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NOFV-Oberliga Süd |15.11.2014|09:00

Tschechen-Power: Stajner tanzt in Neugersdorf

Er hat noch nicht genug: Der frühere tschechische Nationalspieler Jiri Stajner (links) kickt nun beim FC Oberlausitz Neugersdorf in der NOFV-Oberliga Süd. [Foto: Steffen Beyer]

Zunächst fällt er gar nicht auf, weil er sein kahles Haupt unter einer Wintermütze versteckt hat. Dann aber bekommt er das Spielgerät anvertraut und pflückt den durch die Luft segelnden Ball mit der Brust herunter. Annahme, Drehung und Verarbeitung lässt er in eine Aktion verschmelzen und in nullkommanichts hat er die Kugel serviergerecht vors Tor geflankt. Eine anspruchsvolle Übung, die nur selbstverständlich aussieht, weil er sie selbstverständlich aussehen lässt: Jiri Stajner. Ein bisschen Champions League. In Neugersdorf.

Acht Jahre verbrachte der Tscheche in der Bundesliga bei Hannover 96. 3,5 Millionen Euro machten Stajner 2002 zum seinerzeit teuersten Spieler in der Vereinsgeschichte. Der Stürmer traf das Tor in der Folge zwar nie rekordverdächtig oft (42 Treffer in 229 Ligaspielen), schoss sich mit einem ganz bestimmten, das 2003 den Klassenerhalt sicherstellte, aber in die Herzen der Fans. Damit die Massen seinen Namen frenetisch grölten, musste der Publikumsliebling hernach nicht mal mehr Tore erzielen. Zumeist genügte es schon, einen Eckball herauszuholen.

An der Seite von Sepp Kunze

Er feierte Siege in der Allianz-Arena, als beim FC Bayern noch keine Weltauswahl von Pep Guardiola auf die Gegner losgelassen wurde. Er musste miterleben, wie der Tod von Robert Enke einen potenziellen UEFA-Cup-Kandidaten fast in die 2. Bundesliga trieb. Und er lief bei der WM 2006 für sein Land auf, spielte dabei immerhin 62 Minuten an der Seite von Stars wie Pavel Nedved, Milan Baros, Karel Poborsky, Tomas Rosicky oder Petr Cech.

"Was sollen die Spieler auch machen in Neugersdorf nach 16 Uhr, wenn sie kein Training haben?"

Nun aber heißen seine Mitspieler Stefan Süß, Oliver Merkel und Sepp Kunze. Denn Jiri Stajner hat seine aktive Laufbahn für beendet erklärt und sich im deutschen Amateurfußball niedergelassen. Seit diesem Sommer spielt der mittlerweile 38-jährige Ex-Profi beim FC Oberlausitz Neugersdorf in der fünften Liga . „Das ist für uns natürlich eine öffentlich wirksame Geschichte“, freut sich Manfred Weidner über die Zusammenarbeit mit dem prominenten Fußballer und lobt dessen „ruhige und bescheidene Art“.

Im Januar 2012 hat Weidner das Traineramt beim FCO in der Sachsen-Liga übernommen, mit der Vorgabe, eine neue Mannschaft aufzubauen. Anderthalb Jahre später stieg Neugersdorf in die Oberliga auf, wurde auf Anhieb Tabellendritter und sorgte vor allem im Sachsen-Pokal für Aufsehen. Im Halbfinale bezwangen die Lausitzer den großen RB Leipzig (1:0) . Ein Ergebnis, das in Stein gemeißelt steht, könnte es doch auf Jahrzehnte der letzte Auftritt der „Roten Bullen“ im Sachsen-Pokal gewesen sein.

Im Endspiel hatten die Weidner-Schützlinge mit Chemnitz das nächste Profi-Team am Rande einer Blamage. Erst zwei Minuten vor dem Elfmeterschießen wendete Chemnitz den Worst Case ab (2:3) . An diesem Sonntag will Neugersdorf den Pokalmythos nun einmal mehr aufleben lassen. Im Viertelfinale wartet Dynamo Dresden . Die Tickets waren binnen 30 Minuten ausverkauft. Das Spiel des Jahres für Neugersdorf.

Umso besser, wenn man bei so einem Ereignis einen Jiri Stajner in seinen Reihen weiß. „Er ist ein reiner Fußballer“, schwärmt Weidner. „Der will in jedem Training alles mit dem Ball machen. Mit seiner Erfahrung ist Jiri ein Riesengewinn für uns.“ Wovon gerade die jüngere Garde profitiert. Oliver Merkel beispielsweise, der im Sommer von Dynamo Dresdens U 23 kam, ist jetzt nicht mehr der älteste, sondern der jüngste Spieler in der Startformation. „Es ist eine tolle Sache mit einem früheren Bundesliga-Spieler zusammenzuspielen. Die Gegner haben sehr viel Respekt vor Stajni und trauen sich im Spiel manchmal gar nicht an ihn ran.“

Bis nach Tschechien gucken

Und wie fühlt sich Weidner, wenn in der Kabine plötzlich so ein Kaliber vor ihm sitzt? „Naja, ich brauche Jiri das Fußballspielen ja nicht mehr beizubringen. Ich gebe als Chef nur den Takt vor.“ Und Stajner tanzt dazu. Schließlich soll in dieser Serie der Aufstieg in die Regionalliga realisiert werden. Momentan steht man wieder auf Rang drei. Jiri Stajner hat bis dato fünf Ligatore dazu beigesteuert.

