Vereinswechsel: Das musst du wissen!
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Lebt für den Fußball: Familie Twardzik um Dan (o.l.), Vater René (u.) und Patrik.[Foto: imago/Collage FUSSBALL.DE]
Als sich in der Regionalliga Nordost vor wenigen Tagen die zweitplatzierte VSG Altglienicke und der abstiegsgefährdete VfB Germania Halberstadt (4:1) gegenüberstanden, kam es zu einem direkten Brüderduell. Altglienickes Torwart Dan Twardzik (28) traf auf seinen jüngeren Bruder Patrik (26). Der war zwar per Foulelfmeter für Halberstadt erfolgreich, doch am Ende behielt Dan Twardzik mit seinem Team dennoch deutlich die Oberhand.
Erst zum zweiten Mal spielten die beiden Twardziks gegeneinander - und Mittelfeldspieler Patrik schaffte es erneut, seinem älteren Bruder Dan ein Tor einzuschenken. "Ich konzentriere mich in den Partien gegen Patrik besonders darauf, dass er kein Tor erzielt", sagt Dan Twardzik grinsend im Gespräch mit FUSSBALL.DE : "Allerdings will er gegen uns immer die Strafstöße treten und in beiden Spielen gab es einen für Halberstadt."
Im ersten Duell während der Rückserie der zurückliegenden Saison (1:1) hatte Dan Twardzik den Elfmeter von Patrik zunächst sogar noch pariert. Beim Nachschuss war er dann aber chancenlos. Diesmal verwandelte Patrik direkt, konnte Altglienickes Sieg aber auch nicht verhindern. "Es ist immer schön, wenn wir im Fußball aufeinandertreffen", so Dan Twardzik: "Wir haben beide mittlerweile eigene Familien und sehen uns nicht mehr allzu häufig. Da ist es klasse, wenn man sich im Rahmen der direkten Duelle mal wieder austauschen und gegenseitig auf den aktuellen Stand bringen kann."
"Bei Gegentoren gibt es häufig Gesprächsbedarf"
Dan und Patrik sind dabei nicht die einzigen höherklassigen Fußballer in der Familie Twardzik, die 1999 aus Tschechien nach Deutschland gekommen war. Auch für den 26-jährigen Filip, Zwillingsbruder von Patrik, ist Fußball der Lebensmittelpunkt. Seit 2018 kickt Filip als Innenverteidiger für den slowakischen Erstligisten MFK Ruzomberok.
Auch aufgrund der räumlichen Distanz sind Familientreffen bei den Twardziks eine Seltenheit. Zweimal im Jahr - während der Sommerpause und in der Winterzeit - kommen die Twardziks in der tschechischen Heimat Trinec zusammen. Mit dabei ist dann auch Papa René, dem Dan, Patrik und Filip die Fußballverrücktheit und wohl auch das Talent zu verdanken haben.
Genau wie sein ältester Sohn Dan war auch René Twardzik Torwart. Der 49-Jährige stand für den FC Rot-Weiß Erfurt unter anderem in der 2. Bundesliga zwischen den Pfosten, kam zu 27 Einsätzen im Unterhaus. Seit 2010 ist er nun Torwarttrainer bei den Erfurtern, die mittlerweile ebenfalls in der Regionalliga Nordost am Ball sind. Mit einem unbefristeten Vertrag ist der Familienvater eine feste Größe beim langjährigen Drittligisten.
Dass Papa René ein absoluter Torwart-Experte ist, bekommt Sohn Dan ständig zu spüren. "Er sieht sich fast alle meine Spiele und Gegentore an - auch wenn es manchmal nur die Höhepunkte sind", sagt Dan Twardzik: "Bei Gegentoren gibt es häufig Gesprächsbedarf. Er war schon immer sehr kritisch mit mir. Aber wenn ich chancenlos war, dann weiß mein Vater das und dann gibt es auch keinen Ärger", so der Altglienickes Schlussmann mit einem Grinsen im Gesicht.
Dass Dan Twardzik die schwierigste Zeit seiner Karriere überstanden hat und jetzt wieder topfit ist, liegt nicht zuletzt auch an der großen Unterstützung seines Vaters. Nach erfolgreichen Jahren in der ersten schottischen Liga, in der Dan von Januar 2013 bis Januar 2016 beim FC Aberdeen, beim FC Dundee und beim FC Motherwell unter Vertrag gestanden hatte, verletzte er sich im Training schwer. Nach einer Flanke fiel Dan auf das Gewicht eines Spieler-Dummys, knickte dabei mit dem Fuß um. Als er sein gesamtes Körpergewicht mit dem anderen Fuß auffangen wollte, gab sein Knie nach. Die bittere Diagnose: Mittelfußbruch und Kreuzbandriss.
Durch die beiden schweren Verletzungen war Dan fast ein Jahr lang außer Gefecht. "Eine dieser beiden Verletzungen wäre für sich schon schlimm genug gewesen. Aber beide gleichzeitig? Das war heftig", erinnert sich Dan Twardzik: "Ich war am Boden zerstört und bin rückblickend überglücklich, dass sich mein Vater so viel um mich gekümmert hat." Papa René half Dan bei der Reha und war außerdem mentaler Unterstützer.
Knapp zwei Jahre war Dan vereinslos, erst im Januar 2018 fand er mit der VSG Altglienicke in Berlin einen neuen Klub. Prompt gelang mit dem Klub aus Berlin-Köpenick der Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Dort schafften die Hauptstädter in der vergangenen Saison den Klassenverbleib. In dieser Saison hat Altglienicke nichts mit dem Abstieg zu tun. Im Gegenteil! Die VSG mischt mit dem Berliner Trainer-Urgestein Karsten Heine (64) ganz oben mit, hat nach 13 Spieltagen nur einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Hertha BSC II .
"Wir sind noch enger zusammengerückt", begründet Dan Twardzik die bisher starke Saison seiner Mannschaft. "Die Abläufe stimmen und wir haben mit Karsten Heine einen hervorragenden Trainer, der einen großen Anteil am Erfolg hat. Außerdem haben wir einen Lauf. Da funktioniert dann manches wie von selbst."
Als Ziel hatte Altglienicke vor Saisonbeginn einen einstelligen Tabellenplatz ausgegeben. Jetzt scheint für die VSG trotz der jüngsten 1:2-Derbyniederlage beim SV Lichtenberg 47 sogar der erstmalige Sprung in den Profifußball nicht mehr unmöglich. "Wir glauben an unsere Chance", betont Torwart Dan Twardzik: "Warum auch nicht? Wir haben uns oben festgesetzt und sind durchaus dazu in der Lage, auch weiterhin um die Tabellenspitze mitzuspielen."
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