Nachmittags steuerte Fabian Herrmann einen Treffer beim 7:2-Kantersieg seines Offenburger FV bei, abends dann traf er dreifach an der Torwand im aktuellen sportstudio. Für den FUSSBALL.DE-Kandidaten war es also ein perfekter Samstag, ein Teamkollege hingegen muss nun die Einlösung seiner Wettschulden fürchten.
Dabei wurden in den Tagen vor dem TV-Auftritt zwischen Herrmann und seinen Teamkollegen zunächst keine Wetten abgeschlossen. „Natürlich gab es Sprüche im Training“, sagt Herrmann im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Die volle Konzentration aber habe dem Ligaspiel am Samstagnachmittag gegolten. Das gelang dem Stürmer und seinem Offenburger FV eindrucksvoll: Mit einem 7:2 gegen den FC Radolfzell festigte das Team die Spitzenposition in der Verbandsliga Südbaden, Herrmann zeigte mit einem Tor bereits seine Treffsicherheit.
Anschließend fuhr Herrmann mit seiner Frau sowie seinem Vater und Onkel nach Mainz. „Auf dem Weg dann habe ich die Nachricht bekommen, dass der Mannschaftsrat mir mit Strafen droht, wenn ich an der Torwand nicht mindestens zweimal erfolgreich bin“, berichtet Herrmann. Exakt jene Trefferzahl hatte der 30-Jährige vergangene Woche im Gespräch mit FUSSBALL.DE angekündigt. Eine mögliche Strafe sei laut Herrmann etwa gewesen, dass er beim Ende des Monats anstehenden Weinfest in Offenburg auf der Bühne ein Lied anstimmen muss.
Schmadtke „locker und sympathisch“
„Ich war vor dem Torwandschießen ganz entspannt“
Druck verspürt habe er wegen der Nachricht von der Mannschaft aber nicht. Auch das Wissen, im aktuellen sportstudio vor einem Millionenpublikum aufzutreten, sei für ihn kein Grund für allzu große Nervosität gewesen. „Ich war vor dem Torwandschießen ganz entspannt“, sagt Herrmann. Dafür habe auch sein Konkurrent an der Torwand gesorgt, Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke.
Denn traf Herrmann vor der Sendung im Backstage-Bereich. „Er war sehr locker und sympathisch, hat mir auch sofort das 'Du' angeboten“, sagt der Offenburger Stürmer. Schmadtke habe auch gleich das Tor sehen wollen, mit dem Herrmann das FUSSBALL.DE -Torwand-Voting gewonnen hatte. Von seinem artistischen Fallrückziehtreffer sei Schmadtke dann auch „beeindruckt“ gewesen.
Mitspieler droht Glatze
Das dürfte sich anschließend an der Torwand nicht geändert haben, denn dort zeigte Herrmann erneut sein fußballerisches Können. Während Konkurrent Schmadtke erfolgslos blieb, traf der Kandidat gleich dreifach. Nach zwei Treffern unten setzt Herrmann auch den letzten Schuss oben noch rein. Die angedrohte Strafe des Mannschaftsrats bleibt für den Stürmer des Offenburger FV damit aus.
Stattdessen wird Herrmanns Treffsicherheit nun für einen Teamkollegen zu einer haarigen Angelegenheit – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Mitspieler Stefano Anzaldi hatte Samstag nach dem Spiel kurz vor Herrmanns Abfahrt nach Mainz vollmundig versprochen, sich eine Glatze zu rasieren, sollte Herrmann beim Torwandschießen tatsächlich gewinnen. „Dienstagabend haben wir Training, mal sehen, ob er Wort gehalten hat“, sagt Herrmann. „Ansonsten werden wir als Mannschaft schon dafür sorgen.“
Autor/-in: Vincent Reinke