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Integration |16.03.2017|15:30

Altenessen: Erst Sieger, dann am Pranger

Hand drauf: Fair Play soll von den Spielern des BV Altenessen (in Blau) wieder gelebt werden. [Foto: FUNKE Foto Services / Knut Vahlensieckh]

Am Freitag wird im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund zum zehnten Mal der DFB- und Mercedes-Benz Integrationspreis verliehen. 2009 erhielt der BV Altenessen die Auszeichnung in der Kategorie "Verein". Doch nur wenig später machte der Klub Negativschlagzeilen. "Brutalo-Kicker" und "Prügel-Klub" hieß es. FUSSBALL.DE beleuchtet die Situation in Essen heute und lässt Verantwortliche zu Wort kommen.

Der Tiefpunkt war erreicht, als Stefan Raab in seiner Satiresendung TV Total über den BV Altenessen kalauerte und dem traditionsreichen Verein aus dem bevölkerungsreichsten Stadtteil Essens immer neue, immer schlimmere Etiketten umgehängt wurden. Plötzlich waren sie die "Brutalo-Kicker", der "Prügel-Klub". Bodo Hanenberg, damals wie heute Präsident des Klubs, erinnert sich an eine schwere Zeit: "Wenn du als Sieger des DFB- und Mercedes-Benz Integrationspreises plötzlich dastehst als das Böse im Fußball schlechthin, dann hast du erstmal ein Problem. Und wir hatten riesige Probleme."

Was war passiert? Der Kapitän der 1. Mannschaft hatte einen Schiedsrichter bei einem Kreisligaspiel im März 2015 angegriffen. Ein Stoß, ein Schubser? Der Unparteiische ging zu Boden. Bis dahin hatte es zwar beim Tabellenersten der Kreisliga B Essen Nord-West keinerlei Vorfälle gegeben, doch zwei Spiele der Reserve waren bereits im Abbruch geendet. Eine Massenschlägerei von Spielern wie Zuschauern musste von der Polizei beendet werden. Schlimmer noch: Zwei Wochen zuvor war im Essener Fußball ein Schiedsrichter nach einem Faustschlag ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nicht bei einem Spiel des BV Altenessen. Aber derlei Details zählten jetzt nicht mehr. Die Stimmung, urteilt Haneberg, "war sehr aufgeheizt". Mit dem neuen Übergriff endete schlagartig jede Differenziertheit. Rund um den strahlenden Integrationspreissieger von 2009 wurde es im März 2015 sehr schnell sehr dunkel.

In Existenz gefährdet

"Wenn Du plötzlich dastehst als das Böse im Fußball schlechthin, dann hast du erstmal ein Problem. Und wir hatten riesige Probleme"

Sechs Jahre zuvor noch hatten die BVA-Verantwortlichen im Scheinwerferlicht auf der Bühne in Duisburg gestanden. Der BV Altenessen hatte damals im Beisein von Nationalmannschaftsmanager und Europameister Oliver Bierhoff, selbst in Essen aufgewachsen, und der "Global-Diversity"-Leiterin von Mercedes-Benz den 1. Preis in der Kategorie Verein erhalten. Auf den Strukturwandel im Essener Norden hatte der 1906 gegründete Klub nach Meinung der Jury vorbildlich reagiert. Isoliert im eigenen Revier, war der Klub über Jahre dahingesiecht. Immer weiter zurück gingen die Mitgliederzahlen. Dass 70 Prozent der Kinder im 17.000 Einwohner zählenden Stadtteil einen Migrationshintergrund hatten, davor verschloss man bei dem Traditionsklub, der 1926 im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft stand, lange Zeit die Augen.

Mit Hanenberg und Günter Kropp, dem ehemaligen Vorsitzenden des Essener Sportbundes, kam frischer Wind in den Verein. Ein Arbeitskreis Migration wurde eingerichtet, viele machten mit – der türkische Elternverband Essen, das Jobcenter Essen, die Ditib-Moschee Altenessen, die Sportjugend NRW. Man war vernetzt und voller Tatendrang. Der Klub bot im islamischen Gotteshaus des Viertels ein Mutter-Kind-Turnen an. Die Hälfte der Trainer waren Migranten. Für einen Moment galt der BV Altenessen als ein Vorbild dafür, wie man als urbaner Fußballverein dem Strukturwandel erfolgreich begegnen kann. So wie Altenessen wollte man sein. Bis sich alles schlagartig änderte.

Obwohl fast zwei Jahre seit den Vorfällen vergangen sind, ist Bodo Hanenberg immer noch davon angefasst. "Was damals passierte, gefährdete kurz die Existenz des Vereins", sagt er. Hat er sich alleingelassen gefühlt? "Aber wie", sagt Hanenberg: "Ich fühlte mich an den Pranger gestellt."

Der Klub spaltet bis heute

Erstinstanzlich wurde der BVA-Kapitän für den Angriff auf den Schiedsrichter lebenslang gesperrt. Es kam noch schlimmer. Denn nun riefen die 14 Gegner in der Kreisliga B einen Boykott aus. Auch vor dem Boykott führte der BVA die Tabelle mit zehn Punkten Vorsprung an. Aber jetzt gewann BV Altenessen die Spiele, weil kein Gegner mehr antreten wollte. "Die hatten Angst", sagt Thorsten Flügel. Der Vorsitzende des Essener Fußballkreises sieht die Lage so: "Der Verein spaltet bis heute die Fußballer." Mit 20 Siegen in 20 Spielen stieg man auf. Eine große Zeitung druckte das Foto eines leeren Platzes und schrieb "Hier gewinnt BV Altenessen ein Heimspiel". Stefan Raab kalauerte, schon die Eltern hätten einem beigebracht: "Mit Essen spielt man nicht."

Der angegriffene Schiedsrichter musste nie im Krankenhaus behandelt werden. In der Berufung wurde die Sperre auf zweieinhalb Jahre, zum Teil auf Bewährung, reduziert. Mit Otto Prell übernahm ein als willensstark geltender Trainer beim BVA. Die 2. Mannschaft löste Hanenberg komplett auf. Insgesamt 20 Spieler mussten den Verein verlassen. Seit langem ist es ruhig, sportlich ist der nächste Aufstieg möglich.

Konfliktpotenzial unterschätzt

Rückblickend sagt Hanenberg: "Ich glaube nicht, dass es ein Fehler war, dass wir unseren Verein für Migranten attraktiv gemacht haben. Wir haben versucht, unseren Stadtteil im Verein abzubilden, und das machen wir heute noch."

Seit drei Jahren ermitteln der DFB und seine Landesverbände über den Online-Spielberichtsbogen ein Lagebild des Amateurfußballs. Bei rund 1,33 Millionen erfassten Spielen während der vergangenen Saison kam es in 589 Fällen zu einem Spielabbruch. Das entspricht 0,04 Prozent aller Spiele. Thorsten Flügel meint: "Altenessen hat damals einfach die falschen Spieler reingeholt, die haben nicht auf die menschliche Komponente geachtet. Im Amateurfußball leben wir doch nicht auf einer Insel der Glückseligkeit."

"Ich will nichts beschönigen", sagt BVA-Präsident Hanenberg: "Wir haben das Konfliktpotenzial innerhalb der verschiedenen Ethnien unterschätzt. Es gab Reibungen zwischen Türken und Kurden. Auch inner-islamische Differenzen zwischen Schiiten und Sunniten spielten eine Rolle. Darauf waren wir nicht vorbereitet."

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