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Tollhaus Hafenstraße: In Essen war in der Hinrunde fantechnisch am meisten los. [Foto: imago/Werner Otto]
Alle fünf Regionalligen befinden sich in der Winterpause. Zeit, Bilanz zu ziehen und die Hinserie in den fünf Staffeln Revue passieren zu lassen. Wer waren die besten Teams? Welche Mannschaften waren am torhungrigsten? Was waren die Kuriositäten der Hinserie? FUSSBALL.DE stellt die bemerkenswertesten Fakten zur ersten Saisonhälfte vor.
Zuschauermagnet Hafenstraße: Die meisten Zuschauer kamen zu den Spielen des ehemaligen Bundesligisten Rot-Weiss Essen aus der Regionalliga West ins Stadion an der Hafenstraße. Zu den elf Heimpartien der Essener, die die Hinserie auf Tabellenplatz vier beendeten, kamen 84379 Besucher. Das sind durchschnittlich 7671 Zuschauer pro Begegnung. Den zweit- und dritthöchsten Zuschauerschnitt haben mit dem Essener Ligakonkurrenten Alemannia Aachen (7236) sowie dem Nordost-Regionalligisten FC Energie Cottbus (5070) ebenfalls zwei ehemalige Erstligisten. Bemerkenswert bei Aachen: In der Partie gegen die U 21 des 1. FC Köln (3:2) kamen 21100 Besucher in das Tivolistadion. Grund für die riesige Kulisse: Das Spiel wurde unter dem Motto „Stop Tihange“ ausgetragen. Die Alemannia beteiligte sich damit an einem Protest der Region für eine Schließung des belgischen Atomkraftwerks Tihange, das rund 60 Kilometer von Aachen entfernt liegt. Das AKW gilt nach Einschätzung von Wissenschaftlern als unsicher, weil unter anderem „tausende feine Risse im Reaktorbehälter“ bekannt geworden waren. Insgesamt war die Regionalliga West die Viertligastaffel mit dem höchsten Zuschauerschnitt (2040). Es folgen der Südwesten (1694), der Nordosten (1372), die Regionalliga Bayern (828) und die Nordstaffel (715).
Unterhaching zieht allen davon: Den besten Punkteschnitt aller 91 Regionalligisten hat mit Abstand die SpVgg Unterhaching. Der ehemalige Bundesligist führt die Tabelle in der Regionalliga Bayern mit 19 Punkten Vorsprung vor der U 23 des FC Bayern München an. Insgesamt sammelten die Hachinger aus 21 Begegnungen 57 Punkte. 18 Siege und drei Remis stehen zu Buche. Das ist ein Punkteschnitt von 2,71 Zählern pro Spiel. Die einzige weitere Regionalligamannschaft, die noch unbesiegt ist, ist die U 23 von Borussia Dortmund . Der BVB-Nachwuchs rangiert nach elf Siegen und acht Unentschieden auf Platz drei der West-Staffel. Das vom Punkteschnitt her zweitbeste Regionalligateam ist aber der FC Carl Zeiss Jena aus dem Nordosten (2,47). Der FCC sammelte in 17 Spielen 42 Punkte und ist mit vier Punkten Vorsprung auf den FC Energie Cottbus Tabellenführer. Der SV Meppen , Spitzenreiter in der Regionalliga Nord , kommt auf einen Punkteschnitt von 2,32. In 19 Begegnungen holte der ehemalige Zweitligist 44 Zähler und rangiert neun Punkte vor dem ärgsten Verfolger VfB Lübeck .
