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Regionalligist Wacker Nordhausen |18.10.2015|16:00

Piplica: Einst der Depp, heute Torwarttrainer

Gute Laune beim Training: Tomislav Piplica (rechts) ist nun für Wacker 90 Nordhausen tätig. [Foto: Hebestreit]

Es war ein diesiger Oktober-Nachmittag, als FUSSBALL.DE Tomislav Piplica in Nordhausen besuchte. Keiner der „besonderen Tage, für die ich geboren wurde“, wie er später im Interview feststellte. Mittendrin in seiner Torwartgilde absolvierte der 46-Jährige mit einem Kreisspiel die Aufwärmeinheit. Dann startete er ein Training mit Fangübungen. Hunderte von Bällen haute er seinen Keepern um die Ohren und kam nach etwa einer halben Stunde selbst auf Betriebstemperatur. „Pipi“, wie man ihn einst beim Ex-Bundesligisten Energie Cottbus nannte, entledigte sich seiner Trainingsjacke und machte mit lauten Kommandos und Mordsschüssen weiter. Übung für Übung machte er seinen Jungs vor.

Tomislav Piplica hatte nicht nur sechs schöne Jahre mit den Lausitzern in der deutschen Beletage des Fußballs erlebt, sondern noch so manch andere „besondere Tage“ hinter sich gebracht. Mit Jugoslawien wurde er U 20-Weltmeister, in Cottbus veranstaltete man ihm zu Ehren ein denkwürdiges Abschiedsspiel und als Torwarttrainer der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina erlebte er im vergangen Jahr live die Fußball-WM in Brasilien. Mehr dazu im großen Interview mit FUSSBALL.DE -Mitarbeiter Roland Hebestreit .

"Was kann einem Fußballer Besseres passieren, als in Brasilien, im Maracana-Stadion, vor einer Riesenkulisse gegen Argentinien zu spielen? Ich bin wohl für besondere Tage geboren!"

FUSSBALL.DE: Herr Piplica, wann und wo begann Ihre Fußballkarriere?

Tomislav Piplica: Schon im Alter von vier, fünf Jahren. Da habe ich mit meinen Freunden auf der Straße gespielt. Das ist ja jetzt nur noch recht selten zu sehen. Uns hat dieser Riesenspaß gemacht. Mit zwölf Jahren habe ich dann begonnen, in einem Verein organisiert Fußball zu spielen. Das war beim NK Iskra Bugojno im heutigen Bosnien-Herzegowina. Die Männermannschaft spielte damals in der zweiten jugoslawischen Liga. Im ersten halben Jahr war ich noch Feldspieler. Erst als sich unser Torhüter verletzte. wechselte ich in die Kiste. Später hat auch der Torwarttrainer der damaligen ersten Mannschaft eine Trainingseinheit beobachtet. Ich war gut in Form und zeigte einige tolle Paraden. Das war ihm ein Schulterklopfen wert. Das weckte in mir den Ehrgeiz und ich blieb Torhüter. Es hat mir viel Spaß gemacht im Tor zu stehen.

Einige Zeit spät ging es ja dann nach Deutschland. Wann und warum?

Piplica: Eigentlich war das für mich als aktiver Fußballer schon ziemlich spät. Ich war immerhin schon 29 Jahre alt. Der Bürgerkrieg hat vieles kaputt gemacht. Ich blieb zunächst noch, denn schließlich war ich mit der jugoslawischen U 20-Nationalmannschaft einst Weltmeister geworden und sah eine Perspektive in der kroatischen Liga. Der Krieg wurde immer schlimmer. Schließlich ging es dann doch nach Deutschland zu Energie Cottbus.

1987 bei der U 20-Weltmeisterschaft in Chile konnten Sie das Finale gegen Deutschland mit 5:4 im Elfmeterschießen für sich entscheiden. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran?

Piplica: Das war ein super Erlebnis. Ich war noch nicht einmal 19 und durfte dabei sein, als wir zum Beispiel zum Eröffnungsspiel gegen Chile von fast 70.000 Zuschauern begrüßt wurden. Das hatten wir noch nie erlebt und wir waren davon sehr beeindruckt. Uns hatte keiner auf der Rechnung. Wir trafen auf Topteams, wie die beiden deutschen Mannschaften und Brasilien. Von unseren Gegnern kannten wir die meisten nur aus dem Fernsehen, und auf einmal schlägst du diese Mannschaften. Das war ein Hochgenuss. Es war eine wunderschöne Zeit, auch wenn ich leider nicht zum Einsatz kam. Mit Dragoje Lekovic hatten wir einen Klassetorhüter. Unser Trainer Mirko Josic hatte keinen Grund, auf dieser Position zu wechseln.    

