Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Geliebte Asche: Der Ex-Schalker Marvin Pachan kickt gerne in der Kreisliga. [Foto: Heiko Buschmann]
Ein Sonntagmittag in Gelsenkirchen-Hassel. Die rote Asche auf dem Nebenplatz auf der Sportanlage Lüttinghof ist nichts für feine Techniker. Weil hier oben auch noch ein kräftiger Wind weht, verspringt der Ball noch öfter als es den Spielern lieb ist, jetzt kommt es darauf an, wer seinen Körper einsetzen kann. Das perfekte Spiel für Marvin Pachan.
Der Kapitän des Erler SV ist in seinem Element und führt die Grün-Weißen zum zweiten Saisonsieg, 3:1 bei YEG Hassel II . Das war Mitte August - bis heute folgten acht weitere Siege in acht Spielen. "Schön auf dem Boden bleiben", rät der rechte Verteidiger der 08er. Dabei ist es gerade einmal ein paar Jahre her, dass er von der Bundesliga träumen durfte.
Pachan, gebürtiger Gelsenkirchener, durchlief ab der C-Jugend sämtliche Nachwuchsteams beim FC Schalke 04 und wurde mit 17 Jugend-Nationalspieler. Mit 19 unterschrieb er bei den Königsblauen einen Profivertrag und stand an der Schwelle zur Arena.
"Für mich ist das nur noch ein Hobby. Mir ist wichtig, dass ich mit meinen Freunden und Kollegen Fußball spielen kann"
Es blieb bei einigen Testspielen für die Profis und lehrreichen Trainingseinheiten mit Stars wie Manuel Neuer, Marcelo Bordon, Kevin Kuranyi und Gerald Asamoah. Zu einem Bundesligaeinsatz reichte es zwar nicht, doch in der zweiten Mannschaft wurde Pachan Stammspieler und kam in zwei Spielzeiten auf insgesamt 49 Partien in der Regionalliga, die letzte am 28. Mai 2011 mit einem 1:4 bei Bayer Leverkusen II.
Für Pachan ist es nur eine Erinnerung an eine ganz andere Zeit. Mit dem bezahlten Fußball hat er längst abgeschlossen. Nach insgesamt sechs Jahren auf Schalke wechselte er zum VfB Hüls und schaffte mit dem Werksklub vom Badeweiher zwar als Stammspieler sensationell den Aufstieg in die Regionalliga, verabschiedete sich dann aber nach nur einer Saison aus Marl. "Für mich ging es immer nur um Fußball, dabei habe ich meine Ausbildung vernachlässigt", weiß der Kämpfertyp.
Seitdem hat Pachan andere Prioritäten. Im Marienhospital Gelsenkirchen-Buer hat er eine Lehre zum Gesundheits- und Krankenpfleger begonnen. Ehrgeizig ist er allerdings immer noch, auch in der Kreisliga A . Weil die Arbeitszeiten im Krankenhaus nicht immer mit den Mannschaftseinheiten vereinbar sind, trifft er sich vormittags mit Trainer Rüdiger Kürschners zum Einzeltraining. "Marvin ist für uns ein Glücksgriff, sportlich und menschlich", freut sich der Coach über den "Promi" in seinen Reihen.
Seit dem Sommer 2013 kickt Pachan für den Traditionsklub, nachdem er zuvor eine Saison für die zweite (!) Mannschaft der SSV Buer aufgelaufen war. "Für mich ist das nur noch ein Hobby. Mir ist wichtig, dass ich mit meinen Freunden und Kollegen Fußball spielen kann", sagt er.
Weil viele seiner Kumpels vor einem Jahr von der Löchterheide zum Forsthaus gezogen waren, ist Pachan jetzt ein Erler – und glücklich mit seiner Entscheidung. "Wir haben eine tolle Kameradschaft und sportlich läuft es auch", betont der Abwehrspezialist.
Schließlich wären die 08er im Mai fast aufgestiegen und hatten sich mit dem Nachbarn Erle 19 bis zum letzten Spiel ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Nach dem Wechsel in die Staffel 1 des Kreises ist der Sprung in die Bezirksliga nun kein Muss, aber "dagegen wehren würden wir uns nicht", wie Coach Kürschners betont.
Mit Stars wie Pachan oder Kevin Adade, der schon für den SC Hassel in der Westfalenliga gespielt hat, sind die Erler aber der Topfavorit in ihrer Klasse. Nach den ersten zehn Spielen steht eine makellose Bilanz von zehn Siegen zu Buche, die Konkurrenz hisst schon die weiße Fahne.
Für Pachan ist das aber nicht mehr so entscheidend, ob es jetzt eine Klasse höher oder tiefer geht. Der Zug nach oben ist für ihn abgefahren. Zu seinen früheren Mitspielern von Schalke hat er keinen Kontakt mehr und in die Arena geht er auch nicht – das nennt man konsequent.
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