Ex-Bundesligist sucht Trainer und Investor

Der wirtschaftlich angeschlagene Ex-Bundesligist Alemannia Aachen muss sich einen neuen Trainer und Sportlichen Leiter suchen. Rot-Weiß Oberhausen darf die drei Punkte aus dem Spiel bei Rot-Weiss Ahlen behalten. Rot-Weiss Essen verlängert mit dem Sohn des Sportdirektors und der SV Rödinghausen muss im Halbfinale des Westfalenpokals bei einem Dritt- oder einem Oberligisten antreten. FUSSBALL.DE mit den wichtigsten News aus der Regionalliga West.

Fehlende Planungssicherheit am Tivoli: Alemannia Aachen und Trainer Fuat Kilic werden nach dem Saisonende getrennte Wege gehen. Der 43 Jahre alte Fußball-Lehrer teilte den Vereinsverantwortlichen mit, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Zuvor hatte sich der Aufsichtsrat des Traditionsvereins mit Kilic, der in Aachen auch als Sportlicher Leiter tätig ist, vergeblich um eine Einigung bemüht. „Die Entscheidung ist mir schwer gefallen, weil ich den Verein lieben gelernt habe“, sagt Kilic, der seit Januar 2016 im Amt ist. „Für mich ist es immer wichtig, das mir entgegengebrachte Vertrauen durch meine tägliche Arbeit zu rechtfertigen. In der aktuellen Situation des Vereins sehe ich perspektivisch nicht die Möglichkeit, diesem Anspruch in der nächsten Saison und darüber hinaus gerecht werden zu können“, so der Trainer weiter. Die fehlende Planungssicherheit gab letztlich den Ausschlag. Obwohl fast alle Spielerverträge auslaufen, konnte Kilic wegen der ungewissen Zukunft des Vereins keine Angebote unterbreiten. Nach Informationen der Aachener Zeitung muss der aktuelle Etat von etwa 1,3 Millionen Euro in etwa halbiert werden, wenn kein Investor bei der Alemannia einsteigt. Hinzu kommt - laut Vereinsmitteilung - die noch unklare wirtschaftliche Lage, nachdem der Bundesfinanzhof den so genannten „Sanierungserlass“ innerhalb eines Insolvenzverfahrens im November 2016 gekippt hatte. Dadurch könnten auf die Alemannia, die von einem Gläubigerverzicht profitiert hatte, offenbar Steuernachforderungen in noch nicht bekannter Höhe zukommen.

Punkte bleiben bei RWO: Gute Nachrichten für Rot-Weiß Oberhausen: Die drei Punkte, die sich der ehemalige Bundesligist vor mehr als drei Monaten durch den 2:1-Auswärtssieg bei Rot Weiss Ahlen gesichert hatte, bleiben endgültig bei RWO. Die Ahlener hatten Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt, weil der damalige Ahlener Spieler René Klingenburg (inzwischen FC Schalke 04 U 23 ) in der Schlussphase von einem Bierbecher aus der RWO-Kurve getroffen worden war. In einem ersten Urteil waren die „Kleeblätter“ zwar zu einer Geldstrafe, aber nicht zu einem Punktentzug verurteilt worden. Ahlen ging daraufhin in Berufung, die am Donnerstagabend vor dem Verbandsgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) unter Vorsitz von Heinz-Hubert Werker (Niederzier) verhandelt wurde. Die Kammer urteilte, dass die Berufung der Ahlener abgewiesen und eine erneute Revision nicht zugelassen wird. Damit ist das Urteil rechtskräftig.

Erwig-Drüppel droht Saison-Aus: Die SG Wattenscheid 09 muss wohl bis zum Saisonende auf Jonas Erwig-Drüppel verzichten. Beim 25-jährigen Mittelfeldspieler, der im Spiel gegen Aufsteiger Sportfreunde Siegen (3:0) verletzt ausgewechselt worden war, wurde bei einer MRT-Untersuchung ein Syndesmosebandriss im linken Sprunggelenk festgestellt. In der kommenden Begegnung gegen den Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach U 23 am Samstag (ab 14 Uhr) muss die SGW außerdem auf die Dienste von Spielmacher Manuel Glowacz (Muskelfaserriss in der Wade), Ex-Bundesligaprofi Predrag Stevanovic (muskuläre Probleme) und Defensivspieler Nils Hönicke (fünfte Gelbe Karte) verzichten. SGW-Trainer Farat Toku gibt sich jedoch kämpferisch: „Die Borussia ist nicht gut ins neue Jahr gestartet, steht unter Zugzwang. Wir möchten Spaß haben und den großen Favoriten ärgern.“

"Die Entscheidung ist mir schwer gefallen, weil ich den Verein lieben gelernt habe"