Wie genau kam es dann zum Wechsel nach Cottbus? Hatte man Sie schon länger beobachtet?
Piplica: Es war mehr oder weniger Zufall. Der damalige Stammtorhüter Kay Wehner zog sich im Urlaub einen Kreuzbandriss zu und die Cottbuser suchten schnellstmöglich einen Ersatz für ihn. Gemeinsam mit meinem Berater und auf Empfehlung meines Freundes Antun Labak, der damals schon in Cottbus spielte, fuhren wir nach Österreich und trafen uns dort mit den Verantwortlichen von Energie. Wir vereinbarten recht schnell ein Probetraining und man verpflichtete mich.

In Cottbus wurden Sie recht schnell zum Publikumsliebling. Da gab es in einer Saison sogar einmal zwei verschiedene Autogrammkarten von Ihnen. Warum?

Piplica: Ich hatte viele gute Jahre in Cottbus und denke gern daran zurück. Bei den erfolgreichsten Cottbuser Fußballzeiten war ich dabei. Wer hätte schon gedacht, dass wir einmal in die Bundesliga aufsteigen würden. Das haben wir als Mannschaft mit viel Herz und Leidenschaft geschafft. Wir waren eine verschworene Truppe. Es hat viel Spaß gemacht. Das haben auch die Fans gesehen. Sie machten mich zum Lieblingsspieler. Irgendwie fiel ich auch durch meine langen Haare auf, die ich im Spiel immer zusammengebunden hatte. Die wollten mich auch einmal mit offenen Haaren sehen und so kam es dazu, dass ich zwei Autogrammkarten hatte. Einmal mit Zopf und einmal mit offenen Haaren.

Dann gibt es ja noch die Geschichte mit dem Eigentor in der Saison 2000/01 gegen Borussia Mönchengladbach. Einen Schuss von Marcel Witeczek landete von Ihrem Kopf im eigenen Tor. Wie haben Sie diese Szene damals gesehen?

Piplica: Ich war mir hundertprozentig sicher, dass der Ball über das Tor gehen würde. Es war aber nicht so und es sah dann schon komisch aus, als er von meinem Hinterkopf ins Netz rutschte. Aber mit so einem Tor kannst Du eben auch bekannt werden. Tausend tolle Paraden machen Dich nicht so berühmt, wie dieser verdammte Treffer. Die Presse stürzte sich damals auf diese Szene und schrieb Geschichten. Doch das war ja nicht alles. Ich spielte eigentlich eine super Saison. Am nächsten Spieltag trafen wir auf den VfB Stuttgart (0:0), da habe ich trotz eines gebrochenen Fingers weiter gespielt und meinen Kasten sauber gehalten. Da war dieses dumme Gegentor für mich ganz schnell vergessen.

Sie waren bekannt dafür, und wohl auch beliebt, dass Sien sehr oft Ausflüge aus dem Strafraum gemacht haben. Wenn das heute zum Beispiel ein Manuel Neuer macht, dann spricht man von modernem Torwartspiel. Wie sehen Sie das? Waren Sie ein Vorreiter dessen?

Piplica: Das ist unsere Mentalität. Auch bei Manuel Neuer ist das kein Zufall. Schließlich hat er in Toni Tapalovic einen kroatischen Torwarttrainer. Natürlich haben einige mein Spiel diesbezüglich auch kritisiert. Es konnte aber auch jeder sehen, dass ich durch diese, damals ungewöhnliche, Spielweise so manch heikle Situation gut lösen konnte. Da waren auch Risiken dabei, aber ich tat dies nicht für mich, sondern für die Mannschaft.

Konnte der damalige Energie-Cheftrainer Eduard Geyer damit leben?

Piplica: Wenn er nicht damit einverstanden gewesen wäre, dann hätte ich wohl nicht so lange bei Cottbus gespielt. Er ist mit meiner Art und Weise des Torwartspieles gut klar gekommen.

Welches Fazit ziehen Sie zu der Cottbuser Zeit?

Piplica: Ich bin darüber sehr glücklich und stolz. Schließlich habe ich, als bisher einziger Fußballer bei Energie, ein Abschiedsspiel bekommen. Vor einem vollen Stadion, 15.000 Zuschauer. Das war damals ein Riesending. Da traf der FC Energie Cottbus auf das „Pipi-Team“. In meiner Mannschaft spielten u. a. Sergej Barbarez, Ivica Grlic, Zvonimir Soldo und Josip Simunic. Als Trainer unseres Teams fungierte Milan Sasic. Es war ein Superabend.

Nach der Beendigung der aktiven Laufbahn sind Sie in das Trainergeschäft eingestiegen. Worin bestand Ihre Motivation für diese Entscheidung?

