil sie es nicht mehr ausgehalten haben“, sagt Atai, der als Sohn afghanischer Eltern am 27. Juli 1997 im Iran geboren wurde. Kontrollen dieser Art waren auf seiner Flucht keineswegs eine Ausnahme, sondern entsetzlicher Alltag. Als Kind durfte er nicht zur Schule gehen, an Fußball war erst recht nicht zu denken. Um der Unterdrückung im Iran zu entgehen, entschloss sich die Familie zu fliehen. Über die Türkei gelangte sie nach Griechenland, allerdings sollte Hossein Atai den Kontakt zu seinen Eltern und Geschwistern für viele Monate verlieren.

Wiedersehen auf Facebook

"So einen Typen habe ich noch nie gehabt. Er ist eine absolute Bereicherung für uns."

In Athen hatte er endlich europäischen Boden unter den Füßen, doch der 13-Jährige war auf sich alleine gestellt. Das einsame Training, barfuß, auf der Straße, gab Atai Halt, und er schwor sich: „Egal was kommt: Solange ich kein Profi werde, gebe ich nicht auf.“

Mit dem Traum, in Deutschland Profifußballer zu werden und auf der Suche nach einem guten und vor allem sicheren Leben, brach er nach Italien auf und landete kurze Zeit später in Frankreich, wo sein Schicksal eine besondere Überraschung für ihn bereithielt. Er freundete sich mit einem Mädchen an, deren Mutter aus Deutschland stammte. Ihre Fragen nach seiner Familie waren Atai zunächst unangenehm, doch als sie ihm eines Tages das Facebook-Profil seines Bruders zeigte, war all das vergessen. „Ich wusste gar nicht, was Facebook ist, aber meinen Bruder habe ich sofort erkannt. Ich war sprachlos“, erinnert sich Atai.

Talentierter Analphabet

Als er wenige Tage später sogar mit seinem Bruder und seiner Mutter telefonieren konnte, wurde ihm klar: „Ich muss nach Deutschland!“ Gesagt, getan. In Wohratal in der Nähe Marburgs wurde die Familie wieder vereint. „Ich hatte Tränen in den Augen, und meine Mutter ist für zwei Stunden in Ohnmacht gefallen“, beschreibt Atai den emotionalen Moment.

Bei all dem Familienglück galt es jedoch, ein Problem zu lösen: Hossein Atai war Analphabet, konnte kein Wort Deutsch - auch Persisch konnte er weder lesen noch schreiben. Eine Sprachklasse sollte innerhalb von zwei Jahren Abhilfe schaffen. Doch Atai lernte schneller. Viel schneller. Nach zwei Monaten schickten ihn die Lehrer aufs Gymnasium. Und das, obwohl er zu Hause nichts für die Schule getan hatte, wie er zugibt: „Ich hatte nur Fußball im Kopf.“

Vergleich zu Thomas Müller

Diese Begeisterung und ein gewisses Talent erkannte schließlich auch ein Rechtsanwalt, der Atai beim Fußballspielen beobachtete und ihm ein Probetraining bei Blau-Gelb Marburg organisierte. Nach der Einheit empfahl man ihm dort mit den Worten „Du bist zu gut für uns“, es bei der höherklassigen TSG Wieseck zu versuchen. „In Wieseck war ich aber nur ein- bis zweimal. Meine Mitspieler hatten keine Ziele - das hat mir nicht gefallen“, erklärt Atai.

Getreu seinem Motto - „Ich will schwierige Sachen schaffen“ - heuerte der Stürmer beim Tabellenführer der Hessenliga an, dem SV Darmstadt 98. Obwohl sie in Darmstadt den fußballerischen Vergleich zu Thomas Müller zogen, hatte Atai ein ungutes Gefühl. Zu lange schon hatte sich die Beantragung seines Spielerpasses hingezogen. Nach dem Wechsel zum FV Biebrich 02 kam dieser bürokratische Prozess dann endlich ins Rollen.

A-Jugendtrainer Khalid Ouhmid erkundigte sich beim Hessischen Fußball-Verband, der laut FIFA-Regularien zunächst eine Anfrage beim Afghanischen Fußball-Verband stellen musste. Im Dezember 2014 war es dann endlich soweit. Hossein Atai erhielt einen offiziellen Spielerpass: „Als mir Khalid schrieb, dass ich endlich spielberechtigt bin, konnte ich es nicht glauben. Ich habe ihm erst mal zwei, drei Herzen geschickt.“

Hoffnungsträger gesucht

Heute nun, am 10. Januar 2015, steht Atai beim Hallenturnier des TuS Nordenstadt vor seinen ersten Spielen für Biebrich: „Ich bin so euphorisch, es ist unglaublich.“ Sein Traum vom Profifußball lebt, auch wenn ihn sein Trainer bremst. „Er hat eine gute Technik und ist pfeilschnell, hat aber auch taktische Defizite“, meint Ouhmid. Deshalb soll sein Schützling zunächst in der A2 Spielpraxis sammeln.

Entmutigen lässt sich Atai davon nicht, vielmehr sieht der 17-Jährige diese Entscheidung als Ansporn. „Ich übertreibe es manchmal mit dem Dribbling. In einer Mannschaft zu spielen, habe ich nie gelernt. Ich muss Khalid also noch überzeugen“, weiß er. Charakterlich hat er das längst geschafft. Ouhmid schätzt den Optimismus und Ehrgeiz des gebürtigen Afghanen: „So einen Typen habe ich noch nie gehabt. Er ist eine absolute Bereicherung für uns.“

Sportlich könnten sie einen Hoffnungsträger in Biebrich jedenfalls gebrauchen - die A-Jugend belegt zur Winterpause den letzten Platz . Aus diesem Grund möchte Atai seinem Team schnellstmöglich helfen, um den Abstieg aus der Hessenliga abzuwenden. Eines Tages möchte er dann sein großes Ziel erreichen und Profifußballer werden: „Ich weiß, dass ich spät dran bin, aber wenn man etwas wirklich will, kann man es schaffen.“ Hossein Atai hat das in seinem Leben bereits bewiesen.

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