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[Foto: Lüneburger SK/FC Adonis]
Für den Lüneburger SK Hansa aus der Regionalliga Nord wird Marco Schuhmann voraussichtlich frühestens im September in einem Pflichtspiel auf dem Platz stehen. Schon in dieser Woche hält der Sommerzugang vom Ligakonkurrenten SV Drochtersen/Assel jedoch die Farben seines neuen Vereins virtuell hoch. Der 25-Jährige nimmt an einem großen eSport-Turnier des Fußball-Fachmagazins kicker teil.
Gespielt wird bei der zweiten Auflage des "Heimspiel-Cups" die Fußball-Simulation "FIFA 20". Die Teilnehmer - bei der ersten Auflage des Turniers im April waren es 3700 Zocker - treffen dabei mit Hin- und Rückspielen im K.o.-System aufeinander. Dabei tritt jeder Spieler stellvertretend für seinen Amateur-Fußballverein an. Ab dem Achtelfinale werden die Partien live übertragen. Der Turniersieger gewinnt 1000 Euro für die Vereinskasse, der Zweitplatzierte erhält einen Kickertisch für das Klubheim. Für Platz drei und vier gibt es noch jeweils zwei Trikotsätze für den Verein.
"Ich habe mir gedacht, das wäre doch ein schönes Antrittsgeschenk, wenn ich bei dem Wettbewerb etwas für den LSK gewinnen könnte", so Marco Schuhmann im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Der Außenbahnspieler hat sich dem Lüneburger SK bereits zum dritten Mal in seiner Karriere angeschlossen. Beim LSK durchlief der gebürtige Lüneburger ab der U 17 die Nachwuchsabteilung und schaffte dort auch den Sprung in die Regionalliga Nord.
"Ich denke, dass es mir an der Spielkonsole hilft, dass ich Fußballer bin"
Nach zwischenzeitlichen Stationen beim ZFC Meuselwitz und FC Anker Wismar kehrte Schuhmann 2016 nach Lüneburg zurück. Es folgten die Wechsel zur SV Drochtersen/Assel und dem luxemburgischen Erstligisten Union Titus Petingen. "Durch die Regelung dort, dass pro Spieltag von den 16 Spielern im Kader mindestens sieben einheimisch sein müssen, waren meine Chancen auf Einsätze ein wenig eingeschränkt", so Schuhmann. "Dennoch war es eine tolle Erfahrung. Wir haben sieben, achtmal pro Woche trainiert. Durch die Entfernung zur Heimat habe ich noch mehr gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen."
Für mehr Spielpraxis folgte sechs Monate später der Schritt zurück zur SV Drochtersen/Assel, bei der Schuhmann bis zuletzt unter Vertrag stand. "Im November musste ich mich an der Hüfte operieren lassen. Da ich anschließend nicht viel machen konnte und dann noch die Corona-Pandemie dazukam, habe ich mich mehr mit Videospielen beschäftigt. So konnte ich zumindest virtuell meiner Leidenschaft für Fußball nachkommen."
Das Interesse an Videospielen hatte Schuhmann schon 2004 entdeckt. "Der damalige Freund meiner sechs Jahre älteren Schwester Therese hat oft seine Spielkonsole mitgebracht und dann auch mit mir gespielt. Nicht viel später hatte ich dann auch eine eigene Spielkonsole und seitdem eigentlich jedes Jahr auch die neueste Fußballsimulation."
Über einen Kumpel, der ebenfalls im eSport-Bereich unterwegs ist, nahm Schuhmann vor einigen Wochen an einem Charity-Turnier der eSport-Abteilung des Drittligisten SV Meppen teil - und wurde unter dem Nutzernamen "Schuminho-94" auf Anhieb Dritter. "Ich werde von meinen Freunden Schumi gerufen. Da ich bei der Fußballsimulation gerne Tricks zeige, habe ich die Endung in Anlehnung an einige brasilianische Fußballer genommen. Die 94 steht für mein Geburtsjahr."
Das gute Abschneiden beim Turnier sorgte dafür, dass Marco Schuhmann vom eSport-Team "FC Adonis" angesprochen wurde. "Auch der SV Meppen hat Interesse gezeigt, die Anfrage des FC Adonis war aber konkreter. Max Nottka und Alexander Brunst, der mittlerweile als Torhüter beim Drittligisten 1. FC Magdeburg unter Vertrag steht und den ich noch aus den Duellen in der Regionalliga Nord kenne, hatten den Verein erst kurz zuvor gegründet."
Neben Schuhmann ist mit dem erst 15 Jahre alten Nico Gast ein weiterer Spieler für den "FC Adonis" im Einsatz. "Ich gehöre mit meinen 25 Jahren schon eher zu den älteren Teilnehmern im eSport." Mit einem Augenzwinkern sagt Schuhmann: "Für mich ist es aber wie bei einem guten Wein: Je älter, desto besser." Trainiert werden die beiden von Christian Blau. Außerdem hat der Verein mit Tobias zur Heide einen Grafiker und mit Fabian Rehburg einen Verantwortlichen für den Social-Media-Bereich.
"Wir machen alles unentgeltlich", berichtet Marco Schuhmann. "In den nächsten Wochen werden wir sportlich sehen, wo wir stehen. Vielleicht nehmen wir auch noch weitere Spieler dazu." Der ungewöhnliche Name des eSport-Vereins in Anlehnung an Adonis, den griechischen Gott der Schönheit und der Vegetation, geht auf einen Livestream des Vereinsgründers Alexander Brunst zurück. "Als er einem anderen Spieler zugeschaut hatte, kam von ihm der Spruch: Uff, der hat einen Körper wie Adonis!"
Sowohl auf dem realen Rasen für den Lüneburger SK, als auch auf dem virtuellen Spielfeld für den "FC Adonis" will Schuhmann sportlich "alles mitnehmen, was möglich ist. Ich denke, dass es mir an der Spielkonsole hilft, dass ich Fußballer bin. Ich kann so schon einige Laufwege vorausahnen oder in schwierigen Situationen fokussiert bleiben."
Schuhmann ist zuversichtlich, den realen Fußball und den eSport auch dauerhaft unter einen Hut zu bekommen, wenn der Ball in der Regionalliga Nord wieder rollt. "Es gibt auch höherklassig einige Fußballer, die auf hohem Niveau an der Videokonsole spielen", stellt er klar: "Dazu gehört zum Beispiel Sascha Mockenhaupt vom Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden. Sobald ich jedoch merken sollte, dass meine Leistung für den LSK leiden würde, werde ich meine Tätigkeit im eSport natürlich etwas zurückschrauben. Ich bin aber ehrgeizig genug, um auf beiden Spielfeldern so gut wie möglich abzuschneiden."
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