Der ehemalige deutsche Nationalspieler Simon Rolfes wird am Freitag in Freialdenhoven die Mittelrheinliga mit dem offiziellen Anstoß eröffnen. Für den SC Condor Hamburg läuft es derzeit nicht rund - insbesondere vom Elfmeterpunkt. Zudem zeigt ein Ex-Bundesligaprofi, dass er es immer noch kann. FUSSBALL.DE mit den wichtigsten News aus Deutschlands Oberligen.
Rolfes in Freialdenhoven: Am Freitag (ab 19.30 Uhr) startet die Mittelrheinliga mit der Partie Borussia Freialdenhoven gegen den 1. FC Düren in die neue Saison. Hans-Christian Olpen, Vizepräsident des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM) und Ex-Nationalspieler Simon Rolfes (jetzt Nachwuchsleiter bei seinem langjährigen Verein Bayer 04 Leverkusen) eröffnen die neue Spielzeit mit dem offiziellen Anstoß. Im Rahmen des ersten Meisterschaftsspiels werden außerdem die fairsten Herrenmannschaften sowie die vorbildlichsten Frauen- und Juniorenteams des Vebandes mit dem FVM-Fair-Play-Pokal ausgezeichnet. Gastgeber Borussia Freialdenhoven erwartet das Lokalderby gegen den 1. FC Düren mit großer Spannung: „Alle, die sich in der Region für Amateurfußball interessieren, sollten dabei sein. Sportlich erwarte ich zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, sagt Borussias Trainer Wilfried „Winnie“ Hannes. Der frühere Nationalspieler hofft darauf, dass sein Team die gute Form der Vorbereitung auf die Meisterschaftsspiele übertragen kann: „Es hängt für den weiteren Saisonverlauf vieles davon ab, wie sich die ersten Spiele gestalten.“
Wie verhext: Für den SC Condor Hamburg ist es zum Haareraufen. In der Oberliga Hamburg verpassten die „Raubvögel“ im Spiel beim SV Curslack-Neuengamme (1:1) erneut die Chance auf den ersten Dreier. SV-Torhüter Gianluca Babuschkin wurde dabei zum Elfmeterkiller. Der 25-Jährige hielt gleich zwei Strafstöße, erst von Adrian Sousa, dann von Matthias Cholevas. Condor-Cheftrainer Olufemi Smith, der 2008 in der ProSieben -Show „Schlag den Raab“ 2,5 Millionen Euro gewann, konnte es nicht glauben. „Elfmeter sind bei uns wie verhext. Das war bereits der fünfte Strafstoß in Folge, den wir vergeben haben, obwohl jedes Mal ein anderer Spieler geschossen hat“, sagt der 40-Jährige, der zusammen mit Co-Trainer und St. Pauli-Legende Fabian Boll (28 Erst- und 141 Zweitligaeinsätze) bei Condor in der Verantwortung steht, zu FUSSBALL.DE . „Man ist schon ungläubig, dass die Serie noch weiter geht. Wir werden aber auch beim nächsten Elfmeter einen Spieler finden, der sich bereit fühlt“, so Smith. Am Sonntag (11.30 Uhr) wollen die „Raubvögel“ im Kellerduell gegen den Tabellenvorletzten Wedeler TSV erstmals dreifache „Beute“ machen.
Zwei Tore in der Nachspielzeit: Mittelstürmer Karim Benyamina kann es immer noch. Der 36 Jahre alte Ex-Profi, der beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin als Rekordtorschütze Kultstatus genießt, geht in der NOFV-Oberliga Nord nun für den ehemaligen Bundesligisten Tennis Borussia Berlin auf Torejagd. Bei der Heimpremiere in dieser Saison gegen den SC Staaken (2:2) gelang dem „Knipser vom Dienst“ etwas Außergewöhnliches. Nachdem sein Mannschaftskollege Rifat Gelici von Schiedsrichter Tim Horacek (Berlin) mit der Roten Karte vom Platz gestellt und TeBe durch einen Foulelfmeter in Rückstand geraten war, ließ der Routinier seine ganze Klasse in Unterzahl aufblitzen und traf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit doppelt. Zunächst gelangte der Ball durch einen Torwartfehler zu Benyamina, der kurzerhand zum 1:1 Ausgleich einnetzte (45.+1). Und noch ehe die Gäste diesen Schock abschütteln und sich in die Halbzeitpause retten konnten, verwandelte Benyamina kurz darauf einen Fernschuss mit dem Außenrist zur 2:1 Führung (45.+2). Ein Traumtor!
Mölders ehrt Winter: Kevin Winter, der für die SpVgg Bayern Hof in der Bayernliga Nord auf Torejagd geht, hat im Juli den „Bayern-Treffer des Monats“ erzielt. Der 25-Jährige hatte im offiziellen Saisoneröffnungsspiel gegen die DJK Gebenbach seine Gegenspieler wie Slalomstangen umkurvt und zur 2:1-Führung (Endstand 3:2) getroffen. Damit setzte er sich bei der traditionellen Wahl, die vom Bayerischen Fußballverband (BFV) und vom Bayerischen Rundfunk (BR) durchgeführt wird, gegen die Konkurrenz durch. Der Mittelfeldspieler bekam nun im BR -Klassiker „Blickpunkt Sport“ von Moderatorin Julia Scharf und Studiogast Sascha Mölders (TSV 1860 München, früher Bundesligastürmer beim FC Augsburg) die „Bayern-Treffer“-Trophäe überreicht. Die gesamte Mannschaft des Siegers verfolgte die Live-Sendung in der „Fankurve“ des TV-Studios. Winter bekommt außerdem zwei Eintrittskarten für ein bayerisches Bundesliga-Heimspiel. Durch den Sieg nimmt er automatisch an der Wahl zum „Bayern-Treffer des Jahres“ teil.
