Gerhardus: "Torjägerkanone wäre der Wahnsinn"
Mit 50 Treffern führt Florian Gerhardus die Wertung in der Torjägerkanone für alle in der 10. Liga an. Mit FUSSBALL.DE spricht der 38-jährige darüber.
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[Foto: SG TuS Bruchhausen/TuS Niedereimer]
Hanna Wiegelmann ist Stürmerin der SG TuS Bruchhausen/TuS Niedereimer und hat in der noch jungen Kreisligasaison bereits 23 Tore erzielt. Wir haben mit ihr über ihre aktuelle Verfassung, den Zusammenhalt ihrer Mannschaft und gemeinsame Saisonziele gesprochen.
FUSSBALL.DE: Frau Wiegelmann, Sie schießen aktuell Tore am Fließband, 23 bereits in den ersten fünf Ligaspielen! Sind Sie aktuell die beste Stürmerin der Kreisliga A?
Hanna Wiegelmann: Das würde ich gar nicht mal so sagen. Klar habe ich die Tore geschossen, aber Tore allein sagen nicht alles über eine Spielerin aus. Ich würde mich jetzt nicht als beste Stürmerin der Liga bezeichnen.
Sie waren bereits in der vergangenen Spielzeit die zweitbeste Torjägerin der Liga. Da kamen Sie insgesamt auf 18 Treffer. Jetzt haben Sie Ihre persönliche Torausbeute schon verbessert und die Saison hat gerade erst begonnen. Welche Gründe gibt es dafür?
"Wir sehen das total sportlich und freuen uns für jedes Tor, das die andere schießt"
Wiegelmann: Zum einen war ich letztes Jahr länger verletzt. Ich hatte mir leider eine Bänderdehnung zugezogen und konnte deshalb nicht so viele Spiele machen. Zum anderen würde ich sagen, haben wir dieses Jahr auch eine sehr gute Truppe am Start. Alle sind hochmotiviert, zu zocken. Und das ist wichtig, denn Tore schießt man nicht allein, dahinter steht immer auch eine Teamleistung. Wenn es hinten in der Abwehr nicht funktioniert, kann vorne im Sturm auch nichts ausgerichtet werden.
Ihre Teamkollegin Larissa Vollmer hat ebenfalls bereits elf Mal getroffen. Gibt es zwischen Ihnen einen kleinen Wettbewerb, wer mehr Treffer hinlegt?
Wiegelmann: Nein, absolut nicht! Wir sehen das total sportlich und freuen uns für jedes Tor, das die andere schießt. Es ist eine gemeinsame Sache und wir werden von unseren Mannschaftskolleginnen gleichermaßen angefeuert, Tore zu schießen. Es gibt da keine Probleme und wir stehen uns nicht gegenseitig im Weg.
Ihre Gegenspielerinnen haben Ihre Torstatistik sicherlich auch im Blick, vielleicht schauen sie sogar regelmäßig auf FUSSBALL.DE nach. Spüren Sie, dass sich die eine oder andere besonders um Sie kümmert?
Wiegelmann: Also es kommt schon vor, dass ich in Manndeckung genommen werde oder Gegenspielerinnen insgesamt mehr auf mich Acht geben. Es wird allerdings kein aggressives Verhalten gegen mich an den Tag gelegt.
Stürmer*innen pflegen häufig Rituale, zum Beispiel immer den linken Schuh vor dem rechten anzuziehen, insbesondere wenn sie eine erfolgreiche Phase haben. Haben Sie so etwas auch?
Wiegelmann: Nein. Ich geh aufs Spielfeld und dann geht’s los (lacht).
Tore lassen sich auf sehr unterschiedliche Weise erzielen. Haben Sie einen bevorzugten Abschluss?
Wiegelmann: Ja, gerade in den letzten Spielen habe ich die Torhüterinnen häufig umlaufen und den Ball ins leere Tor geschoben, das mache ich immer ganz gern. Ansonsten ist mir einfach wichtig, dass der Ball reingeht.
Ihr Team steht aktuell auf dem ersten Tabellenplatz, ohne Punktverlust. Wie sehen die Ziele für diese Saison aus?
Wiegelmann: Wir wollen auf jeden Fall da oben stehenbleiben, das ist unser Ziel! Dafür haben wir trainiert und dafür wird jede in der Corona-Pause ihr Bestes geben und sich im Privaten selbstständig fit halten, damit wir als Mannschaft auch weiter so gut funktionieren wie bisher.
Sie spielen in einer Spielgemeinschaft, was bedeutet das für den Zusammenhalt im Team?
Wiegelmann: Der ist super! Es ist eine starke Gemeinschaft, in der man direkt aufgenommen wird. Da wird kein Unterschied gemacht, ob man aus Bruchhausen kommt oder aus Niedereimer. Auch Altersunterschiede spielen keine Rolle, obwohl einige meiner Mitspielerinnen neun Jahre älter sind als ich. Darauf kommt es absolut nicht an. Es zählt, was auf dem Platz abgeliefert wird.
Sie haben sogar ein eigenes Maskottchen, ein regenbogenfarbenes Lama?
Wiegelmann: Richtig, der Rufus. Den haben wir auf der Kirmes gewonnen und seitdem ist er überall dabei.
Er bringt offensichtlich Glück.
Wiegelmann: Auf jeden Fall!
Aufgrund der Corona-Beschränkungen ist jetzt allerdings vorerst für einen Monat Pause. Wie bitter ist das aktuell?
Wiegelmann: Es ist sehr traurig, dass man sich jetzt erstmal nicht mehr sieht. Dreimal die Woche mit derselben Truppe auf dem Platz zu stehen, im Training und im Spiel, das ist einiges an Zeit, die der Fußball in Anspruch nimmt und die man gern dafür opfert. Das fällt jetzt weg. Es entstehen erstmal große Lücken im Zeitplan, die man anderweitig füllen muss.
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