Neustrelitz mit schlechtester Punkteausbeute: Für die TSG Neustrelitz aus der Regionalliga Nordost war es eine Hinserie zum Vergessen. Aus 17 Spielen holte die TSG gerade einmal vier Zähler und rangiert damit abgeschlagen am Tabellenende. Der Rückstand auf den Vorletzten FSV Luckenwalde beträgt bereits sieben Punkte. Wegen der sportlichen Misere trennte sich Neustrelitz im Oktober von Cheftrainer Benjamin Duray. Der Sportliche Leiter Andreas Kavelmann übernahm interimsweise. Unter seiner Regie gelang der TSG dann auch der erste Saisonsieg (4:1 bei der U 23 von RB Leipzig ). Vor wenigen Tagen übernahm mit Achim Hollerieth ein ehemaliger Bundesligatorwart (VfB Stuttgart) das Ruder. Kurios: Nur sechs Tage vorher war Hollerieth beim Ligakonkurrenten FSV Union Fürstenwalde freigestellt worden. Das zweitschlechteste Team der Regionalliga-Hinserie ist die SpVgg Bayern Hof aus der Regionalliga Bayern. Der Aufsteiger sammelte in 20 Partien neun Zähler. Der Rückstand auf die sicheren Nichtabstiegsplätze beträgt 13 Punkte.
Haching und Viktoria Köln am torhungrigsten: Nicht nur in Sachen Punkte ist Bayern-Regionalligist SpVgg Unterhaching das Maß aller Dinge. Die Hachinger haben auch die meisten Tore aller Regionalligisten erzielt. Insgesamt netzte die SpVgg in 21 Spielen 67-mal ein. Das ist ein Toreschnitt von 3,19 pro Begegnung. Allein Hachings Torjäger und Ex-Bundesligaspieler Stephan Hain (FC Augsburg) trug sich 23-mal in die Torschützenliste ein. Damit erzielte er mehr als ein Drittel der Hachinger Tore. Die zweitmeisten Treffer markierte West-Regionalligist FC Viktoria Köln (53 Tore in 20 Spielen). Bemerkenswert: Die Domstädter sind in einer Statistik zusammen mit drei anderen Klubs deutschlandweit in den ersten vier Ligen spitze. Die Viktoria traf in jeder Begegnung mindestens einmal. Das gelang außerdem nur dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München, dem Zweitligisten 1. FC Nürnberg und dem Bayern-Regionalligisten VfR Garching.
Jenas Bollwerk steht: Defensiv stand in der ersten Saisonhälfte Nordost-Regionalligist FC Carl Zeiss Jena am stabilsten. Der Spitzenreiter ließ in 17 Partien gerade einmal sechs Gegentore zu. Beeindruckend dabei ist auch, dass Jena bis zum 14. Spieltag (0:3 bei der U 23 von RB Leipzig) nur einen Gegentreffer hinnehmen musste. Ausgerechnet in der Partie bei Schlusslicht TSG Neustrelitz (4:1) hatte FFC-Torwart Raphael Koczor hinter sich greifen müssen. Die zweitbeste Abwehr hat Südwest-Tabellenführer SV 07 Elversberg , der in 23 Partien elf Gegentore kassierte. Die SpVgg Unterhaching ließ zwar auch nur elf Gegentore zu, hat aber zwei Begegnungen weniger auf dem Konto. Im Westen steht die Defensive der U 23 von Borussia Dortmund am stabilsten (zwölf Gegentreffer). Im Norden stellt die SpVgg Drochtersen/Assel mit 13 Gegentoren die beste Abwehr - und das, obwohl die SVD nur Tabellenzehnter ist. Mit Blick auf die erzielten Tore versteht man aber auch, wieso: Drochtersen/Assel gelangen in 18 Spielen nur 19 Treffer.
Schießbude Nöttingen: Die meisten Gegentore musste der FC Nöttingen aus der Regionalliga Südwest hinnehmen. Das Schlusslicht kassierte in 23 Spielen 61 Gegentore (bei 21 Treffern). Das sind durchschnittlich 2,65 Gegentore pro Partie. Gleich elfmal gab es für den Aufsteiger drei Gegentreffer oder mehr. Tiefpunkt war das 0:8 bei der U 23 der TSG 1899 Hoffenheim . Der Rückstand auf die sicheren Nichtabstiegsplätze beträgt für Nöttingen elf Zähler.
