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Verhaltenskodex |15.06.2019|12:00

Kantersiege: Wie verhalten beim Schützenfest?

Das 8:0 der DFB-Auswahl als Vorbild: Kantersiege in der Kreisliga.[Foto: 2019 Getty Images]

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Im Eifer des Gefechts neigt der eine oder andere schon einmal zum Übertreiben. Wer kennt das nicht? Das eigene Team ist haushoch überlegen, und eigentlich kann der Sieg nicht deutlich genug ausfallen. Ein Gefühl, das jeder Kicker kennt - von der Königsklasse bis zur Kreisliga. Neulich bestens umschrieben von Marko Arnautovic, ehemaliger Bundesligastürmer und österreichnischer Nationalspieler. Was das alles mit der Kreisliga zu tun hat?  Joel Grandke erklärt es in seiner neuesten Ausgabe der Kolumne Amateur-Alltag .

Fußball-Weisheit #91: "Wir waren heute klar überlegen. Das hätte auch acht- oder neunstellig ausgehen können." (Österreichs Nationalstürmer Marko Arnautovic nach dem 4:1 gegen Nordmazedonien)

Da klimpert’s kräftig im Phrasenschwein. Das Kompliment, das Sportsfreund Arnautovic seiner Mannschaft im Interview nach dem EM-Quali-Spiel letzte Woche aussprechen wollte, in allen Ehren. Die Österreicher waren tatsächlich die deutlich bessere Mannschaft und hätten mit ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor eine noch klarere Angelegenheit aus ihrer Partie in Nordmazedonien machen können. Man muss die 90 Minuten allerdings nicht in voller Gänze geschaut haben, um mit Gewissheit sagen zu können, dass der Ex-Bremer mit seiner Einschätzung doch etwas über das Ziel hinausgeschossen ist. Trotz aller Überlegenheit lag ein 100.000.000:1 nun wirklich nicht in der Luft. Selbst eine Null auf österreichischer Seite weniger, was immerhin einen Unterschied von 90 Millionen Toren für sie bedeutet hätte, schien in relativ weiter Ferne. Auch an einem Sahnetag von Arnautovic und Co. wäre es wohl bei einem einstelligen (wenn auch einem hohen!) Ergebnis geblieben.

Die Kantersiege feierten in der letzten Woche allerdings Hochkonjunktur. Unsere DFB-Auswahl zelebrierte Spielfreude beim überzeugenden 8:0 gegen Estland, während die US-Amerikanerinnen bei ihrem WM-Gruppenspiel den völlig überforderten Thailänderinnen gar 13 Tore einschenkten. Die Anhänger der Siegerteams lassen sich bei solchen Ergebnissen natürlich von der Euphorie mitreißen, wenngleich zum Ende auch ein wenig Mitgefühl für die Gegner mitschwingen mag.

Nackenschläge im Minutentakt

Auf Amateurebene gibt es zwar keine Ergebnisse von astronautovic’schem Ausmaß, doch Resultate wie 8:0 oder auch 13:0 sind hier keine Ausnahme. Betrachtet man die Ligen im gesamten Bundesgebiet, finden an jedem Wochenende solche – und noch deutlich höhere – Schützenfeste statt, bei dem ein Team seinen Gegner in 90 Minuten überrennt. Die Gründe für solch einen Klassenunterschied variieren. Ein großes Gefälle in einer Liga, in der ein Team deutlich an der Tabellenspitze thront und schließlich den abgeschlagenen Tabellenletzten empfängt, ist eine nicht seltene Grundlage.

Das allein erklärt aber noch keine Klatsche im zweistelligen Bereich. Oftmals kommt der Faktor hinzu, dass der Fußball in der Kreisliga eben doch nur ein Hobby ist. Heißt: Im Laufe einer Saison gibt es immer mal wieder Spieler, die abspringen – teils berufs- und zeitbedingt, teils aufgrund fehlender Motivation. Letztgenanntes widerspricht natürlich jedem Ehrgeiz und Verantwortungsgefühl, das die meisten Mannschaftssportler in sich tragen und sie auch in schwierigen Zeiten an Bord hält. Doch nicht jeder ist aus diesem Holz geschnitzt. Wenn an einem Spieltag dann auch noch zwei bis drei Spieler kurzfristig absagen, weil sie "kurzfristig krank" geworden sind, reist ein Team auch mal ohne Ersatzspieler an, gelegentlich sogar mit weniger als elf Mann.