Piplica: Ich habe mir die Entscheidung, ins Trainergeschäft einzusteigen, nicht leicht gemacht. Aber ich wollte unbedingt auch eine andere Seite des Fußballgeschäfts kennen lernen. Dazu, und dies war mir klar, brauchte ich eine Ausbildung. Nur die Tatsache, dass ich vielleicht ein guter Fußballer war, wird dazu nicht reichen. Ich wollte und will in dieser neuen Tätigkeit so wenig Fehler wie möglich machen. Mit dieser Qualifikation stehen mir alle Türen offen. Ob Sportdirektor, Cheftrainer oder Nachwuchskoordinator, ich könnte jetzt alles machen. Ich begann als Co-Trainer der U 23 von Energie Cottbus und machte, von Cottbus finanziell unterstützt, beim Fußballverband von Bosnien-Herzegowina, meinen Trainerschein. Da gab es wie in Deutschland eine Sonderregelung für verdienstvolle Spieler. In relativ kurzer Zeit bekam ich dann den Abschluss als UEFA-Fußball-Lehrer. Derzeit wird geprüft, diesen Abschluss auch in Deutschland anzuerkennen. Vielleicht bin ich in ein paar Wochen dann auch ein deutscher Fußball-Lehrer. Alle dazu nötigen Unterlagen habe ich beim DFB schon eingereicht.

Wie ging es weiter im Trainergeschäft?

Piplica: Aus Cottbus bin zum FC Carl Zeiss Jena gegangen und war dort ein Jahr lang Torwarttrainer. Es folgte der Wechsel zum SC Hartenfels Torgau, wo ich zunächst Sportdirektor und später Cheftrainer wurde. 2012 suchte dann der Oberligist FC Eilenburg einen Torwart. Ich war immerhin schon 43 Jahre alt und eigentlich nicht mehr bereit wieder aktiv zu werden. Aber der Präsident der Eilenburger, Gerd Stephan, hat mich bekniet, zumindest zu Saisonbeginn auszuhelfen, da sich der Stammtorhüter verletzt hatte und die Transferliste bereits geschlossen war. Aus den geplanten fünf Spielen wurden dann am Ende der Saison insgesamt 30. Danach wurde ich dort Cheftrainer. Gleichzeitig übernahm ich Torwarttrainerposition beim SSV Markranstädt. Der Höhepunkt war aber meine Tätigkeit von 2010 bis 2015 als Torwarttrainer der Nationalmannschaft von Bosnien-Herzegowina. Wir hatten uns 2014 erstmals für eine WM qualifiziert. Das machte mich wieder einmal richtig stolz und es war ein einmaliges Erlebnis. Was kann ein Fußballer besseres passieren, als in Brasilien, im Maracana-Stadion, vor einer Riesenkulisse gegen Argentinien zu spielen? Ich bin wohl für besondere Tage geboren! Seit dem Sommer bin ich Torwarttrainer beim Regionalligisten FSV Wacker 90 Nordhausen. Ich muss jetzt meinen Sohn (14) unterstützen, der von Leipzig zum FC Carl Zeiss Jena gewechselt ist und dort, allerdings als Feldspieler, in der U 15 spielt.

Jetzt widmen Sie sich also ganz stark dem Torwartnachwuchs im Amateurbereich. Was ist für einen jungen Torwart wichtig? Was bringen Sie ihnen bei?

Piplica: Neben dem Schulsport widme ich mich den Torhütern des FSV Wacker. Es gibt beim Torwartspiel keine großen Unterschiede in der Taktik zwischen Profi und Amateur, auch wenn das Niveau natürlich unterschiedlich ist. Wichtig ist, dass die Jungs Talent besitzen, ehrgeizig sind und nicht so schnell aufgeben. Sie müssen Mut haben, sonst haben sie keine Chance. Je nach Qualität der Spieler habe ich bestimmte Trainingsmethoden. Für jede Trainingseinheit muss man als Trainer gut vorbereit sein. Es ist immer zu beachten, welche Schritttechnik oder welche Technik des Fanges wichtig ist. Da lasse ich mir immer etwas Neues einfallen. So habe ich in Jena mit einem extra schweren Torwartball trainiert. Ich kann den Jungs da noch vieles zeigen und vormachen. Dazu muss ich natürlich fit sein und kann nicht mit einem dicken Bauch auf den Rasen kommen. Gerade im Amateurbereich ist es wichtig, immer wieder eigene Torwarttalente zu entwickeln. Das ist auch meine Berufung.

Und wie hält sich Tomislav Piplica fit?

Piplica: Ich mache fast alles mit und laufe viel gemeinsam mit meinem Sohn. Darüber hinaus spiele ich noch in der Ü 40-Auswahl Sachsen. Im Jahr absolvieren wir zirka zehn bis 15 Spiele. Da sind auch einige andere bekannte Ostfußballer dabei, u.a. Steffen Heidrich, Steffen Karl und Olaf Renn. Unser Trainer ist „Dixi“ Dörner aus Dresden. Das macht uns gemeinsam Riesenspaß und hält auch fit.

So trainiert Tomislav Piplica die Torhüter in Nordhausen - unser Video:

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