Nach einem Jahr beim Drittliga-Absteiger SC Preußen Münster ist Luca Schnellbacher zurück im Südwesten. Sieben Jahre in Folge kickte der Angreifer in der 3. Liga, jetzt wechselte er zum ambitionierten Südwest-Regionalligisten SV 07 Elversberg. In der 4. Liga spielte Schnellbacher noch nie. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht er über seine Erwartungen und Ziele im Saarland.
FUSSBALL.DE: Nach dem Abstieg aus der 3. Liga mit dem SC Preußen Münster kicken Sie nun für die SV 07 Elversberg in der Regionalliga Südwest. Was waren die Gründe für den Wechsel, Herr Schnellbacher?
Luca Schnellbacher: Ich hatte in Münster keinen Vertrag für die Regionalliga und auch kein konkretes neues Angebot vom Verein erhalten. Also musste ich mich nach Alternativen umschauen. Es gab zwar auch einige Anfragen aus der 3. Liga. Aber bei Elversberg hat mich das Gesamtkonzept am meisten überzeugt. Die Gespräche mit den Vereinsverantwortlichen waren klasse und ich freue mich schon auf den Saisonstart.
Vor Ihrem Engagement in Münster waren Sie immer in der Nähe Ihrer hessischen Heimat am Ball. Auch Elversberg ist lediglich rund zwei Autostunden von Ihrem Geburtsort Höchst im Odenwald entfernt. Hat das ebenfalls eine Rolle gespielt?
"Weil ich aus dem Südwesten komme, habe ich die Liga in den vergangenen Jahren verfolgt und weiß, dass dort viele hochkarätige Vereine spielen"
Schnellbacher: Eine große Rolle sogar. Meine Frau und ich sind beide Familienmenschen und deshalb froh, wieder näher bei unseren Liebsten zu sein.
Es war in Münster ein kurzes Intermezzo mit sportlich schlechtem Ausgang. Wie würden Sie die Zeit bei den Westfalen rückblickend beschreiben?
Schnellbacher: Um ganz ehrlich zu sein: Wir haben eine Hinrunde zum Vergessen gespielt und standen seit dem 10. Spieltag durchgängig auf einem Abstiegsrang. Danach war es schwer, uns in der so ausgeglichenen 3. Liga noch einmal zurückzukämpfen. Wir sind zwar nicht auseinandergebrochen und waren definitiv eine intakte Mannschaft mit großem Zusammenhalt. Dennoch hat es leider nicht mehr gereicht.
In Elversberg kicken Sie nun nach sieben Jahren in Folge in der 3. Liga erstmals viertklassig. Wie gut kennen Sie die Regionalliga Südwest bereits?
Schnellbacher: Weil ich aus dem Südwesten komme, habe ich die Liga in den vergangenen Jahren verfolgt und weiß, dass dort viele hochkarätige Vereine spielen. Unter anderem mit Kickers Offenbach und dem FC 08 Homburg ja auch zwei ehemalige Bundesligisten dabei. In einigen Klubs spielen ehemalige Teamkollegen von mir und ich bin davon überzeugt, dass in der Südwest-Staffel ähnlich hochklassiger Fußball wie in der 3. Liga gespielt wird.
Sehnen Sie das Duell mit Ihrem Ex-Klub VfR Aalen besonders herbei?
Schnellbacher: Definitiv. Ich habe bereits mit Aalens Physiotherapeuten geschrieben, der sich ebenfalls auf unser Wiedersehen freut. Es war 2019 mit dem Abstieg aus der 3. Liga ein unglücklicher Abschied. Insgesamt hatte ich aber zwei schöne Jahre in Aalen - sowohl sportlich als auch privat. Meine Frau und ich haben beispielsweise auch jetzt noch Kontakt zu unseren damaligen Nachbarn.
Mit welchen Erwartungen und Zielen gehen Sie nun in Ihre erste Saison in der 4. Liga?
Schnellbacher: Ich erwarte viele heiße Partien gegen regionale Rivalen. Wir sind in Elversberg ambitioniert, oben mitzuspielen, und streben den maximalen Erfolg an. Mittelfristig gehört der Verein definitiv in die 3. Liga. Schon seit Jahren wird sehr professionell gearbeitet. Mehrmals wurde der Aufstieg nur knapp verpasst.
Es ist also Ihr Ziel, so schnell wie möglich in die 3. Liga zurückzukehren?
Schnellbacher: Auf jeden Fall. Ich denke, dass ich mit Elversberg auch gute Chancen habe, dieses Ziel zu erreichen. Das heißt nicht, dass der Aufstieg zwingend in der anstehenden Spielzeit gelingen muss - wünschen würde ich es mir aber natürlich.
Autor/-in: Christian Knoth/MSPW