Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Beim Hallenturnier in Ottenau herrscht immer eine tolle Atmosphäre. [Foto: Jensen]
Ausgelassene Stimmung herrscht in der Jakob-Scheuring-Halle in Ottenau. Die Fußballer auf dem Spielfeld kämpfen erbittert um jeden Ballgewinn. Die Zuschauer feuern die Akteure lautstark an. Auf den ersten Blick scheint es ein ganz gewöhnliches Hallenturnier zu sein. Doch die jungen Menschen, die dem runden Leder voller Eifer hinterher rennen, sind keine gewöhnlichen Fußballer. Sie sind von einer Behinderung oder geistigen Erkrankung betroffen.
Für sie alle veranstaltet der SV Michelbach in Kooperation mit den Murgtal-Werkstätten & Wohngemeinschaften in Gaggenau das Baden-Württembergische Hallenfußballturnier für Menschen mit Behinderung. Vergangenes Jahr nahmen 27 Mannschaften mit über 250 Fußballern teil. Laut Südwestrundfunk handelt es sich sogar um das landesweit größte Hallenfußballturnier für Menschen mit Behinderung.
"Das hier ist das schönste Hallenturnier, das es überhaupt gibt. Es gibt keine Verlierer, sondern einfach nur schöne Spiele", sagt der langjährige Teilnehmer Mathias Klas. Am 10. Januar 2015 findet bereits die elfte Auflage dieses Events statt. Die Teilnehmerzahl dürfte ähnlich hoch sein wie im vergangenen Jahr.
Monica Grässle von den Murgtal-Werkstätten war von Anfang an dabei. In den Werkstätten finden rund 400 Menschen mit einer geistigen, körperlichen oder psychischen Behinderung einen Arbeitsplatz und Weiterbildungsmöglichkeiten. Als Sportlehrerin weiß sie um die Fußball-Begeisterung dieser Leute. Nicht nur, weil sie gemeinsam Spiele vom Zweitligisten Karlsruher SC besuchen und einem Fanclub angehören. Auch selber haben sie große Freude, wenn sie beim Sportunterricht kicken dürfen.
"Als ich im Jahre 1999 bei den Murgtal-Werkstätten angefangen habe, wurde hier bereits Fußball gespielt", so Grässle. "Allerdings fanden noch nicht so viele Turniere statt. Das haben wir geändert." Da der SV Michelbach seit Jahrzehnten die SVM Murgtal-Meisterschaften veranstaltet, entstand die Idee, einen Tag zuvor ein Event für die Behindertenfußballer zu veranstalten. Die Mannschaft von den Murgtal-Werkstätten Gaggenau nimmt mittlerweile an sechs bis acht Turnieren jährlich teil. Doch die tolle Atmosphäre, die immer zu Beginn des Jahres in Ottenau herrscht, hebt sich laut Grässle von den übrigen Veranstaltungen ab.
Wer denkt, dass Menschen mit Behinderung nicht mit dem Ball umgehen können, irrt gewaltig. Mitunter sind sogar richtig gute Spielansätze zu erkennen. "Von der Trainingsmethode und der Didaktik ist es nicht anders, als würde ich eine Jugendmannschaft trainieren", stellt Grässle klar. Gespielt wird in drei bis vier unterschiedlichen Kategorien. Wer unter einer psychischen Erkrankung leidet, ist schließlich nicht im gleichen Maße gehandicapt wie ein Mensch mit Down-Syndrom. "Es ist völlig normal, dass die Menschen in der untersten Leistungsklasse nicht genauso gut spielen wie die anderen. Dafür ist bei ihnen aber die Begeisterung und das Engagement am größten", weiß Grässle.
Diesen Menschen tut der Fußball besonders gut. Nicht nur, weil eine körperliche Betätigung der Gesundheit dienlich ist, sondern auch wegen der Persönlichkeitsentwicklung. Die Menschen lernen bei den Turnieren, mit dem Gewinnen und Verlieren umzugehen. Und das ist gar nicht so einfach. Nicht selten kommt es vor, dass bei der unterlegenen Mannschaft die eine oder andere Träne verdrückt wird. "Dann ist es meine Aufgabe als Trainerin, die Spieler wieder aufzubauen und zu motivieren", so Grässle.
Genau aus diesem Grund gibt es nicht nur für die Siegermannschaften etwas zu gewinnen. Auch ein Fair-Play-Preis wurde eingeführt. In einem der jüngeren Turniere wechselte zum Beispiel ein Spieler der Murgtal-Werkstätten Gaggenau spontan die Mannschaft, damit ein anderes Team, das mit zu wenig Spielern bestückt war, teilnehmen konnte. Diese kleinen Gesten zeigen, dass die behinderten Fußballer den Geist des Sports gut verstanden haben.
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