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[Foto: imago images/Noah Wedel]
Der SV Rödinghausen , Spitzenreiter der Regionalliga West , wird beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) keinen Zulassungsantrag für die kommende Saison in der 3. Liga stellen. Das teilten die Ostwestfalen am Donnerstag offiziell mit, nachdem die Vereinsführung Trainer Enrico Maaßen und die Mannschaft über die Entscheidung informiert hatte. Bis zum 2. März hätte der Verein noch Zeit gehabt, die Zulassungsunterlagen einzureichen.
"Ich bin froh, dass wir alle gemeinsam rechtzeitig zu einer Entscheidung gekommen sind, die dem SV Rödinghausen eine nachhaltige und gesunde Zukunft sichern wird", erklärt Geschäftsführer Alexander Müller. "Wir haben die Anforderungen des DFB bis ins letzte Detail geprüft, gerechnet, diskutiert und sind zum Entschluss gekommen: Wir werden die Zulassung für die 3. Liga nicht beantragen. Ich persönlich finde diese Entscheidung, auch wenn sie unglaublich schwerfällt, richtig und gut. So kann sich der Verein weiter entwickeln. Wir haben jetzt Raum, um gesund und nachhaltig zu wachsen."
Immer wieder hatten sich Vorstand, Sponsoren und Geschäftsführung nach Angaben des Vereins, der vor zehn Jahren noch in der Kreisliga gespielt hatte, in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv beraten. Trotz der äußerst positiven sportlichen Entwicklung und der großen Chance auf den Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga West entschied sich der SVR jedoch gegen einen möglichen Aufstieg.
"Oberflächlich betrachtet kannst du das niemandem erklären", sagt Geschäftsführer Müller. "Etwas genauer betrachtet ist das aus unserer Sicht jedoch die einzig richtige Entscheidung. Wenn man die Entwicklung des Vereins betrachtet, dann können alle Beteiligten einfach nur stolz sein. Der SV Rödinghausen - so wie man ihn heute kennt - sollte ursprünglich einmal eine perfekte Spielstätte zur Förderung des Nachwuchsfußballs in der Region werden. Es war nie geplant, dass es der Verein in zehn Jahren von der Kreisliga A zum Spitzenreiter der Regionalliga West schafft. Das haben wir uns langsam erarbeitet, nachhaltig und vernünftig."
Entscheidender Knackpunkt für die Verantwortlichen war das Wiehenstadion, das bislang nur etwa 2500 Zuschauern Platz bietet. In der 3. Liga ist ein Fassungsvermögen von mindestens 10.001 Plätzen erforderlich. Dazu muss die Spielstätte beispielsweise über einen ausreichend dimensionierten Stellplatz für die TV-Übertragungswagen, großzügigere Toilettenanlagen sowie nach einem für Aufsteiger möglichen Übergangsjahr über eine Rasenheizung verfügen. "Ein Umbau des derzeitigen Stadions ist nicht möglich, die Realisation eines Neubaus - und nur durch einen solchen wären die Bedingungen langfristig zu erfüllen - ist für unseren Verein weder wirtschaftlich noch nachhaltig", schreibt Rödinghausen in der Mitteilung.
"Unsere möglichen Heimspiele in der 3. Liga stattdessen in Bielefeld, Osnabrück oder Lotte auszutragen, ist für uns keine wirkliche Option", sagt Müller. "Unsere Heimat ist hier in Rödinghausen. Die Verbundenheit mit unserer Region und unseren Fans hier vor Ort ist uns sehr wichtig."
In den kommenden Wochen wollen die Verantwortlichen nun in die weitere Planung gehen und trotz des Verzichts auf die Zulassung an der Zukunft arbeiten. Die Entwicklung von neuen Talenten stehe dabei im Vordergrund. "Wir wollen jeden Spieler besser machen und fördern", sagt Müller. "Wir wollen auch in Zukunft zu den Spitzenmannschaften der Regionalliga zählen und uns möglichst wieder für den DFB-Pokal qualifizieren."
Die Chancen auf die dritte Teilnahme am "großen" Pokal-Wettbewerb stehen gut. Rödinghausen, im Westfalenpokal bereits als Titelverteidiger in den Wettbewerb gestartet, hat sich erneut für das Halbfinale qualifiziert und ist der klassenhöchste Teilnehmer im Wettbewerb. Auch über die Liga ist die Qualifikation für den DFB-Pokal noch möglich. Der bestplatzierte westfälische Verein aus der Regionalliga West bestreitet nach dem Saisonende ein Entscheidungsspiel gegen den Meister der Oberliga Westfalen .
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