Grillen am Bootshaus: Torsten Fröhling, Trainer bei der U 23 des FC Schalke 04 , ist mit dem jüngsten 2:0-Heimerfolg gegen den FC Eintracht Rheine die Heimpremiere in der Oberliga Westfalen gelungen. Im Vorfeld hatte sich der 51-Jährige mit seinem Co-Trainer und Ex-Profi Tomasz Waldoch (47) eine ganz besondere Aktion einfallen lassen. Als Teambuilding stand für die Spieler und deren Partnerinnen eine Grillparty am Bootshaus eines Kanuklubs auf dem Rhein-Herne-Kanal auf dem Programm. Neben dem leiblichen Wohl ging es mit den Kanus sogar aufs Wasser. Für Schalke-Zugang Philip Fontein war es eine ganz besondere Partie. Der 24 Jahre alte Angreifer spielte vor seinem Wechsel acht Jahre für die Eintracht. Der Schalker Vizekapitän, der in der Jugend bei Twente Enschede ausgebildet wurde, ließ sich davon aber nicht beeindrucken und brachte die Königsblauen gegen seinen Ex-Klub mit seinem zweiten Saisontor auf die Siegerstraße.
TuS setzt auf die Jugend: Der ehemalige Zweitligist TuS Koblenz , der in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar mit vier Punkten aus vier Spielen relativ holprig in die neue Saison gestartet ist, setzt weiter auf den Nachwuchs aus den eigenen Reihen. Mit den beiden 18-Jährigen Leon Waldminghaus und Felix Könighaus wurden zwei Talente aus der „Schängel-Schmiede“ langfristig an den Verein gebunden. Das Duo unterschrieb Zweijahresverträge mit Verlängerungsoption. Waldminghaus und Könighaus nahmen bereits gegen Ende der vergangenen Saison regelmäßig am Trainingsbetrieb der ersten Mannschaft teil und durchliefen nun auch die komplette Saisonvorbereitung unter TuS-Trainer Anel Dzaka.
Platzsperre in Velbert: In der Oberliga Niederrhein hat die SSVg. Velbert ein großes Problem. Während es in der Meisterschaft unter dem neuen Trainer und Ex-Profi Alexander Voigt ganz gut läuft, drückt bei den Vereinsverantwortlichen an ganz anderer Stelle der Schuh. Die Stadt Velbert hat den Trainings- und Spielbetrieb auf dem Sportplatz „Am Berg“ für unbestimmte Zeit gesperrt, weil die Verletzungsgefahr auf dem beschädigten Kustrasen zu groß ist. Betroffen sind davon neben fast allen Mannschaften der SSVg. Velbert auch die Fußballer des A-Kreisligisten Türkgücü Velbert, die ihren Sport ebenfalls nicht ausüben können. „Es handelt sich noch um einen Kunstrasenplatz der ersten Generation“, sagt SSVg. Velberts Pressesprecher Jens Klein zu FUSSBALL.DE . „Die Anlage ist platt und platzt aus allen Nähten.“ Mit 16 Jugendmannschaften, der U 23, der Frauenmannschaft, zwei Altherrenteams sowie der Oberligamannschaft, die zumindest zweimal pro Woche „Am Berg“ trainierte, sind insgesamt 400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene betroffen. Aktuell absolviert die erste Mannschaft ihr Training im Stadion, das eigentlich nur für Spiele genutzt werden soll. Wie es nun weitergeht, ist unklar. Der Vereinsverantwortlichen befürchten nach zahlreichen Beschwerden der Eltern nun auch massenhafte Austritte.
Torefestival in Hof: Die SpVgg Hof, aktuell Tabellenachter in der Bayernliga Nord , hat Großes erreicht. In der zweiten Runde des Verbandspokals kegelte die Mannschaft von Trainer Alexander Spindler den oberfränkischen Rivalen SpVgg Bayreuth in einem denkwürdigen Derby (5:4) aus dem Wettbewerb. Beim Pokal-Wahnsinn auf der Au kamen die 1600 Zuschauer voll auf ihre Kosten. Nachdem die Hofer 4:2 in Führung lagen, schien die Partie gelaufen. Doch Bayreuths Zugang Shpetim Sulejmani hielt die Gäste durch einen Doppelpack (78./86.) im Spiel. Alle warteten schon auf das Elfmeterschießen, doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit verwandelte Mittelfeldspieler Matej Kyndl mit seinem Treffer das Stadion in ein Tollhaus und verschärfte damit die Krise in Bayreuth. Die Gäste, trainiert von Josef Albersinger, sind Schlusslicht in der Regionalliga Bayern und haben nach sechs Spielen noch keinen Treffer erzielt.
Wölpper sieht „Fluch“: Der Traditionsverein ETB Schwarz-Weiß Essen hinkt in der Oberliga Niederrhein weiter den eigenen Ansprüchen hinterher. Die Mannschaft von Trainer Manfred Wölpper hat nach der unglücklichen Niederlage gegen VfB Homberg (0:1) als einzige Mannschaft neben Aufsteiger FSV Duisburg noch keinen Punkt auf dem Konto. „Im Moment läuft alles, was gegen uns laufen kann, auch tatsächlich gegen uns“, sagt Wölpper zu FUSSBALL.DE . „Wir kassieren den Treffer in der Nachspielzeit und stehen wieder mit leeren Händen da. Es ist wie ein Fluch.“