RWE bindet Sportdirektor-Sohn: Nico Lucas bleibt Rot-Weiss Essen auch über den Sommer hinaus erhalten. Der 19-jährige Mittelfeldspieler, Sohn von Sportdirektor Jürgen Lucas (47), verlängerte seinen Vertrag an der Hafenstraße um zwei Jahre bis Sommer 2019 (plus Option auf eine weitere Spielzeit). Schon seit der U 10 läuft Nico Lucas für RWE auf. „Nico ist sowohl am Ball als auch taktisch sehr gut ausgebildet und löst schwierige Situationen durch seine Auffassungsgabe bereits im Ansatz sowohl offensiv als auch defensiv schnell und klug auf. Er hat im Laufe der vergangenen Monate nach und nach gelernt, diese Qualitäten auch im Seniorenfußball anzuwenden, und seine Chance im Training und im Spiel genutzt. Die Vertragsverlängerung war daher ein logischer Schritt, zumal es langfristig unser Ziel ist, noch mehr Spieler aus der eigenen Jugend in die erste Mannschaft zu integrieren“, so RWE-Cheftrainer Sven Demandt.

Nach Lotte oder Gütersloh: Der SV Rödinghausen tritt im Halbfinale des Westfalenpokals auswärts an. Die Auslosung in Kaiserau ergab, dass der SVR entweder beim Drittligisten und DFB-Pokal-Viertelfinalisten Sportfreunde Lotte oder beim Oberligisten FC Gütersloh gastiert. Der SVR muss auf jeden Fall auswärts spielen, weil in der Runde der letzten vier Vereine der unterklassige Gegner nicht mehr automatisch Heimrecht genießt. Das Viertelfinal-Nachholspiel zwischen Gütersloh und Lotte sollte eigentlich am Dienstag, 21. März, über die Bühne gehen, muss aber verlegt werden, weil die Sportfreunde am 22. März ihr Meisterschaftsspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach bestreiten. Ein neuer Termin für die Partie steht noch nicht fest. Im zweiten Halbfinale stehen sich der Drittligist SC Paderborn 07 und Regionalliga West-Schlusslicht TSG Sprockhövel gegenüber. Nur der Gewinner des Westfalenpokals qualifiziert sich für die DFB-Pokal-Hauptrunde.

Mit Selbstvertrauen zum BVB: Aufsteiger Bonner SC hat vor dem Duell bei der noch unbesiegten U 23 von Borussia Dortmund am Samstag (ab 14 Uhr) Selbstvertrauen getankt. Die Mannschaft von BSC-Trainer Daniel Zillken zog durch ein 2:1 gegen den Oberligisten Viktoria Arnoldsweiler in das Halbfinale des Mittelrheinpokals ein und wahrte damit die Chance auf die Qualifikation für den DFB-Pokal. Nur der Sieger des Mittelrheinpokals sichert sich die Teilnahme am DFB-Pokal. Auch in der Liga lief es für Bonn zuletzt gut. Aus den zurückliegenden drei Partien holte der BSC sieben von neun möglichen Punkten. In der vergangenen Woche gab es ein 4:0 gegen den Ex-Bundesligisten Alemannia Aachen.

Rückkehr nach Wiedenbrück: Der SC Wiedenbrück hat zur neuen Saison Abwehrspieler Julian Linnemann vom Westfalen-Oberligisten SC Paderborn 07 U 23 verpflichtet. Der 19-Jährige erhält einen Zweijahresvertrag. Linnemann stammt aus der Jugend des SC Wiedenbrück, war 2012 zum SC Paderborn 07 gewechselt. Nun kehrt er zu seinem Heimatverein zurück.

RWO trifft auf Drittliga-Spitzenreiter: Die Halbfinalpartien im Niederrheinpokal stehen fest. Bei der Auslosung im Stadion des Drittliga-Tabellenführers MSV Duisburg ergaben sich folgende Paarungen: Titelverteidiger Rot-Weiss Essen muss am Dienstag, 28. März, beim Ligakonkurrenten Wuppertaler SV antreten. Es ist die Neuauflage des Endspiels aus dem vergangenen Jahr (3:0 für RWE). Im zweiten Halbfinalduell stehen sich am 18. oder 19. April Rot-Weiß Oberhausen und der MSV Duisburg gegenüber. Die Spieltermine sind noch vorläufig, müssen erst mit den Sicherheitsbehörden abgestimmt werden.

Ohne Löning nach Rödinghausen: Rot-Weiss Essen muss am Samstag (ab 14 Uhr) in der Partie beim SV Rödinghausen ohne Angreifer Frank Löning auskommen. Der 35-Jährige konnte schon beim 2:1-Auswärtserfolg bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach wegen Fersenproblemen nicht eingesetzt werden. Auch für RWE-Mittelfeldspieler Jan-Steffen Meier (Muskelfaserriss) kommt die Partie in Rödinghausen noch zu früh. In der nächsten Woche soll der 24-Jährige wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.