Lieber Mädchenfußball-AG als Mittagspause
Derya Kaya gründete an der Sophie-Opel-Schule in Rüsselsheim eine Mädchenfußball-AG. Mit FUSSBALL.DE spricht die Lehrerin in der DFB Women's Week auch übers DFB-Projekt "Gemeinsam am Ball".
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[Foto: Thomas Böcker/DFB]
Seit einem halben Jahr muss der Amateursport in weitgehender Bewegungslosigkeit verharren. In den vergangenen 14 Monaten war ein halbwegs geregelter Sportbetrieb im Amateurfußball pandemiebedingt nur fünf Monate möglich. Vor allem Kinder und Jugendliche sind vom Stillstand schwer betroffen.
Dr. Rainer Koch, als DFB-Vizepräsident für den Amateurfußball zuständig, hat in einem aktuellen kicker -Interview erneut die Position des Deutschen Fußball-Bundes unterstrichen, den organisierten Breitensport wieder stärker zu öffnen .
"Die vorliegenden Fakten sprechen nach meiner Kenntnis in keiner Weise gegen Sport unter freiem Himmel", sagte Koch dem kicker . "Selbst dann, wenn eine kleine Gefahrenlage bestehen sollte, gibt es andererseits ebenso Gefahren, wenn sich die Menschen nicht mehr bewegen und Sport ausüben können . Wir sollten dringendst die Positionen überdenken und die Vereine bei einer Rückkehr ins normale Leben mit ins Boot nehmen."
"Wichtiger als die EM ist für die Gesellschaft aber die Perspektive für Kinder und Jugendliche"
Wenn nun in Parks Fußball gespielt werde, dies in den Vereinen aber nicht zulässig sei, werde das zum Problem. "Es wäre weitaus besser, wenn Kinder organisiert Sport treiben und dadurch ein Stück weit kontrolliert und angeleitet werden können", sagte Koch weiter. Insbesondere das fehlende Gemeinschaftsgefühl beim Sporttreiben fehle vielen Menschen: "Das wieder zuzulassen, ist mit Blick auf das Überleben der Vereine wichtig - aber auch vor allem mit Blick auf die Menschen. Kinder und Jugendliche sehnen sich nach der Rückkehr auf den Platz." Zudem sprach sich Koch für inzidenzunabhängige Parameter in der Corona-Politik aus: "Ich halte die Zahlen der Todesfälle und die Belegungsstatistiken von Krankenhäusern und Intensivstationen für bedeutend."
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann plädierte im kicker -Doppelinterview mit dem DFB-Vizepräsidenten zudem für Öffnungen für Kinder und Jugendliche mit negativem Test. "Es wäre ein Riesenfortschritt, wenn wir es schaffen, dass die Kinder Sport treiben dürfen, wenn sie ein negatives Testergebnis haben, das sie aus der Schule mitbringen", so Herrmann. "Je länger die Pandemie dauert, desto mehr müssen wir im Blick haben, dass die Gesundheit der Menschen nicht nur im Schutz vor der Corona-Pandemie besteht."
Zudem stellte Herrmann baldige Öffnungsstragien für den Amateursport in Aussicht. "Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis es richtig zurückgeht auf den Platz, aber dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen." Auf Nachfrage bestätigte der bayerische Innenminister ein Öffnungsszenario ab dem 9. Mai.
Koch begrüßte Herrmanns Vorstoß und bekräftigte noch einmal: "Der große Wunsch ist es, dass die Kinder und Jugendlichen wieder Sport treiben dürfen. Das ist viel wichtiger und existenzieller als etwa die Frage, ob wieder Fans in die Stadien dürfen." Zur Frage des EM-Standortes München im Sommer sagte Herrmann: "Wir wollen die EM unbedingt. Wichtiger für die Gesellschaft ist aber die Perspektive für Kinder und Jugendliche."
Zuletzt hatte ein öffentliches Positionspapier der deutschen Gesellschaft für Aerosolforschung angemahnt, in der Bekämpfung der Pandemie den Unterschied zwischen Aktivitäten unter freiem Himmel und in geschlossenen Räumen stärker zu beachten und damit die Forderung des DFB nach einer Rückkehr auf die Trainingsplätze untermauert.
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