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Spannender Weg |29.12.2017|11:15

Iyodo: Nigeria, Schalke, jetzt Kreisliga

Spannender und ereignisreicher Weg: Abdul Iyodo war U 15-Nationalspieler in Nigeria, spielte für Schalke viermal in der Bundesliga (links) und kickt nach Ende seiner Profikarriere nun mit 38 in der bayerischen Kreisliga. [Foto: Getty Images / imago]

Abdul Iyodo spielte vor über 60.000 Zuschauern in der Bundesliga für den FC Schalke 04 und galt als vielversprechendes Talent. Am Ende kam der gebürtige Nigerianer auf insgesamt 126 Spielminuten in der Bundesliga. Heute spielt Iyodo beim TSV Nittenau in der Kreisliga Ost . Im Interview mit FUSSBALL.DE spricht der 38-Jährige über seinen spannenden Weg, woran seine Karriere scheiterte und wie er in der bayerischen Provinz heimisch wurde.

FUSSBALL.DE: Herr Iyodo, Sie sind aufgewachsen in Nigeria und über Frankreich im Jahr 1999 bei Wattenscheid 09 gelandet. Erzählen Sie uns von diesem besonderen Weg!

Abdul Iyodo : Ich hatte eine schwere Kindheit in Nigeria, da mein Vater früh verstarb. Mit nur 14 Jahren musste ich zu Hause ausziehen und selbstständig auf eigenen Beinen stehen. Ich zog in die damalige Hauptstadt Abuja und schloss mich dem Verein Kano Pillars an. Ich galt als großes nigerianisches Sturmtalent, spielte in der U 15-Nationalmannschaft und gab mein Erstligadebüt bereits mit 16 Jahren. Durch ein Scholarship-Programm bin ich dann in Frankreich gelandet, spielte für den Zweitliga-Klub FC Martigues und wurde in dieser Zeit sogar von Olympique Marseille zum Probetraining eingeladen. Durch den Spielerberater von Gabriel Melkam (Anmerkung der Redaktion: ehemaliger Bundesliga-Profi bei Hansa Rostock), der mich bereits aus Nigeria kannte, bin ich dann in Wattenscheid gelandet.

"Ich habe meine Lektionen erst mit einigen Jahren Verspätung gelernt"

Wie groß war die Umstellung auf ein neues Land, auf eine neue Kultur?

Iyodo: Ganz ehrlich, es war eine sehr schwere Anfangsphase in Deutschland. Wenn Sie ohne Sprachkenntnisse in ein neues Land kommen, ist es schwierig, sich vollständig zu integrieren. Ich habe meine Heimat vermisst, das Wetter war eiskalt und es war eine andere Spielkultur als in Frankreich und Nigeria. Irgendwann beschloss ich für mich: „Abdul, du hast die Chance, also kämpfe dich durch!“ Ich trainierte, machte Zusatzschichten und lernte die Sprache, sodass mir Trainer Hannes Bongartz nach einem halben Jahr im wichtigen DFB-Pokalspiel gegen den 1.FC Köln das Vertrauen schenkte und ich in der Startaufstellung stand.

Wie wichtig war Hannes Bongartz für Ihre Karriere?

Iyodo: Hannes Bongartz war der wichtigste Förderer meiner gesamten Karriere. Er hatte Verständnis für meine Situation, brachte mich durch gute Gespräche und exzellentes Training als Spieler und Mensch weiter. Ich habe mich dann bei Wattenscheid 09 als Stürmer durchgesetzt, viele Tore geschossen und versucht, meinen Teil zurückzugeben. Die Altintop-Brüder und ich haben in der Offensive für ordentlich Furore gesorgt.

Es folgte der Wechsel zum FC Schalke 04, wo sie nach starken Leistungen in der zweiten Mannschaft von Cheftrainer Frank Neubarth für die Startaufstellung des Bundesliga-Teams nominiert wurden.

Iyodo:  Nach meinem geplatzten Wechsel zum FC St. Pauli meldete sich Manager Rudi Assauer mit einem Angebot als Perspektivspieler für den FC Schalke 04 bei mir. Diese Chance musste ich annehmen. Ich erzielte zunächst einige Tore für die zweite Mannschaft, als mich Profitrainer Frank Neubarth anrief und erzählte, dass ich morgen bei den Profis in der Startaufstellung stehen sollte.

Was ging Ihnen da durch den Kopf?

Iyodo: Mein Herz pochte und ich war so aufgeregt, dass ich die ganze Nacht keine Minute schlafen konnte (lacht). Sie müssen sich das vorstellen: Ein kleiner Junge aus Nigeria macht sich auf die große Weltreise und soll nun neben Europameister Andreas Möller, Sturmstar Ebbe Sand und Nationalspieler Gerald Asamoah vor tausenden Zuschauern in der Startelf stehen. Ich musste mich kneifen und als ich dann endlich auf dem Rasen stand, war es wie im Film. Ich rannte, sprintete, grätschte -  bis mich Andreas Möller auf dem Spielfeld kurz zur Seite nahm: „Abdul, beruhige dich! Du kannst Fußball spielen, aber nimm einen Gang runter. Ganz ruhig.“ Ich konnte meine Freude einfach nicht unterdrücken.

