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Romantik pur |09.02.2019|13:00

Die Rückkehr der verlorenen Söhne

Wird im besten Fall mit einer Bierdusche gefeiert: Der Aufstiegsheld, der gerade erst zu seinem Heimatklub zurückgekehrt ist.[Foto: imago/Ulmer]

Fußball-Weisheit #76: „Dafür bin ich da.“ (Claudio Pizarro nach seinem Ausgleichstreffer und seinem Treffer im Elfmeterschießen im DFB-Pokalviertelfinale in Dortmund bescheiden)

Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. Claudio Pizarro und Alex Meier stehen sinnbildlich für die zahlreichen "verlorenen Söhne" der Kreisliga. Wie bei dem Profiduo gibt es auch in den untersten Ligen Deutschlands immer wieder Kicker, die gegen Ende ihrer Fußballerkarriere zurück zu ihren alten Klubs wechseln. In der neuesten Ausgabe der Kolumne Amateur-Alltag gibt Autor Joel Grandke den "verlorenen Söhnen" eine Art Bedienungsanleitung für das optimale Comeback zum Heimatverein an die Hand.

Die Leistung von Claudio Pizarro am Dienstagabend in Dortmund lediglich als „Dienst nach Vorschrift“ zu bezeichnen, wäre wohl doch eine leichte Untertreibung. Der Peruaner bewies auf seine alten Tage nochmal seinen brutalen Torjäger-Instinkt und zeigte, dass man auch jenseits der 40 noch Spiele auf höchstem Niveau entscheiden kann. Der Altmeister hatte großen Verdienst an der kleinen Pokal-Sensation, bei der seine Bremer die hochfavorisierten Dortmunder im eigenen Stadion versenkten.

Einem Pizarro nimmt man dann nicht mal die falsche Bescheidenheit nach Abpfiff krumm. Bei Werder schaffte er den Durchbruch zum internationalen Topspieler, nach mehreren Stationen im In- und Ausland lässt er dort nun auch seine Karriere auf beeindruckende Weise mit spielentscheidenden Toren „ausklingen“. Aber dafür ist er ja da…Einen Tag zuvor zeigte auch ein anderer Rückkehrer an alter Wirkungsstätte, dass das sportliche Altern nicht mit einem Qualitätsabfall einhergehen muss. Alex Meier, der in Frankfurt ehrfürchtig als „Fußballgott“ angebetet wird, knipste seinen FC St. Pauli bei seinem Comeback nach über 15 Jahren Abwesenheit per Doppelpack zum Sieg. Er überragte als Hauptdarsteller in dem kitschig-hollywoodreifen 3:2-Sieg gegen Union Berlin, bei dem er in der Nachspielzeit den entscheidenden Elfmeter ins Eck jagte. Wer da als neutraler Zuschauer nicht auch eine Träne hat verdrücken müssen, hat den Fußball nie geliebt.

„Du kannst mich vom Sportplatz in Meppen-Süd holen, aber den Sportplatz in Meppen-Süd nicht aus mir.“

Zurück zu den Wurzeln

Diese schönen Geschichten der „verlorenen Söhne“, deren Weg am Ende wieder zu ihren Wurzeln führt, werden nicht nur im Profifußball geschrieben. In den Kreisligen der Republik, abseits vom großen Medienrummel, gibt es zahlreiche Heimkehrer, die mit der Weisheit ihrer alten Tage einsehen, dass es zuhause doch am Schönsten ist. Getreu dem Motto: „Du kannst mich vom Sportplatz in Meppen-Süd holen, aber den Sportplatz in Meppen-Süd nicht aus mir.“

Oftmals sind es die besonders talentierten Jungs, die ihre Jugendzeit beim Heimatverein gekickt haben, dann aber nochmal höher hinaus wollen. Wer will es ihnen auch verübeln? Natürlich werden bei den Worten LOYALITÄT und VEREINSTREUE in der Kreisliga alle Buchstaben groß geschrieben. Doch in jedem Verein gibt es die Kicker, die durchaus für höhere Aufgaben bestimmt sind. Wer das Potenzial für die Bezirks-, Landes- oder Oberliga hat, schuldet – trotz des schmerzenden Abgangs eines Eigengewächses – niemanden eine Erklärung, warum er nicht bis zur Altherrenriege in der 3. Kreisklasse dittschen möchte. Wer wie ein Dirigent ohne Orchester über den Platz marschiert und brillante Schnittstellenpässe wie am Fließband aus dem Fußgelenk schüttelt, die dann aber von keinem der Bierbauch-Brecher erlaufen oder von aufgrund zweier linker Füße nur auf die benachbarte Kuhweide geballert werden, der kann durchaus etwas Fernweh nach höherem Spielniveau bekommen.

