Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Rückkehrer Philipp Hennes (Mitte), älterer Bruder von Christopher, führt die SG Finnentrop/Bamenohl als Kapitän aufs Feld.[Foto: SG Finnentrop/Bamenohl]
Im Kreis Olpe im tiefsten Sauerland macht sich ein bis vor wenigen Jahren noch recht kleiner Klub auf den Weg in die Oberliga, die zweithöchste Amateur-Spielklasse. Den Erfolg macht ein für diese Region typisches Zusammengehörigkeitsgefühl aus, die familiäre Verbundenheit mit dem Klub wird teils seit Generationen gelebt.
Allein in der ersten Mannschaft sind drei Brüderpaare und zwei Cousins am Ball: Willkommen bei der SG Finnentrop/Bamenohl – und der neuesten Folge unserer Serie "Familienbande"!
Christopher Hennes kann gerade laufen, als ihn sein Vater bei dem Fusionsverein anmeldet. 1972 beschließen der SuS Bamenohl 1912 und die Spielvereinigung Finnentrop 1927, dass sie künftig unter einem Dach weitermachen wollen. Mit vier Jahren fängt der kleine Chris also auf dem Sportplatz im Ohl an zu kicken, schließlich spielt sein drei Jahre älterer Bruder Philipp auch hier. Nicht ungewöhnlich, aber heute, mit 25, ist der Bankangestellte und BWL-Student immer noch für die SG Finn/Bam am Ball – inzwischen in der Westfalenliga und dort auf Platz eins. Für einen anderen Verein hat er in seinem Leben noch nie die Schuhe geschnürt. "Ganz klar, das ist mein Verein", sagt Christopher Hennes.
Die beiden Hennes-Jungs sind kein Einzelfall in der Truppe von Trainer Ralf Behle. Tim und Mike Schrage sowie Lasse und Laurits Strotmann sind ebenfalls Brüder, deren Vater Ralf übrigens als Stützpunkttrainer des FLVW in Finnentrop tätig ist. Außerdem gibt es noch Robin und Heiko Entrup, sie sind Cousins. "Ich denke, dass dieser besondere Zusammenhalt unsere Mannschaft und den ganzen Verein auszeichnet. Wir sind ein eingeschworener Haufen und nicht nur Teamkollegen, sondern enge Freunde", wirft Christopher Hennes ein und fügt an: "Wir treffen uns oft auch außerhalb des Trainings noch und gucken zum Beispiel zusammen die Champions League oder die Bundesliga."
"Die Derbys gegen Lennestadt sind wie Schalke gegen Dortmund"
Sein Bruder Philipp hat es zwischenzeitlich mal für wenige Jahre weggezogen, da spielte er beim kleinen Nachbarn Rot-Weiß Ostentrop-Schönholthausen . Dann kehrte er zurück, führte den Aufstieg der Grün-Schwarzen von der Bezirks- bis an die Spitze der Westfalenliga mit an und ist heute Kapitän der Truppe. "Im Training spielen wir oft direkt gegeneinander, er ist ja Stürmer und ich Verteidiger", berichtet Christopher Hennes. "Das ist schon ein bisschen komisch, aber wir kennen uns in- und auswendig, sodass der eine meistens weiß, was der andere vorhat."
Das gilt natürlich auch für die anderen Brüderpaare in der Mannschaft. Tim und Mike Schrage galten zunächst als "Stars" des Teams. Angreifer Tim kickte zwischenzeitlich für den SV Hohenlimburg in der Oberliga, ehe er 2014 nach Finnentrop zurückkehrte. Mittelfeld-Mann Mike ist seit 2004 für die SG Finn/Bam am Ball. "Die beiden Schrage-Jungs waren so ein bisschen die Ausnahmespieler in der Mannschaft. Aber im Laufe der Jahre haben alle anderen aufgeholt und sind, bedingt durch die Aufstiege, besseres Training und größere Konkurrenz, richtig stark geworden", meint Christopher Hennes.
Etwa ein Drittel der Mannschaft ist im Verein groß geworden und hat, wie Christopher Hennes, noch nie woanders gekickt. Die anderen Spieler haben als Kids bei einem anderen Klub angefangen oder waren zwischenzeitlich mal weg, aber die meisten sind ebenfalls schon lange bei der SG Finn/Bam. Mit dem Nachbarn FC Lennestadt hingegen verbinden die Finnentroper eine lang gepflegte Feindschaft. Die Derbys gegen den Nachbarn seien "wie Schalke gegen Dortmund".
Sportlich hat man den FCL inzwischen überholt und ist aktuell die Nummer eins im Kreis Olpe. Ein wichtiger Faktor für den sportlichen Durchmarsch – 2017 gelang schließlich erst der Aufstieg von der Landes- in die Westfalenliga – ist Trainer Ralf Behle. Der 45-Jährige kam 2016 zum Bamenohler Schloss und hat gerade seinen Vertrag um eine weitere Saison verlängert. Vor zwei Monaten holte sich der Coach sogar Anschauungsunterricht beim großen FC Bayern. Vom 7. bis zum 18. Oktober durfte Behle in der Nachwuchsakademie des Deutschen Rekordmeisters den früheren Nationalspielern Miroslav Klose und Martin Demichelis bei den Einheiten der U 17 beziehungsweise U 19 der Bayern über die Schultern schauen. "Das hat man danach bei uns im Training gemerkt, da kamen taktisch plötzlich ganz neue Ansätze ins Spiel", erinnert sich Christopher Hennes.
Von den Bayern lernen, heißt Erfolg haben. Im nächsten Jahr zum ersten Mal in der Oberliga? "Wenn man schon ganz oben steht, möchte man diesen Platz nicht wieder hergeben", gibt Christopher Hennes zu und fügt an: "Allerdings sehen wir uns nicht als Favoriten auf den Aufstieg, sondern eigentlich haben der DSC Wanne-Eickel und auch der TuS Hordel andere Möglichkeiten als wir."
In Sachen Teamgeist allerdings kann kein Konkurrent der SG Finn/Bam etwas vormachen. Ob Brüder, Cousins oder nicht verwandt: Der Zusammenhalt am Bamenohler Schloss ist riesig und kann möglicherweise der entscheidende Punkt im Kampf um den nächsten Aufstieg sein.
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