Nach vier Bundesliga-Einsätzen und 126 Spielminuten wurden Sie in der folgenden Spielzeit vom neuen Trainer Jupp Heynckes nicht mehr berücksichtigt und sollten den Verein verlassen. Was ist damals vorgefallen?

Iyodo: Ich war jung, naiv und habe diese große Chance nicht genug wertgeschätzt. In der Rückrunde habe ich die zweite Mannschaft zum Aufstieg in die Regionalliga geschossen und durfte im Sommer wieder bei den Profis trainieren. Kurz vor dem Start des Trainingslagers war ich auf einem Kurztrip in Nigeria und wollte pünktlich wieder in Gelsenkirchen sein. Wie es der Zufall so will, sind dann zwei Flüge ausgefallen und ich kam ohne Abmeldung erst zwei Tage später in Gelsenkirchen an. Ich habe meine Mannschaftskollegen und Herrn Heynckes im Stich gelassen und als ich mich gerade für diese Aktion entschuldigen wollte, sollte ich mir wegen disziplinarischen Gründen einen neuen Verein suchen. Das war eine harte Zeit und doch machte ich auf der folgenden Station in Karlsruhe den gleichen Fehler erneut. Ich habe meine Lektionen erst mit einigen Jahren Verspätung gelernt.

Nach Ihrer Zeit als Profi beim FC Schalke 04 und dem Karlsruher SC spielten Sie erneut für Wattenscheid 09 und vier Jahre für den SV 07 Elversberg. Wie würden Sie diese Zeit beschreiben?

Iyodo: Ich hatte einige schöne Jahre in Elversberg, doch in der Sommervorbereitung auf die Saison 2008/09 verletzte ich mich eine Woche vor Saisonstart im Training so stark, dass ich trotz zweijährigem Kampf um eine Rückkehr meine Profikarriere beenden musste. Ich wollte in dieser Zeit einfach nur zurück nach Nigeria zu meiner Frau und meinen Kindern. Nach einiger Zeit rief mich dann mein alter Trainer Hannes Bongartz an. Ich sollte die zweite Mannschaft von der SV Wattenscheid 09 verstärken und er wollte mir bei der Jobsuche helfen. Einen alten Freund wollte ich nicht im Stich lassen und es war eine gute Möglichkeit meine Familie zu ernähren.

Wie sind Sie dann in der bayerischen Kreisliga gelandet?

Iyodo: Meine Familie sollte nach Deutschland ziehen, sodass ich zunächst einen richtigen Vollzeitjob finden wollte. Ich ging zunächst zur 1. SG Regenthal,  doch als bei den Traininingseinheiten nur noch zwei bis drei Spieler erschienen, wollte ich den Verein wechseln. Der Koffer war bereits gepackt, als ich Nittenaus Abteilungsleiter Andreas Schönberger kennenlernte. Ich war eigentlich kurz davor, wieder in ein anderes Land zu ziehen, doch was mir Herr Schönberger erzählte, klang interessant.  Er bot mir einen sicheren Job an, zeigte meinen Lebenslauf den Verantwortlichen des Vereins und nach drei Tagen war alles geklärt. Ich packte meine Sporttasche und fand ein neues Zuhause.

Was macht den TSV Nittenau so besonders?

Iyodo: Wissen Sie: Nach all den Profijahren macht es mir großen Spaß, nun hobbymäßig zu kicken. Die Leute im Verein sind sehr nett, ich lache viel mit den Mannschaftskollegen und manchmal erzähle ich den Jungs eine Geschichte aus meiner Profikarriere. Die kann dann auch mal länger werden (lacht). Im Ernst: Es ist toll, neue Freunde gefunden zu haben und es ist viel wert, bei seiner Familie zu sein und seine Kinder aufwachsen zu sehen. Manche Spieler in der Kreisliga sind sogar gar nicht so schlecht (schmunzelt).

Wenn Sie auf Ihre Karriere mit nun 38 Jahren zurückschauen: Was geht Ihnen durch den Kopf?

Iyodo: Da gibt es zwei Perspektiven. Einerseits bin ich unheimlich stolz, dass ich es zum Bundesliga-Spieler und stolzen Familienvater geschafft habe. Andererseits muss ich zugeben, dass ich besonders zum Anfang meiner Karriere viele Fehler gemacht habe. Mein früherer Mitspieler Mike Büskens meinte einmal, ich habe meine Karriere und mein großes Talent aus dem Fenster geschmissen. Ich war auf einer Stufe mit Nationalspielern wie Mike Hanke, habe jedoch die falschen Entscheidungen getroffen. Heute würde ich sicherlich einige Dinge ernster nehmen, es professioneller angehen, doch als 17-Jähriger Junge ohne Familie in einem fremden Land muss man durch gewisse Entscheidungen eigene Erfahrungen sammeln. Nun kicke ich zufrieden in der Kreisliga, bin gesund und schieße mit 38 Jahren weiterhin meine Tore. Alles perfekt!

Mit dem angeborenen Torriecher aus Profitagen?

Ganz genau! Ich mag zwar etwas langsamer geworden sein, aber diese Leidenschaft, die Instinkte und den Torriecher werde ich nie verlernen. Egal, ob für Schalke 04 oder für den TSV Nittenau: Abdul weiß wo das Tor steht (lacht).

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