Ein ehemaliger WM-Teilnehmer in der Oberliga? Das riecht für unaufgeklärte Betrachter erstmal nach jeder Menge Cash und ruft natürlich jene Fußball-Romantiker auf den Plan, die Profi-Gehälter im ach so ehrlichen Amateursport verachten. Doch den Geld-regiert-die-Welt-Vorwurf lässt man sich in Neugersdorf nicht machen. Freilich wird der FC Oberlausitz über einen der stattlicheren Oberliga-Etats verfügen, doch ist Präsident Ernst Lieb seit über 20 Jahren darum bemüht, sein Geld und das der Sponsoren sinnvoll einzusetzen. Hier lebt kein Spieler ausschließlich vom Fußball. Man nimmt Jiri Stajner also ab, wenn er sagt, dass er des Spaßes wegen hier ist und sich in Neugersdorf nicht dumm und dämlich verdienen will. „Ich wollte einfach noch ein bisschen Fußball spielen und dafür nicht 100 Kilometer nach Prag fahren“, sagt er.

Einer von sieben

Nun ist Stajner einer von sieben Tschechen, die beim FCO die Schuhe schnüren, weil sie von hier aus nur 40 Minuten zurück in die Heimat brauchen und damit schneller wieder auf dem Sofa liegen als so mancher deutscher Spieler, der bis nach Dresden fahren muss. „Standortvorteil“, nennt Trainer Manfred Weidner das. „Wir haben allein in Neugersdorf drei Grenzübergänge.“ Wie weit die Nähe zu den tschechischen Nachbarn geht, zeigt die Tatsache, dass man das Pokalspiel gegen Dynamo Dresden ursprünglich ins Europa League taugliche Stadion von Liberec verlegen lassen wollte. Vom Trainingsplatz kann man sogar bis nach Tschechien gucken.

Noch ein bisschen auf ordentlichem Niveau kicken, das würden unterklassige Ligen jenseits von Böhmen nicht hergeben, so Stajner. Deshalb ging er wieder nach Deutschland und folgte Kumpel Jan Nezmar, mit dem er schon bei Slovan Liberec ein Sturmduo bildete, 2002 im UEFA-Cup-Viertelfinale an Borussia Dortmund scheiterte und später nach seiner Rückkehr aus Hannover nochmal die tschechische Meisterschaft feierte. Auch Nezmar hat zwei tschechische und einen slowakischen Titel auf seiner Visitenkarte stehen. Er drehte in der Synot Liga über 100 Mal zum Jubeln ab und wurde daraufhin von der tschechischen Ausgabe des kicker in den „Klub der Torjäger“ berufen.

Heute arbeitet der 37-Jährige als Sportmanager bei Slovan Liberec, seit 2012 trainiert er in Neugersdorf noch ein bisschen ab und hält die Oberliga auf Trab. Vergangenes Jahr wurde er mit 20 Buden Torschützenkönig der Süd-Staffel . Aktuell führt er das Ranking erneut mit 15 Treffern an.

Eine Loge beim VfL Wolfsburg

Präsident Lieb aber hat nicht nur auf kurzzeitigen Erfolg abgesehen, sondern auf einen gesunden Verein, der auch den Nachwuchs nicht vergisst. Nachhaltigkeit will der Mann hier schaffen, der nach der Wende vom Westen hinübersiedelte und einen Maschinenbaubetrieb etablierte. Ein Fußball-Verrückter, der auch eine Loge beim VfL Wolfsburg sein eigen nennen darf, wo er sein Verlangen nach der großen Fußballbühne zu stillen scheint. Denn in Neugersdorf werde man auch mit seinem Dazutun auf lange Sicht nicht mehr als Regionalliga-Fußball zu sehen bekommen. „Da müsste man schon mit einem Verein wie Budissa Bautzen fusionieren.“

Vor Jahren hatte er mal die Vision, aus mehreren Vereinen der Region einen schlagfertigen Zweitligisten zu machen. „So wild bin ich aber nicht mehr.“ Er hat sich damit abgefunden, dass eine Kleinstadt, die ohne Eingemeindungen nur an der 6000-Einwohnermarke kratzen würde, nicht zum Profifußball taugt. Nicht zuletzt der Spielerakquise wegen. „Was sollen die Spieler auch machen in Neugersdorf nach 16 Uhr, wenn sie kein Training haben?“

Die vierte Liga aber darf es schon nochmal sein. So wie zu Beginn der 2000er, als man noch mit Dresden, Jena und Magdeburg in einer Liga spielte. Das scheinbar letzte Ziel des Unternehmers, der viele Arbeitsplätze und weitere soziale Projekte geschaffen hat und seit 2003 Botschafter und Ehrenbürger der Stadt ist. So weit ist Jiri Stajner zwar noch nicht, der Aufstieg aber könnte auch sein letztes Ziel sein. Ob er nochmal Regionalliga spielen möchte? Mit bald 40 Lenzen auf dem Buckel? Stajner sagt: „Ich hoffe, nächstes Jahr.“

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