SG Germania Wiesbaden: Zwei Teams, 162 Tore!

Gemeinsam standen die erste und zweite Mannschaft der SG Germania Wiesbaden nach neun Kreisliga-Spieltagen an der Spitze der torgefährlichsten Amateurteams in ganz Deutschland. Wir haben bei den Hessen nach dem Erfolgsgeheimnis in der Offensive gefragt.

162 Tore aus 19 Spielen, zwischenzeitlich Platz eins und zwei in der FUSSBALL.DE-Tabelle der Teams mit der besten Torquote – und das als erste und zweite Mannschaft desselben Vereins! Die Ballermänner der SG Germania Wiesbaden können wohl getrost als Kreisliga-Experten bezeichnet werden. Hinter der konsequenten Spielweise der offensivstarken Teams steckt dabei eine klare Vorgabe: "Uns ist es wichtig, dass die Mannschaft bis zum Schluss hochkonzentriert ist und nicht abschaltet. Auch wenn es 10:0 steht, darf kein Schlendrian reinkommen", beschreiben die Trainer Michael Badal und Alexander Kopp den Auftrag für die erste Mannschaft, die in der Kreisliga A Wiesbaden derzeit mit 84:9 erzielten Toren an der Tabellenspitze steht.

Worte, die auch für zukünftige Gegner nichts Gutes ahnen lassen. Routinier Schambel Getnet war nach zehn Spieltagen für die erste Mannschaft bereits 15-mal erfolgreich, Ilias Amallah konnte den Kollegen - zusätzlich zu seinen elf Treffern - auch noch 16 Torvorlagen liefern.

Auch die "Zweite" trifft wie am Fließband

"Ein 5:4 ist immer schöner anzuschauen als ein 1:0"

Nicht minder erfolgreich waren die Torjäger der zweiten Mannschaft, bei der nach neun absolvierten Partien ein Torverhältnis von 78:8 zu Buche steht und mit Philipp Ahonyo (22 Tore) sowie Michael Lippert (17 Tore) gleich zwei SG-Akteure die Schützenliste der Kreisliga C anführen. Trainer Nenad Begic sieht das Toreschießen allerdings als Teamaufgabe und hebt die Leistung der gesamten Mannschaft hervor. "Ein Stürmer kann immer nur viele Tore schießen, wenn er eine gute Mannschaft hat, die ihm die Dinger auflegt. Die vielen Tore sind ein Verdienst des gesamten Teams", stellt der Coach klar. Kaum verwunderlich also, dass auch die "Zweite" der SG aktuell vom Spitzenplatz der Kreisliga C Wiesbaden grüßen darf.

Eine interessante Randnotiz findet sich beim Blick auf die höchsten Siege: Während die erste Mannschaft der Wiesbadener ihre beiden 20:0- und 18:0-Kantersiege auf heimischen Boden feiern durfte, waren es bei der zweiten Mannschaft die 17:0- und 19:1-Auswärtserfolge, die für einen beträchtlichen Teil der Torausbeute verantwortlich sind.

Den Aufstieg jedenfalls haben beide Teams der SG fest im Visier: "Wir sind durchaus mit beiden Mannschaften als Favorit in die Runde gestartet", erläutert Jugendleiter Martin Fraund, der an den Spieltagen auch die Organisation übernimmt, und fügt an: "Dass es dann bei beiden Mannschaften so gut läuft, ist natürlich super." Auf eine besonders offensive Herangehensweise, beispielsweise in der Jugendausbildung, setzen die Wiesbadener dabei nicht, auch wenn für Fraund klar ist: "Ein 5:4 ist immer schöner anzuschauen als ein 1:0". Die Zuschauer*innen werden ihm da sicherlich recht geben. Gegnerische Verteidiger und Torhüter vielleicht etwas weniger.