Richter macht’s siebenmal: Den bisher höchsten Saisonsieg fuhr die U 23 des FC Augsburg aus der Regionalliga Bayern ein. Am 3. Spieltag gab es einen 12:0-Kantersieg gegen Aufsteiger SV Seligenporten. Damit stellte der FCA-Nachwuchs einen neuen Rekord auf. Noch nie zuvor hatte eine Mannschaft aus der Regionalliga Bayern so hoch gewonnen. Und das war noch nicht alles: Der 19 Jahre alte FCA-Stürmer Marco Richter traf beim 12:0 siebenmal. Ebenfalls ein neuer Rekord! Insgesamt hat das Augsburger Talent zwölf Saisontore auf dem Konto.
Fünf Platzverweise für einen Aufsteiger: Das unfairste Team der Hinrunde aus allen fünf Regionalligisten ist ein Liganeuling. Nord-Aufsteiger Lupo Martini Wolfsburg musste gleich fünf Platzverweise hinnehmen. Jan Ademeit und Jannik Jennerich handelten sich jeweils eine Rote Karte ein. Für Leon Henze, Marius Sauß und Lennart Wiswe gab es jeweils die „Gelb-Rot“. In der Tabelle steht für den Klub, der 1962 von italienischen Gastarbeitern gegründet worden war, Platz 14 zu Buche. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt drei Punkte.
Hinkel, Helmes, Piplica und Co.: Das Trainerkarussell drehte sich in allen fünf Regionalligen. Insgesamt gab es bereits 19 Trainerwechsel. Einer der prominentesten neuen Namen auf einem Trainerstuhl in der 4. Liga ist Tomislav Piplica. Der ehemalige Bundesligatorwart des FC Energie Cottbus, der sich mit seinem legendären Kopfballeigentor in der Erstligapartie gegen Borussia Mönchengladbach im April 2002 (3:3) in die Geschichtsbücher eingetragen hatte, übernahm beim FSV Wacker Nordhausen in der Regionalliga Nordost die Nachfolge von Josel Abersinger. Zunächst als Interimslösung geplant, ist der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer mittlerweile seit neun Ligapartien im Amt. Seine Bilanz: Drei Siege, fünf Remis und eine Niederlage.
Bei der U 21 des 1. FC Köln aus der Regionalliga West gab es erst vor kurzem eine Veränderung auf der Trainerposition. Nachdem Stefan Emmerling zum Drittligisten SC Paderborn 07 gewechselt war, beerbte ihn sein bisheriger Co-Trainer Patrick Helmes. Der 32 Jahre alte ehemalige Nationalspieler, der früher unter anderem für den „Effzeh“, Bayer 04 Leverkusen und den VfL Wolfsburg in der Bundesliga am Ball war, soll den Kölner Nachwuchs zunächst bis Saisonende leiten.
Auch bei der U 23 des VfB Stuttgart aus der Regionalliga Südwest steht seit wenigen Tagen ein ehemaliger Nationalspieler an der Seitenlinie. Andreas Hinkel (unter anderem VfB Stuttgart, Celtic Glasgow, FC Sevilla) hat die Aufgabe, die zweite Mannschaft des VfB zum Klassenverbleib zu führen. Hinkel folgte auf Sebastian Gunkel. In den letzten Spielen des Jahres hatte Walther Thomae, Sportlicher Leiter der U 23, interimsweise die Mannschaft betreut.
Kurios ging es bei einem Ligakonkurrenten des VfB zu. Bei Aufsteiger SC Teutonia Watzenborn-Steinberg gab Erfolgstrainer Daniel Steuernagel (jetzt Sportlicher Leiter Sportfreunde Siegen in der Regionalliga West) bereits wenige Wochen nach Saisonstart aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt. Nachfolger wurde der ehemalige Bundesligastürmer Francisco Copado (SpVgg Unterhaching, TSG Hoffenheim). Schon nach drei Monaten wurde der frühere Torjäger aber wieder freigestellt. Aktuell ist der Aufsteiger auf der Suche nach dem dritten Trainer in dieser Saison.