Es ist ein von der Schulmedizin bisher noch ungelöstes Kreisliga-Phänomen, warum sich vor allem in der Nacht von Samstag auf Sonntag so viele akute Erkrankungen häufen. Diese Ausfälle treffen natürlich nicht nur die Daheimgebliebenen (an dieser Stelle wünsche ich eine gute Besserung und "Prost, Konterbier!"), sondern die gesamte Mannschaft, die schließlich in Unterzahl in ein schier aussichtsloses Spiel gehen muss. Wenn dann nach nur wenigen Minuten die ersten Bälle im Netz zappeln, kann das Unheil schnell seinen Lauf nehmen. Man muss kein ausgebildeter Psychologe sein, um erahnen zu können, wie schwierig es ist, sich ab einem 5:0, 8:0 oder 13:0 noch voll zu motivieren. Wenn es fast im Minutentakt Nackenschläge hagelt, sinken die Köpfe irgendwann.

Hohn und Spott sind an dieser Stelle aber nicht angebracht. Wer selbst schon mal eine Pleite in solcher Höhe kassiert hat, wird sich mehrfach bei dem Gedanken erwischt haben, dass diese Schmach doch bitte endlich ein Ende nehmen solle. Doch wer sich bis zum Ende noch in die Bälle schmeißt und in die Zweikämpfe geht, darf durchaus mit erhobenem Haupt vom Platz gehen – egal, wie hoch die Klatsche am Ende auch ausgefallen sein mag. Das gilt besonders für die Spiele, in die man bereits in Unterzahl gegangen ist. Viele Teams treten in diesem Fall gar nicht an und überlassen dem Gegner kampflos die Punkte – eine weitaus traurigere Niederlage, als sie jede noch so hohe Schlappe auf dem Platz sein könnte.

Hampelmänner unerwünscht

Bleibt die Frage nach dem Umgang der Gewinnermannschaft mit dem eigenen Torfestival. Nach dem furiosen 13:0-WM-Sieg gegen Thailand ernteten die US-Frauen beispielsweise Kritik von verschiedenen Seiten. Der Vorwurf: Bis zum Ende hätten die Amerikanerinnen ihre Tore zu ausgiebig gefeiert. US-Legende Abby Wambach nahm ihre Landsfrauen hingegen in Schutz: Für viele Spielerinnen sei es die erste WM, außerdem ginge es auch um das Torverhältnis. Wem würde man da das Toreschießen und Jubeln verbieten wollen? Man sollte diese Debatte durchaus abkühlen und in Relation sehen. Wer so furios in das erste Großturnier seines Lebens startet und sich womöglich noch erstmals in dessen Torschützenliste einträgt, braucht nicht mit entschuldigender Geste zurück zur Mittellinie trotten. Natürlich dürfen die Spieler und Spielerinnen da ihren Emotionen freien Lauf lassen.

Entscheidend ist dabei nur, dass der Respekt vor dem Gegner gewahrt wird. Wer nach einem Treffer zum 11:0 vor den gegnerischen Spielern oder Fans provokant den Hampelmann macht, sollte tatsächlich eine Lektion über sportliche Werte erhalten. Das gilt für Teilnehmer einer WM genauso wie für die Akteure eines Amateurfußballspiels. Andererseits ist es weder unüblich noch verwerflich, ab einem bestimmten Spielstand ein paar Gänge herauszunehmen. So kam es im Extremfall (wir reden hier von Partien jenseits von 10:0) auch zu Spielen, in denen in den letzten 5, 10 oder auch 30 Minuten ein Nichtangriffspakt geschlossen wurde und die Begegnung – mehr oder weniger offiziell – bei dem bereits überdeutlichen Spielstand in eine Art Auslauf-Modus gesetzt wurde. Auch das mag in Absprache mit der gegnerischen Mannschaft eine Möglichkeit sein, wobei wir hier wirklich von absoluten Ausnahmefällen reden.

Kantersiege erleben wir auf kleinen Dorfsportplätzen also genauso wie in WM-Stadien. Am Ende spielt es keine Rolle, in welcher Arena und auf welchem Niveau die Partie ausgetragen wird: Solange Sportlichkeit und Respekt dem Gegner gegenüber gewahrt werden, darf sich ein Team auch durchaus in einen Rausch spielen und diesen nutzen. Und klar ist doch auch: Selbst ein impulsiver Marko Arnautovic hätte sich beim Treffer zum 100000000:1 gegen Nordmazedonien nicht mehr das Trikot vom Leib gerissen.


Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.

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