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|01.10.2014|12:45

Paris zeigt Fairplay: Lehrstunde für Fans

"Fair ist mehr" - das gilt auch für Fans auf den Rängen [Foto: imago sportfotodienst]

Bereits seit 1997 zeichnet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) besonders faire Spieler, Mannschaften und Vorstände aus. Die Initiative "Fair ist mehr" soll dazu beitragen, dass faires Verhalten positiv gesehen wird - und nicht als Hemmschuh des Erfolgs. Seit dem Start der Kampagne gingen fast 7000 Meldungen beim DFB und seinen Landesverbänden ein. Die aktuellen Sieger werden beim EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar in Nürnberg am 14. November (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) geehrt. DFB.de stellt vorab die fünf Amateure und zwei Profis vor, die sich in diesem Jahr vorbildlich fair auf dem Fußballplatz verhalten haben. Heute: Marcel Paris vom Berliner Landesligisten Fortuna Biesdorf.

Durch Biesdorf führt kein Ku’damm. Das Nachtleben lockt an den Prenzlauer Berg, und nicht hierhin an den östlichen Rand der Hauptstadt. Kreuzberg und Neukölln machen Schlagzeilen – Biesdorf eher nicht. Hier pulsiert Berlin etwas weniger aufgeregt, meist bleibt alles beim Alten. Marcel Paris bevorzugt ebenfalls diese Unaufgeregtheit. Der 32-Jährige verteidigt innen das Tor der ersten Herren des VfB Fortuna Biesdorf, der - ebenfalls gelebte Beständigkeit - eigentlich immer schon in der Landesliga, der zweithöchsten Berliner Spielklasse antritt. "Nein, nein", beschwichtigt Paris, "da war doch nichts dabei".

Eine Selbstverständlichkeit sei sein Handeln gewesen, seine direkte Ansprache der eigenen Anhängerschaft, er selbst hatte den Moment nach Abpfiff schon fast vergessen. Weil aber der Spielbeobachter seine Zivilcourage meldete, hat der Deutschen Fußball-Bund Marcel Paris nun nach Nürnberg eingeladen. Beim EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar wird er als einer von fünf Bundesssiegern geehrt.

Ansage an die Fans: "Danach hat sich die Lage beruhigt"

Beim Heimspiel der Biesdorfer gegen die SF Kladow hatten die Zuschauer den Schiedsrichter beschimpft und beleidigt. Marcel Paris fand den Anlass lächerlich. Er war sechs Jahre alt gewesen, da hatten ihn die Eltern in dem Klub angemeldet, in dem schon sein Großvater Jahrzehnte zuvor Fußball gespielt hatte. Jetzt im August 2013 hatte also ein Schiedsrichter ohne Folgen ein Abseits übersehen, Biesdorf führte 4:1, die Saison hatte gerade erst begonnen. Fußball-Alltag also, dachte Paris, kein Grund zur Aufregung. So um die 80, auch mal 100 Zuschauer schauen in der Landesliga zu. Marcel Paris ging auf die Tribüne zu und sprach die Fans einmal an: klar, eindeutig. "Danach hat sich die Lage beruhigt", sagt er, und fügt lachend hinzu: "Nachwirkungen hatte das auch nicht, ich kann gut mit unseren Fans und es kommt inzwischen auch keiner weniger."

Fußballer spielen oft so, als gäbe es keine Kulisse, das fokussierte Ausblenden des Umfelds ermöglicht erst die technische und taktische Klasse. Die Zuschauer materialisieren sich erst wieder nach dem Torerfolg. Im offenen Widerspruch begegnen Profis den Fans eigentlich nie. Und wenn es im großen Fußball doch mal vorkommt, dann wird die Sache meist furchtbar teuer und furchtbar peinlich. Sein Kung-Fu-Tritt 1995 gegen einen Chrystal-Palace-Anhänger brachten Eric Cantona neun Monate Sperre und 120 Stunden Sozialarbeit. Paolo Guerero bezahlte seinen Wurf mit gefüllter Plastikflasche vor rund vier Jahren mit der höchsten Geldstrafe in der HSV-Geschichte, irgendwo zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Und Stefan Effenberg reagierte auf die Provokationen der deutschen Fans nach schwacher Leistung mit gestrecktem Mittelfinger. Er musste von der WM 1994 vorzeitig abreisen.

Ausraster, Entgleisungen, Kontrollverluste. Auch Marcel Paris hatte sich geärgert, als die Zuschauer kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit den Schiedsrichter wegen eines ausgebliebenen Pfiffs beleidigten. Doch Marcel Paris behielt die Ruhe. "Du Vollidiot!" und "Du Blinder!" schallten Rufe von der kleinen Tribüne. Ein paar Schritte ging Paris dorthin, damit ihn jeder gut verstehen konnte, und sagte: "Ruhe! So etwas brauchen wir hier nicht, geht nach Hause." Nachhause gehen ist nicht so die Sache Berliner Fußballfans, aber überzeugen konnte er sie dennoch. Der Schiedsrichterbeobachter schrieb in seinem Bericht: "Marcel Paris bezog deutlich Position gegen seine eigenen Zuschauer und bereinigte damit die Situation. Bis zum Abpfiff gab es keinerlei Kommentare mehr gegen die Entscheidungen des Schiedsrichters."

Seit 26 Jahren im Dienste der Fortuna

32 Jahre alt ist der Angestellte der Agentur für Arbeit inzwischen, er selbst meint, dass "die Schritte jetzt etwas schwerer werden". Seit nunmehr 26 Jahren kickt er schon für die Fortuna, in der D-Jugend zusammen mit Robert Huth, der hier beim 1905 gegründeten Klub seine Laufbahn begann. Zur Fußballabteilung des ältesten Sportvereins im Viertel gehören zwölf Jugendmannschaften, drei Herren- und fünf Altersteams. Mit 450 Mitgliedern ist Fortuna Biesdorf ein beliebter Sport-Treffpunkt. "Man muss nicht so rumpöbeln, ich fand’ das einfach unangemessen", erklärt Paris, warum er im vergangenen Sommer so entschlossen die Zuschauer ansprach.

Er stellte sich einem Konflikt, der Erfolg seines Handelns war keine sichere Sache, er handelte öffentlich und tatsächlich stand er alleine rund 80 aufgebrachten Fußballfans gegenüber. Auch wenn Marcel Paris den Vorfall runterspielen will, darf man sein Verhalten schon als das bezeichnen, was es war: Zivilcourage. Für Fortuna Biesdorf hat längst die neue Saison begonnen, Marcel Paris spielt wie immer Innenverteidiger, man liegt unaufgeregt auf dem 7. Tabellenplatz. Alles ist beim Alten in Biesdorf. Und doch irgendwie etwas besser.

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