DFB-Pokal 24/25: Das sind die Amateurteams
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Hat schon gegen die ganz Großen des Weltfußballs gespielt: Martin Büchel (Nummer 13) vom FC Unterföhring. [Foto: Imago]
Martin Büchel hat am Wochenende keine Zeit für den FC Unterföhring. Schuld darin ist mal wieder die Uefa. Die hat einen Spieltag für die EM-Quailifikation angesetzt. Deshalb ist Büchel in Chisinau gefordert - rund 1700 Kilometer von Unterföhring entfernt. In der moldawischen Hauptstadt tritt er am Samstag um 18 Uhr für sein Land an. Büchel ist Nationalspieler Liechtensteins und will mit dem kleinen Fürstentum wieder für Aufsehen sorgen.
Dass ein Spieler aus der Fünften Liga zur Länderspielen reist, ist schon außergewöhnlich. Doch im 37.000-Einwohner-Staat Liechtenstein sind solche Geschichten normal. "Unsere Mannschaft besteht jeweils zur Hälfte aus Profis und Amateuren", erklärt Büchel. Er gehörte einst auch zu den Spielern, die mit Fußball ihr Geld verdienten. Mit 19 Jahren verließ Büchel Liechtenstein, wechselte vom FC Vaduz zum Schweizer Spitzenklub FC Zürich. Sein erster Trainer hieß Lucien Favre, einer seiner Mitspieler war Raffael. Während die beiden durchstarteten und mittlerweile mit Borussia Mönchengladbach die Bundesliga aufmischen, stagnierte Büchels Karriere. Es reichte nur zu 17 Ligaspielen in fünf Jahren.
"Vielleicht war der Sprung damals zu groß. Dazu kamen die ständigen Verletzungen", erzählt der Liechtensteiner. Mal setzte Büchel ein doppelter Bandscheibenvorfall außer Gefecht, dann zog er sich eine schwere Bänderverletzung zu. Zürich lieh den Mittelfeldspieler zwischenzeitlich aus. Unter Pierre Littbarski spielte Büchel eine Halbserie bei seinem Jugendverein FC Vaduz. Später sollte er Wettkampfpraxis bei der B-Mannschaft von Deportivo La Coruna sammeln. Die Monate in Spanien bezeichnet Büchel "als schönste Zeit der Karriere". Doch wirklich vorwärts ging es auch in La Coruna nicht.
"Vor zwei Jahren habe ich beschlossen, mehr Konstanz in mein Leben zu bringen"
"Vor zwei Jahren habe ich beschlossen, mehr Konstanz in mein Leben zu bringen", erzählt Büchel. Er beendete die Profikarriere und forcierte seine Ausbildung. An der Uni München schrieb sich Büchel für Osteopathische Medizin ein, eine Studentenwohnung fand er in Unterföhring, "Dass ich beim FCU gelandet bin, war reiner Zufall", sagt der 27-Jährige. Er ging eines Tages im Ort spazieren und kam am Sportpark vorbei. Büchel schaute sich die Mannschaft an und kam wieder. Diesmal mit seiner Sporttasche.
Mittlerweile ist er Stammspieler beim Bayernligisten . "Und seit einem Jahr auch mal ohne Verletzungen", betont Büchel. Der Verein passt zu ihm. Unterföhring hat sich in dieser Saison im oberen Tabellendrittel festgesetzt. "Vom Aufwand und Niveau ist es genau das, was ich mir vorgestellt habe", erklärt er. Das weiß auch Rene Pauritsch. Der Nationaltrainer beruft Büchel ständig in sein Aufgebot, gegen Moldawien wird er sein 49. Länderspiel bestreiten.
In den meisten Partien gab es für Liechtenstein Niederlagen. Doch Büchel hat mit seinen Landsmännern schon einige Überraschungscoups gelandet. Der Slowakei versauten sie durch ein 1:1 die Teilnahme zur WM 2014 - Büchel traf damals zur Führung. Mitte Oktober kam Montenegro mit Starstürmer Stevan Jovetic von Manchester City in Vaduz nicht über eine Nullnummer hinaus. Die Liechtensteiner gefallen sich in der Rolle des Spielverderbers. In dieser Qualifikation können sie auch noch Schweden, Österreich und Russland ärgern.
Vielleicht gelingt es Büchel auch, seine wertvolle Trikotsammlung durch einen Zlatan Ibrahimovic zu erweitern. "Ich bin eigentlich kein Trophäenjäger, aber ein paar Exemplare wollte ich schon haben", sagt der Liechtensteiner und grinst. Vor fast zehn Jahren tauschte er mit Superstar Cristiano Ronaldo das Trikot. "Damals war Luis Figo bei Portugal noch die große Nummer und deshalb begehrter", erzählt Büchel. Auch der Dress von Bastian Schweinsteiger gehört zu seiner Sammlung. Doch Büchels Lieblingsstück stammt aus Spanien. Andres Iniesta konnte er das Trikot noch einem Länderspiel abschwatzen. "Er gehört zu meinen absoluten Idolen. Es war schon klasse, gegen ihn einige Zweikampf zu gewinnen", sagt Büchel.
Im März 2015 will er versuchen, einen weiteren Lieblingsspieler aufzuhalten. Dann kommen die Österreicher mit David Alaba nach Vaduz. Den Allrounder des FC Bayern sieht Büchel gerne beim Spielen zu. In der EM-Quailifikation soll Alaba aber Probleme bekommen.
Zum Spiel gegen Österreich hat sich übrigens Büchels persönlicher Fanklub angekündigt. 30 Mitglieder vom FC Unterföhring fahren nach Vaduz. "Das passt vom Termin hervorragend. Wir haben mit dem Verein an dem Tag Gott sei Dank spielfrei", sagt Büchel lächelnd.
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