Augen auf bei der Klamottenwahl

Der Abgang fällt allen Parteien meist gleichermaßen schwer. Außerhalb des Profigeschäfts sind Vereinswechsel nur selten mit einem Umzug verboten, sodass der Spieler seinem Heimatklub meist noch als Zuschauer die Treue halten kann. Wenn es keine große Fehde vor dem Wechsel gab, ist man natürlich weiterhin gern gesehen auf dem alten Sportplatz. Sollte der Wechsel allerdings zu einem rivalisierenden Nachbarklub stattgefunden haben, gibt es eine goldene Regel: nicht im Trainingsanzug des neuen Vereins aufkreuzen. Dies könnte schließlich von einigen als überhebliche Provokation gewertet werden. Bei der Klamottenwahl ist also ein bisschen Fingerspitzengefühl gefragt. Genauso schwer wäre der Stand des Spielers, wenn er in der Regenjacke seines alten Vereins beim Treffen aufschlägt. Der Dresscode der Kreisliga ist nicht besonders kompliziert, aber ein paar einfache Regeln sollten beachtet werden.

Wer in neutralem Outfit regelmäßig die Partien seines Heimatklubs besucht, wird am Spielfeldrand über die Jahre automatisch umgarnt. Sätze wie „Och, da du so oft hier bist, kannst du auch gleich wieder zurückkommen!“ oder „Du könntest unsere Jungs auf jeden Fall nochmal zum Aufstieg führen!“ gibt es da häufiger auf die Ohren. Wenn ein guter Draht zu den ehemaligen Mitspielern gehalten wird, stehen vor allem im Brausebrand auf Feiern direkte und knallharte „Vertragsverhandlungen“ an. Bei Bier und Korn-Shots träumen einem die alten Kollegen etwas von einer gemeinsamen Zukunft vor, bei der die Vereinsfarben, die man ja noch fest im Herzen tragen würde, nochmal im hellsten Licht erstrahlen. Aufgepasst: Verträge auf einem Bierdeckel, die womöglich in einem unzurechnungsfähigen Zustand unterzeichnet wurden, sind laut dem obersten Kreisliga-Gerichtshof dennoch rechtlich bindend.

Die Entscheidung, zu seinem Herzensverein zurückzukehren, muss natürlich nicht zwangsläufig durch eine externe Druckbetankung erzwungen, sondern kann auch schlicht aus emotionalen Gründen getroffen werden. Womöglich vermisst man seine alten Kollegen so sehr, dass man – zumeist auf seine alten Tage – noch einmal zusammen die Bolzer schnüren möchte, bevor einen die körperlichen Gebrechen einholen. Nicht jeder kann mit weit über 30 Jahren noch so fit über den Platz hüpfen wie die Herren Pizarro oder Meier. Mit zunehmendem Alter könnten sich auch die Prioritäten verschoben haben. Womöglich schränken Arbeit und Familie den Wochenplan deutlich ein, sodass keine Zeit mehr für drei Trainingseinheiten bleibt. In der 3. Kreisklasse lässt sich zumeist auch mit gedrosseltem Trainingseifer problemlos mitkicken.

"Dafür bin ich ja da..."

Und wenn dann das erste Heimspiel nach über einem Jahrzehnt Abwesenheit ansteht, ist dann endlich wieder Zeit für die Geschichten, die eben nur der Fußball schreibt. Bei einem Bilderbuch-Comeback muss nicht immer ein Last-Minute-Treffer am tobenden Millerntor oder eine abgezockte Bude vor 80.000 Fans im Dortmunder Signal-Iduna-Park geknipst werden. In der Kreisliga reicht auch mal diese eine entscheidende Grätsche in der letzten Minute auf dem Dorfsportplatz vor 30 Zuschauern, bei der neben dem Gegenspieler auch noch ganz leicht der Ball touchiert wird, sodass der Schiedsrichter weiterspielen lässt. Statt eines Gegentores rettet der „verlorene Sohn“ mit seiner Welt-Grätsche das 0:0 gegen den Tabellenletzten.

Und wer nicht versteht, was daran so besonders sein soll, hat wohl ein Fußballerherz aus Eis. Wenn die Mitspieler einem dann nach Abpfiff auf die Schulter klopfen und das erste Feierabend-Bier reichen, ist der Zeitpunkt für das Understatement gekommen: „Ach Jungs, dafür bin ich ja da…“


Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

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