Lebensmittelvergiftung und zu viel Fast Food: Die erste Saisonhalbzeit in den fünf Regionalligastaffeln brachte auch eine Vielzahl an Kuriositäten mit sich. In der Nord-Staffel kam es zu einem Zwischenfall, der so wohl noch nie passiert war. Elard Ostermann, Trainer des Lüneburger SK, musste in der Partie bei der SV Drochtersen/Assel (0:2) dreimal in der ersten Halbzeit auswechseln. Grund war aber keinesfalls die schlechte Leistung. Ein Großteil seiner Mannschaft hatte sich beim gemeinsamen Essen einige Stunden vor Anpfiff eine Magenverstimmung zugezogen. Viele Spieler mussten sich vor und während der Partie übergeben, nahmen anstatt auf der Ersatzbank auf der Tribüne Platz. Die Folge: Gleich acht LSK-Spieler wurden vom Notarzt ins Krankenhaus gebracht. Bis abends hingen sie am Tropf. „Kompliment an mein Team, das trotzdem alles gegeben hat. Ich hatte wirklich Gänsehaut. Viele meiner Jungs haben trotz schlimmer Magenprobleme bis zum Ende leidenschaftlich gekämpft“. so der LSK-Trainer im Gespräch mit FUSSBALL.DE .
In der West-Staffel bleibt besonders der Fall Burak Kaplan in Erinnerung. Der frühere Bundesligaprofi von Bayer 04 Leverkusen, der vor seiner schweren Verletzung am Kreuzband im vergangenen Jahr zu den Leistungsträgern bei der SG Wattenscheid 09 gezählt hatte, fand nach seiner Rückkehr ins Training nie wieder zu seiner alten Form zurück. Und das hatte auch seinen Grund: „Burak hatte acht Kilo Übergewicht. Ich kann ihm so viele individuelle Trainingspläne mitgeben, wie ich möchte. Wenn er weiterhin regelmäßig in Fast Food-Läden geht und reihenweise Burger isst, kann ich ihm auch nicht helfen. Ich hatte ihm sogar einen Personal Trainer organisiert. Auch den nahm er nicht in Anspruch“, so der angefressene SGW-Cheftrainer Farat Toku zu FUSSBALL.DE . Toku blieb nichts anderes übrig, als Kaplan zunächst zu suspendieren. Mittlerweile wurde der Vertrag aufgelöst.
Wenn der Schiedsrichter zum Helden wird: Die wohl gleichzeitig dramatischste, rückblickend aber auch schönste Szene der Hinserie in der Regionalliga spielte sich im Südwesten während des Derbys zwischen dem KSV Hessen Kassel und den Offenbacher Kickers (1:0) ab. Beim Siegtreffer, den KSV-Stürmer Sebastian Schmeer (90.) im Nachsetzen erzielte, hatte dessen erster Schussversuch den Offenbacher Torhüter und Kapitän Daniel Endres so schwer am Hals getroffen, dass der 31-Jährige bewusstlos auf dem Boden liegen blieb. Zum Retter wurde Schiedsrichter Tobias Fritsch (Bruchsal). Denn: Was zunächst für die meisten Besucher im Auestadion im Torjubel des KSV Hessen oder in der Enttäuschung der OFC-Fans unterging, erkannte der 26 Jahre alte Unparteiische sofort. Fritsch reagierte blitzschnell und kümmerte sich um den regungslosen Endres, der seine Zunge verschluckt hatte. Der Referee leistete Erste Hilfe, legte Endres in die stabile Seitenlage, fixierte die Zunge und rief Unterstützung herbei. Dr. Thomas Krause, Mannschaftsarzt von Hessen Kassel, übernahm mit weiteren Betreuern die Behandlung.
„Ich habe sofort gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war, weil Daniel Endres regungslos auf dem Rücken liegen geblieben war. Als ich gesehen habe, dass er bewusstlos ist, habe ich instinktiv gehandelt. Zum Glück kam er schnell wieder zu Bewusstsein“, erklärt Fritsch. Endres war nach seinem Unfall zunächst noch zur Sicherheit ins Krankenhaus gebracht worden, er konnte die Klinik aber nach kurzer Zeit schon wieder verlassen.
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